Hagen. Rund eine halbe Million Euro hätte eine Sanierung der Lüftung im Restaurant Novy’s in Hagen die Stadt gekostet. Jetzt gibt es eine andere Lösung.

Spektakuläre Wende im Fall der Novy’s-Sanierung: Die Lüftungsanlage des beliebten Restaurants im Kunstquartier muss jetzt doch nicht erneuert werden. Das hat ein weiteres Gespräch von Vertretern der Versicherung Dekra mit der Stadt Hagen und der Krombacher Brauerei als Pächter ergeben. Der Stadt als Besitzer des Gebäudes bleibt somit eine Investition erspart, die wohl mehr als eine halbe Million Euro Steuergelder verschlungen hätte.

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Erleichtert zeigte sich auch das Ehepaar Tamara und Thomas Bielefeld. Die Gastronomen betreiben das Restaurant, das zum 2009 eröffneten Museumskomplex gehört. „Wir haben jetzt das, was wir uns immer gewünscht haben“, so Thomas Bielefeld, „nämlich Planungssicherheit für die nächsten Jahre.“

Fader Beigeschmack bleibt

Trotzdem bleibt für die Gastronomen ein fader Beigeschmack: „Das alles ist doch eine aberwitzige Sache. Die Diskussionen rund um die Sanierung haben jetzt zwei Jahre lang angedauert“, so Thomas Bielefeld, „das hat stark an unseren Nerven gezehrt. Immer wieder sind wir von Kunden darauf angesprochen worden, wann das Novy’s schließt. Das war bestimmt keine schöne Zeit.“

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Ursache für all die Debatten war der Brandschutz. Denn die Lüftungsanlage ist nicht für ein Restaurant im Vollbetrieb ausgelegt. Das hatte die Versicherung schließlich bemängelt. Die ursprünglich angedachte Lösung: eine aufwendige Komplettsanierung, die zuletzt auf Anfang 2020 verschoben worden war. Das wiederum hätte dazu geführt, dass der Betrieb des Restaurants während der Bauzeit nur mit erheblichen Einschränkungen möglich gewesen wäre. Auf der Prentzelstraße hätte ein Küchencontainer aufgestellt werden müssen. Von dort wären die Speisen durch einen Gang und schließlich einen Seiteneingang ins Restaurant gebracht worden. Hinzu wären Belästigungen durch Lärm und Schmutz gekommen.

Novy’s bleibt für Reinigung einmal im Quartal geschlossen

Immerhin: All das bleibt Gästen und Betreibern jetzt erspart. „Es ist gut, dass das Theater jetzt ein Ende hat“, sagt Bielefeld. Durch die jetzt abgesprochene Lösung muss das Novy’s lediglich pro Quartal an einem Tag geschlossen werden. An diesem Tag wird die Lüftungsanlage jeweils aufwendig gereinigt.

„Aufwand und Kosten dieser Kompensationsmaßnahme sind in keiner Weise vergleichbar mit einer kompletten Sanierung der Anlage“, erklärt die Stadt Hagen in einer Mitteilung. Und weiter heißt es: „Für die Zeit nach 2023 soll ein gemeinsam abgestimmtes zukunftsfähiges gastronomisches Konzept für die Museumsinsel entwickelt werden. An diesem Prozess werde auch die Krombacher Brauerei, die als Pächter offizieller Partner der Stadt ist, beteiligt. Bielefelds hatten zuletzt angekündigt, dass vermutlich mit Auslaufen des Pachtvertrages für sie Schluss mit dem Betrieb des Novy’s sei.