Hohenlimburg. Während des Weihnachtsmarktes am Schloss Hohenlimburg sind mehrere Bereiche an der Zufahrtsstraße für Autos gesperrt – zum Ärger der Anwohner.

Am Wochenende entsteht hoch zum Schloss wieder ein enges Nadelöhr: Zahlreiche Besucher werden mit dem kostenlosen Pendelbus hoch zum Weihnachtsmarkt auf Schloss Hohenlimburg fahren, vorbei am Haus von Detlef Mucke. „Gegen den Weihnachtsmarkt habe ich nichts, wir sind vom Bürgerverein Wesselbach sogar selbst beteiligt“, so Mucke. „Aber die neuen Halteverbote stören.“

Mucke zeigt auf drei große Halteverbots-Schilder, das erste direkt vor seiner Haustür am Neuen Schlossweg. Hier habe das Schild beim Schloss-Weihnachtsmarkt in den vergangenen Jahren noch nicht gestanden, ist er sicher, und geht rund 70 Meter die Straße den Schlossberg hinauf. „Genau hier stand das erste Schild früher.“

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Detlev Mucke ist einer von mehreren Anwohnern der Straße, die sich in der Redaktion gemeldet hatten. Nun läuft der Weihnachtsmarkt am Schloss insgesamt vier Tage und manch einer, der selbst nicht dort wohnt, mag angesichts solcher Kritik denken: Das sollte man für diese überschaubare Zeit doch aushalten können.

„Aber“, sagt Mucke, „gerade an den Adventswochenenden bekommen hier viele Anwohner Besuch.“ Zudem wohnten viele ältere Menschen an der betroffenen Straße, die nicht gut zu Fuß seien und einen Parkplatz nahe am Haus brauchen. „Kaum einer hat hier eine Garage.“

Er fragt sich, warum die Regelung der vergangenen Jahre nicht weiter Bestand haben konnte, als die Halteverbote besagte 70 Meter die Straße hoch aufgestellt waren – direkt­ vor einer großen Wiesenfläche. „Da sind keine anliegenden Häuser, das hat viele Jahre immer gut funktioniert.“

Nachgefragt bei der Stadt Hagen: Warum haben sich die Halteverbots-Zonen verschoben? „Wir haben nichts anderes angeordnet als die Jahre zuvor“, so Michael Kaub, Sprecher der Stadt. Die Standorte der Schilder seien noch am Freitag, kurz vor Eröffnung des Weihnachtsmarktes, vom Ordnungsamt kontrolliert worden. Ergebnis: alles korrekt. So bestehe der einzige Unterschied zu vergangenen Jahren darin, dass der Veranstalter diesmal das Aufstellen der Halteverbote nicht selbst übernommen, sondern eine Fachfirma für die Umsetzung beauftragt hat.

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Nachgefragt bei der zuständigen Firma für Verkehrssicherung, GVT. Diese betont auf Anfrage, sich genau an die vorgegebenen Pläne gehalten zu haben. „Wenn es seitens der Ordnungsbehörden hieße, der Aufbau sei nicht akzeptabel, dann würden wir natürlich reagieren“, so der zuständige Bauleiter Dirk Sczech. Aber ohne Auftrag von offizieller Stelle fahre keiner seiner Mitarbeiter raus. „Wir bekommen hier täglich zahlreiche Anrufe dieser Art. Wenn wir jedes Mal selbst reagieren würden, wäre das nicht kostendeckend.“

Neue Auflagen für Busse

Da die Halteverbots-Schilder ordnungsgemäß stehen, stellt sich daher eine Frage: Was sagt der Veranstalter zu dem Fall? Nachgefragt beim Fürstenhaus zu Bentheim-Tecklenburg. Auf Anfrage bestätigt Fürst Maximilian den Verdacht der Anwohner, dass die Halteverbots-Schilder in diesem Jahr anders stehen. „Das liegt an neuen Auflagen“, fügt er hinzu und verweist auf ein Papier der Stadt Hagen, das die Auflagen im Detail verzeichnet. Demnach gab es nach Rücksprache mit der Hagener Straßenbahn AG die Vorgabe, besagte Halteverbots-Bereiche am Neuen Schlossweg einzurichten, „um den Bussen im Begegnungsverkehr Ausweichmöglichkeiten zu schaffen.“