Hagen.. In Hagen läuft ab September die Ausstellung „Leonardo Da Vinci – Erfinder und Wissenschaftler“. Das Museum rechnet mit großem Publikums-Andrang.
Er war ein talentierter Maler, Bildhauer und Architekt und ein brillanter Philosoph und Erfinder – Leonardo Da Vinci (1452-1519), der noch heute als Universalgenie gefeiert wird. Hagen widmet der italienischen Legende zu ihrem 500. Todestag ab September eine große Ausstellung, die, so hofft man, nicht nur die eigenen Bürger ins Kunstquartier locken, sondern auch Tausende Besucher aus der Region anziehen wird.
Wissenschaft als Schwerpunkt
Um es vorweg zu nehmen: Die berühmte „Mona Lisa“ aus dem Pariser Louvre wird von keiner Wand des Osthaus-Museums lächeln. Und die Besucher können vor Ort auch nicht das teuerste Gemälde der Welt, „Salvator Mundi“, das weltbekannte „Abendmahl“ oder Da Vincis Proportionsstudie „Der vitruvianische Mensch“ inspizieren.
Dennoch werde die Werkschau, so Museumsdirektor Tayfun Belgin im Kulturausschuss optimistisch, auch überregional Wellen schlagen, da sie einen anderen Schwerpunkt – nämlich Da Vinci als Wissenschaftler – setzt.
5 Euro Eintritt zur Eröffnung
Da mit enormem Interesse seitens der Besucher gerechnet wird, wird sogar für den Besuch der Eröffnung am Freitag, eine Gebühr von 5 Euro fällig (normalerweise wird zu Vernissagen kein Eintritt erhoben), und Interessierte werden diesmal auch gebeten, sich vorab im Museum anzumelden ( Tel. 02331 /207-2740).
In Hagen wird Da Vinci also weniger als weltberühmter Maler und Bildhauer gefeiert, sondern eher als genialer Erfinder dargestellt.
100 handkolorierte Faksimiles
Konkret: Im Osthaus-Museum werden mehr als 100 handkolorierte Faksimiles (Reproduktionen) gezeigt, die das Schaffen Leonardos in seiner Gesamtheit dokumentieren. Da es sich um eine interaktive Ausstellung handelt, werden 25 Modelle – exakte Nachbauten aus Holz und Metall, die nach Zeichnungen des Erfinders gefertigt wurden – präsentiert. Die Modelle sind teilweise beweglich und unter Anleitung selbst zu bedienen.
Wissenswertes über die Renaissance, über Leonardos Leben und Werk sowie über seine Tätigkeiten als Ingenieur, Brückenbauer und Forscher werden in mehr als 8000 Bildern an aufgestellten Multimediaterminals vermittelt.
Auf nähere Einzelheiten will Tayfun Belgin nicht eingehen. Auf Anfrage der WESTFALENPOST lässt der Museumsleiter durch Stadtsprecherin Clara Berwe mitteilen: „Die Vorbereitungen für die Ausstellung sind noch nicht abgeschlossen. Einige strategische Überlegungen laufen derzeit noch.“
Modelle von Helikopter und Uhrwerk
Die knapp vier Monate dauernde Ausstellung wird in der zentralen Halle, außerdem in der Neuen Galerie, in Kabinetten sowie in der unteren und mittleren Galerie zu sehen sein. Dort stoßen die Besucher unter anderem auf nach Leonardos Entwürfen gefertigte Modelle einiger seiner aufregendsten Erfindungen wie zum Beispiel einen Helikopter, ein Flugzeug, ein Uhrwerk und weitere technische Erfindungen, mit denen das Genie im 15. Jahrhundert seiner Zeit weit voraus war.