Breckerfeld. Ein neues Bürgerhaus soll es in Breckerfeld nicht geben. Die Wählergemeinschaft unterliegt. Doch jetzt rückt das Martin-Luther-Haus in den Fokus.

Er könne sich nicht vorstellen, dass man gegen diesen Antrag sein könne. Das hatte Gerd Peters, der Fraktionschef der Wählergemeinschaft, noch vorher gesagt. Doch am Dienstagabend musste er bei der Sitzung des Stadtrats in Breckerfeld erfahren: Es gibt keinen Mehrheit für die Idee der Wählergemeinschaft, einen Arbeitskreis einzurichten, der Chancen für ein neues Bürgerhaus Breckerfeld ausloten sollte.

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Die Idee dabei: Es solle in der Hansestadt einen Veranstaltungsraum geben, der sowohl für Kulturveranstaltungen als auch für private Feiern, Ratssitzungen oder auch die Bücherei Platz bieten könnte. Und obwohl er den Antrag schließlich zurückgezogen hatte, zeigte sich Gerd Peters am Ende doch nicht gänzlich unzufrieden: „Das Thema ist jetzt gesetzt, es muss nun diskutiert werden.“ Und tatsächlich: Auch wenn der Arbeitskreis nicht kommt, so wird die Stadtverwaltung nun doch prüfen, wie in den bestehenden städtischen, aber auch nicht-städtischen Gebäuden die verschiedenen Veranstaltungen ermöglicht werden können.

Ganz konkret rückt dabei nach einem Vorstoß der CDU-Fraktion das Martin-Luther-Haus in den Fokus: Die Stadtverwaltung wird nun mit der Kirchengemeinde und auch mit dem TuS Breckerfeld, der das Gebäude oft nutzt, Gespräche aufnehmen. Dabei soll ausgelotet werden, wie eine verbindlichere Zusammenarbeit aussehen kann, so dass die angedachten Bürgerhaus-Funktionen dort umgesetzt werden könnten. Und dass, wie CDU-Fraktionschef Rainer Giesel es formulierte, „die Stadt bei der Belegung mitreden kann“.

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Bürgermeister André Dahlhaus hatte zuvor bereits seine Bedenken deutlich gemacht, ein neues Bürgerhaus zu schaffen. Ihm ging es dabei nicht nur um die Folgekosten und Abschreibungen einer solchen Immobilie. Er sieht auch Probleme, einen geeigneten Standort zu finden, wenn tatsächlich alle Funktionen unter einem Dach vereint werden müssen: „Eine Bücherei muss einen zentralen Standort haben, aber wenn dann dort auch Feiern stattfinden, kommt schnell die Lärmschutzproblematik.“ Zudem würde eine neue Veranstaltungsstätte auch Druck auf die bestehenden Gaststätten ausüben.

Gerd Peters konnte ein ums andere Mal betonen, dass die Wählergemeinschaft ja gar nicht unbedingt einen Neubau im Auge habe: Die Mehrheit wollte noch nicht mal einen Arbeitskreis installieren, sondern vielmehr die Ergebnisse der Gespräche abwarten, die die Stadt nun führen wird. Und die werden dann wieder in den Ausschüssen, den Fraktionen und im Rat diskutiert.