Loxbaum. Die Investitionspläne der Firma Riepe am Loxbaum sollen im vereinfachten Bebauungsplanverfahren abgewickelt werden. Der Rat stützt diesen Kurs.
Der rote Teppich für die Erweiterung des Sanitätshauses Riepe zwischen der Busch- und der Knippschildstraße ist ausgerollt. Der Hagener Rat hat sich gegen die Stimmen von Linken und Hagen Aktiv darauf verständigt, dass der dafür erforderliche Bebauungsplan im beschleunigten Verfahren und somit ohne frühzeitige Beteiligung der Anwohner auf den Weg gebracht wird. Zuvor in der Sitzung geäußerte Bedenken aus der Anwohnerschaft gegen diese Vorgehensweise wurden damit von der breiten Mehrheit des Gremiums vom Tisch gewischt.
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Bündelung von Standorten
Das alteingesessene Hagener Unternehmen aus der Sanitätsbranche mit aktuell etwa 120 Mitarbeitern möchte seine Zentrale am Loxbaum erweitern und damit gleichzeitig andere Betriebsstandorte bündeln. Ein Projekt, das bei den direkten Nachbarn vor allem aus der Buschstraße auf wenig Gegenliebe stößt. Die Anwohner möchten die Grünfläche, für die bereits Baurecht besteht, gerne auch in Zukunft als Naherholungsbereich erhalten wissen.
Ein Wunsch, den letztlich selbst die Grünen nicht unterstützten: „Wir begrüßen das Bauvorhaben an dieser Stelle“, machte Ratsherr Hans-Georg Panzer für seine Fraktion deutlich. Allerdings plädierte er dafür, ein normales, förmliches Bebauungsplanverfahren einzufädeln, um in keine rechtliche Falle zu tappen. In Panzers Augen handelt es sich bei den Bauplänen weder um eine Wiedernutzbarmachung einer Fläche noch um eine Nachverdichtung im Innenbereich. „Vielmehr hat das Areal Außenbereichsmerkmale, zumal das Projekt Teile eines Landschaftsschutzgebietes überplant“, so die Einschätzung der Grünen, die sich letztlich bei der Abstimmung enthielten.
Dezernent sichert Bürgerbeteiligung zu
„Ich kann diese Bedenken nicht nachvollziehen“, konterte Baudezernent Henning Keune. Da es schon einen Bebauungsplanung gebe, könne es sich formal gar nicht um einen Außenbereich handeln. „Jetzt wird eben nachverdichtet“, sicherte der Technische Beigeordnete zu, dass die Bürgermeinungen auch im vereinfachten Verfahren strukturiert erfasst und geprüft würden. Darüber hinaus stellte er in Aussicht, dass es bereits vor der eigentlichen Offenlage des Bebauungsplanes eine Bürgerinformationsveranstaltung geben könne, bei der sämtliche Bedenken zu Protokoll gegeben werden könnten.
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Hagen-Aktiv-Ratsherr Rolf Klinkert brandmarkte die Haltung der übrigen Parteien als beispielhaft dafür, was diese unter dem Begriff Bürgerbeteiligung verstehen würden: „Damit treiben Sie die Wähler an den rechten Rand.“ Eine Kritik, für die er sich direkt den Konter von Werner König einfing. Der Genosse machte deutlich, dass sich die Mehrheit des Rates lediglich an geltendes Recht halte. Zudem habe Hagen Aktiv es bei der weitaus folgenschwereren Entwicklung rund um den „Block 1“ in Wehringhausen ebenfalls nicht für notwendig erachtet, ein normales Bebauungsplanverfahren einzufädeln.
Innovativer Gewerbebau
Zudem versicherte CDU-Vertreter Jörg Klepper den Anwohnern aus der Buschstraße, dass es sich bei dem Riepe-Projekt um einen der innovativsten und ökologisch wertvollsten Gewerbebauten handele, der bislang in Hagen errichtet wurde. Entsprechende Details sollen den Anrainern bei der zugesagten Bürgerinformationsveranstaltung präsentiert werden.