Hohenlimburg. . Nach 36 Jahren ist der Hohenlimburger Realschullehrer Wilfried Busch im vergangenen Jahr in den wohlverdienten Ruhestand gegangen. In seiner neu gewonnenen Freizeit wollte er reisen, mal ein Buch lesen. Auch die Arbeit des Fördervereins „Kubatana“ für die Rudhanda High School in Simbabwe wollte er fortsetzen. Alles hat er geschafft. „Es ist viel passiert“, so der Pädagoge.
Nach 36 Jahren ist der Hohenlimburger Realschullehrer Wilfried Busch im vergangenen Jahr in den wohlverdienten Ruhestand gegangen. In seiner neu gewonnenen Freizeit wollte er reisen, mal ein Buch lesen. Auch die Arbeit des Fördervereins „Kubatana“ für die Rudhanda High School in Simbabwe wollte er fortsetzen. Alles hat er geschafft. „Es ist viel passiert“, so der Pädagoge.
Bis 1992 hat Wilfried Busch mit seiner Frau selbst an dieser Schule unterrichtet – 3,5 Jahre lang. Daraus ist die Idee mit den Patenschaften entstanden. „Dort entstand die erste Schulpatenschaft. Wir feiern auch 25-jähriges Jubiläum“, sagt Wilfried Busch – er informierte in der vergangenen Woche im Weltladen, der seit einem Vierteljahrhundert in der Freiheitstraße seine fair gehandelten Produkte anbietet. Anthony Furanai war der erste Schüler aus Rudhanda, der aus Deutschland unterstützt wurde. Später arbeitete der ehemalige Schüler für die Regierung und wurde Fischereiaufseher.
Grundschule kostenlos
Der Besuch der Grundschule in Simbabwe ist kostenlos, weiterführende Bildungseinrichtungen verlangen Schulgeld. Im Jahr 2000 gründete Wilfried Busch den Förderverein „Kubatana“. „Derzeit werden 226 Schüler in Rudhanda aus Deutschland unterstützt“, so Wilfried Busch. Mittlerweile haben sich auch viele ehemalige Schüler zusammengetan, um ihrer Schule finanziell etwas zurückzugeben. „Viele haben durch unsere Unterstützung vernünftige Berufe lernen können. So wohnt einer im Oman, in Belgien oder Bulgarien“, weiß Wilfried Busch. Die „Rudhanda Old Students Association“ hat sich zwar noch nicht offiziell gegründet, „aber den Vorsitzenden habe ich selbst unterrichtet“.
Sponsorenlauf
Vor seinem Ausscheiden aus dem Schuldienst organisierte Wilfried Busch noch einen Sponsorenlauf im Kirchenbergstadion. Knapp über 20 000 Euro konnte er nach Rudhanda überweisen. „So war es, und so wird es immer sein, dass jeder Euro auch komplett in Simbabwe ankommt“, sagt Wilfried Busch.
Der Hauptanteil des Geldes wurde in Schulmöbel investiert. „Jetzt hat jedes Kind einen Tisch und einen Stuhl für sich allein“, so Busch. Das war vorher nicht so – etwa die Hälfte der 1200 Schülerinnen und Schüler mussten auf dem Boden sitzen. „Eine Woche, nachdem ich das Geld überwiesen habe, waren die Möbel auch schon da.“
Da noch Mittel übrig waren, wurde zudem der Zaun um das Schulgelände erneuert. „Um die Schule herum wird Landwirtschaft betrieben. Daher ist der Zaun wichtig, damit keine Tiere auf das Gelände gelangen.“
Da die Schule im Vergleich zu anderen Einrichtungen ihr äußeres Erscheinungsbild pflegt, ist sie als eine von fünf Schulen in ein Regierungsprogramm aufgenommen worden. Das garantiert für die Zukunft weitere Zuschüsse. „Das ist natürlich eine große Anerkennung“, sagt Wilfried Busch.
Auch künftig hat der ehemalige Realschullehrer viel vor. Das beginnt schon jetzt damit, dass alle Anschreiben an Förderer und Sponsoren auf den digitalen Weg umgestellt werden. Auch die Briefe der Schülerinnen und Schüler an ihre Paten sollen künftig per E-Mail erfolgen – das spart Porto und Ressourcen. „Aus Simbabwe funktioniert das im Moment noch nicht, aber wir arbeiten daran.“
Längerer Besuch geplant
Im kommenden Jahr möchte Wilfried Busch auch wieder selbst nach Rudhanda reisen. „Meine Frau und ich planen dann einen längeren Aufenthalt.“ Im Sommer, spätestens im Herbst, möchten sie nach Simbabwe reisen und die Bildungseinrichtung besuchen. Nach wie vor hält er guten Kontakt zu seinen ehemaligen Kollegen an der Realschule Hohenlimburg. Fünf Sponsorenläufe hat er dort organisiert, um Geld für die Rudhanda High School zu sammeln. Ist so eine Aktion vielleicht wieder denkbar? „Ich würde das natürlich unterstützen, aber das muss dann von der Schule selbst kommen“, so Wilfried Busch.