Hagen. Die Autobahn 1 wird für 59 Stunden gesperrt. Das hat Auswirkungen auf den Verkehr in Hagen.
Die vorübergehende Sperrung der Autobahn 1 könnte in Hagen zu erheblichen Verkehrsproblemen führen. Weil der Landesbetrieb Straße NRW an der Autobahnauffahrt Gevelsberg eine Brücke abreißt und die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (Deges) zeitgleich die Gelegenheit nutzen, an den Brückenbaustellen Volmarstein und Hengstey Arbeiten durchzuführen, die sich ohne fließendem Verkehr schneller erledigen lassen, wird die wichtige Hauptverkehrsader von Freitag, 30. August, bis Montagmorgen, 2. September voll gesperrt.
Ab 18 Uhr, so der Plan des Landesbetriebs Straßen NRW, wird die Autobahn zwischen dem Kreuz Wuppertal Nord und der Anschlussstelle Hagen West komplett gesperrt. In Fahrtrichtung Bremen ist die A1 sogar bis Hagen-Nord dicht. „Der Fernverkehr soll großräumig ausweichen“, so Andreas Berg, Sprecher von Straßen NRW. Wer den Hinweisen folgt, wird am Autobahnkreuz Wuppertal Nord bzw. am Westhofener Kreuz auf die A43 bzw. A45 geleitet und umfährt somit den gesperrten Bereich komplett. Probleme drohen vielmehr durch den „Nahverkehr“ und durch jene Auto- und Lkw-Fahrer, die in Richtung Westen unterwegs sind. Zwar führt die offizielle Umleitung über die Wittener Straße in Richtung Ruhrtal, wer sich allerdings auf sein Navigationsgerät verlässt, dürfte auch durch Gevelsberg, Haspe und Wehringhausen in Richtung Hagener Innenstadt geführt werden.
Nadelöhr an der Hagener Stadtgrenze
Und hier wartet schon unmittelbar vor der Hagener Stadtgrenze das erste Nadelöhr. Denn die ehemalige Bundesstraße 7 ist ab dem Kreisverkehr in Vogelsang in Fahrtrichtung Hagen gesperrt. Eine Umleitung läuft quer durch das Gewerbegebiet Am Sinnerhoop/Neue Straße.
Mit gemischten Gefühlen sieht die Industrie- und Handelskammer die Sperrung. „Glücklich sind wir natürlich nicht. Das ist schon ein massiver Eingriff“, erklärt Christoph Brünger, Geschäftsbereichsleiter Standortpolitik. „Auf der anderen Seite muss man sagen: Es wird gebaut – wenn auch mit Verzögerung. Und: Straßen NRW und die Deges haben ihre Maßnahmen endlich aufeinander abgestimmt.“ Wichtig, so Brünger, sei, dass jetzt nicht parallel Baustellen an den offiziellen oder inoffiziellen Ausweichrouten eröffnet werden. „Dann droht der Verkehr auch an einem Wochenende zusammenzubrechen.“
Polizei Hagen sieht Situation entspannt
Relativ entspannt sehen Polizei und die Stadt Hagen die Situation. „Man muss schauen, was an der ehemaligen B7 in Westerbauer passiert“, so Michael Hoffmann, Leiter der Direktion Verkehr, „aber selbst wenn sich der Verkehr dort extrem stauen sollte – ändern werden wir das durch verkehrslenkende Maßnahmen nicht.“ Auch bei der Stadt, so Sprecherin Clara Berwe, rechne man nicht mit einem Chaos.
Auslöser für Sperrung und Umleitung ist der Abbruch der Brücke Eichholzstraße, die die A1 überspannt und schon seit längerer Zeit für Lastwagen gesperrt ist. „Für einige Stunden muss aus Sicherheitsgründen auch die Behelfsbrücke gesperrt werden“, so Andreas Berg.
Deges nutzt verkehrsfreie Wochenende
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Das verkehrsfreie Wochenende wollen auch die Deges und die ausführende Firma (Arbeitsgemeinschaft Talbrücke) nutzen. Das Konzept sah im Abschnitt Volmarstein keine Vollsperrung vor, die Arbeiten sollten stets bei laufendem Verkehr vonstatten gehen. Dann aber traten Probleme auf. Die Asphaltschäden an der Mittelstreifenüberfahrt und auf der Bestandsbrücke wollen die Beteiligten nun zwischen dem 30. August und 2. September endgültig beseitigen.
Ähnlich verhält es sich auch im Bereich Hengstey, wo die Sperrung zeitgleich Startschuss für die Bauarbeiten auf der Brücke ist. „Wir wollen künftig den Standstreifen in Fahrtrichtung Bremen nutzen“, erläutert Mike Lohse, Baubevollmächtigter der Deges, „dafür muss er allerdings saniert werden. Sonst würde er die zweijährige Bauzeit nicht überstehen.“
Mittelstreifen werden vorbereitet
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Nach der Sperrung werden die Arbeiten in diesem Bereich nahtlos fortgesetzt. „Unterhalb des Bauwerks sind wir ja bereits am Werke“, so Lohse. Das könne man von der Autobahn aus allerdings nicht sehen. „Im nächsten Schritt werden wir dann die Mittelstreifen so vorbereiten, dass wir die Fahrbahnen verschwenken können.“