Hohenlimburg. Nach Hilferuf aus Hohenlimburg kamen viele tausend Euro an Spenden für eine Schule in Zimbabwe zusammen - deutlich mehr Geld als erwartet.

„Ich bin völlig überwältigt“, sagt Wilfried Busch angesichts der Vielzahl an Spenden, die ihn für die Rhudanda Highschool in Zimbabwe erreichten. Dass sein Hilferuf eine so große Resonanz erfuhr, habe er nicht erwartet. Aber von vorne.

Die Vorgeschichte

Rückblick: Wilfried Busch, pensionierter Lehrer der Realschule Hohenlimburg, pflegt seit Jahrzehnten enge Kontakte zur Rudhanda-High-School in Zimbabwe und hat eine Partnerschaft mit der Realschule Hohenlimburg mit initiiert. Aktuell leiden die Menschen in dem afrikanischen Land unter den Folgen einer schweren Dürre. Die Preise für Speiseöl und Fleisch hätten sich verdreifacht, Trinkwasser sei knapp. So habe es ihm Godfrey Chikweya, Schulleiter der Rudhanda-High-School, erzählt. Vor gut drei Wochen hatte Busch sich deshalb in einem Hilferuf an die Öffentlichkeit gewandt (wir berichteten). Um eine Schulspeisung von Januar bis April zu sichern, brauchte es rund 6.000 Euro.

Die Spendenbereitschaft

Das Ergebnis: Mehr als 11.000 Euro an Hilfsgeldern kamen aus ganz Hagen zusammen. „Es gibt einige Großspender, die hohe Beträge überwiesen haben, und ganz viele Unterstützer, die mit kleineren Beträgen richtig viel Geld zusammengebracht haben“, so Busch. Darunter auch Klassen der Realschule und das dortige Schülercafé. Zuletzt steuerte die Bezirksvertretung noch 500 Euro dazu, gesammelt in allen Fraktionen.

Hohenlimburgs Bezirksbürgermeister Hermann-Josef Voss (links) übergibt Wilfried Busch einen Scheck über 500 Euro von der Bezirksvertretung. Mit dem Geld wird eine Schülerpatenschaft ermöglicht.
Hohenlimburgs Bezirksbürgermeister Hermann-Josef Voss (links) übergibt Wilfried Busch einen Scheck über 500 Euro von der Bezirksvertretung. Mit dem Geld wird eine Schülerpatenschaft ermöglicht. © Westfalenpost | Marcel Krombusch

Da der zuvor gesammelte Betrag für die Nothilfe bereits mehr als ausreicht, wird mit dem Geld die Patenschaft für ein Schulkind der Rudhanda-High-School übernommen. Dessen Schulbildung ist damit für die kommenden vier Jahren gesichert.

Die Entwicklungshilfe

Auch wenn mit den Geldern die schweren Folgen der Dürre gemildert werden bleibt grundsätzlich die Frage, wie sinnvoll Spenden und Schulpatenschaften sind. “Für die Schule sind sie ein Segen“, sagt Wilfried Busch mit der Erfahrung von mehr als 30 Jahren Entwicklungsarbeit. „Für das Land Zimbabwe aber leider ein Tropfen auf den heißen Stein.“ So sei Korruption fest etabliert, die Arbeitslosigkeit liege bei mehr als 80 Prozent. Viele ehemalige Schüler der Rudhanda-High-School hätten über die Jahre das Land verlassen, erzählt Busch. Ein kleiner Teil jedoch blieb, manche schafften es sogar bis in die hohe Landespolitik. „Und die Rolle der Frau hat sich mittlerweile auch deutlich verbessert“, so Busch. Generell sei Bildung, wie sie die Rudhanda-High-School vermittelt, entscheidend, um Armut zu bekämpfen.