Hagen. Am Wochenende ist die A 1 zwischen Wuppertal-Nord und Hagen in beiden Fahrtrichtungen voll gesperrt. Alle Infos und Umleitungen im Überblick.

Die A 1 ist eine der wichtigsten Fernverkehrsstrecken im Land. Die drittlängste Autobahn in Deutschland führt durch sieben Bundesländer. Wenn der Abschnitt zwischen Wuppertal-Nord und Hagen am kommenden Wochenende voll gesperrt wird, hat das angesichts von 100.000 Fahrzeugen, die die Strecke täglich passieren, massive Auswirkungen auf den Verkehr in der Region – auch wenn die Vollsperrung wegen des geringeren Verkehrsaufkommens extra an einem Wochenende und extra nach den Ferien in NRW angesetzt ist.

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„Es wird mühselig für Verkehrsteilnehmer“, sagt Andreas Berg vom Landesbetrieb Straßen NRW, eine Vollsperrung gehe nicht ohne Störungen auf Ausweichstrecken auf anderen Autobahnen oder „im untergeordneten Straßennetz“ vonstatten.

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Ist also ein Verkehrschaos zwischen Wuppertal und Hagen zu befürchten? „Dieses Wort möchte ich nicht in den Mund nehmen“, so Berg, „auch wenn die Maßnahme nicht ohne Geräusche ablaufen wird.“ Jedoch: „Vorauszusagen, wie schlimm es wird, wäre wie ein Blick in eine Glaskugel.“ Wir wagen einen Ausblick und geben Tipps.

Autofahrer sollen den Umleitungen folgen

Straßen NRW hat großräumige Umleitungen für den Autobahnverkehr auf der wichtigen Nord-Süd-Verbindung eingerichtet. „Ich kann nur jedem empfehlen, den Hinweisschildern zu folgen“, sagt Andreas Berg.

Wer aus Richtung Bremen komme, sollte bereits am Kreuz Münster-Süd auf die A 43 wechseln. Am Kreuz Wuppertal-Nord könne er wieder auf die A 1 fahren. Je näher die Anschlussstelle Hagen-West rücke, so Berg weiter, umso schwieriger werde es, im einigermaßen fließenden Verkehr voranzukommen.

Nicht über Land fahren

„Wer über Land fahren will, muss damit rechnen, dass Ausweichrouten schnell an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen und dann überlastet sind“, sagt Prof. Michael Schreckenberg, Verkehrsforscher von der Universität Duisburg-Essen. Weiteres Problem: „Autobahnverkehr und kommunaler Verkehr sind oft nicht aufeinander abgestimmt.“ Ampelanlagen auf eine veränderte Situation – zum Beispiel die Vollsperrung eines Autobahnabschnitts – anzupassen, sei sehr aufwändig und würde daher oft nicht umgesetzt. Andreas Berg zufolge zeige die Erfahrung, dass man bei einem Stau durch das Verlassen der Autobahn in der Regel keine Fahrzeit spare. „Es ist lediglich das Gefühl, schneller unterwegs zu sein.“

Navigationsgerät­ anzweifeln

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„Die Menschen sind Navigationsgeräte-hörig“, sagt Verkehrs- und Stauforscher Schreckenberg. Auch wenn ihr elektronischer Helfer älterer Bauart sei und gar nicht auf aktuelle Verkehrsereignisse reagiere, blieben viele stoisch auf der vorgegebenen Route. Und landeten schon einmal unmittelbar vor einer Vollsperrung. Daher Schreckenbergs Rat für den Durchgangsverkehr von Nord nach Süd: den Umleitungen auf den LED-Hinweisschildern und den Tafeln mit rotem Punkt folgen.

Das Auto stehen lassen

„Die Hälfte des Verkehrs an Wochenenden ist Freizeitverkehr“, sagt Schreckenberg, „und den kann man selbst organisieren.“ Will heißen: „Die Menschen sind an Samstagen und Sonntagen flexibel, sie könnten zwischen Wuppertal und Hagen geplante Freizeitaktivitäten auf einen anderen Termin verschieben.“ Schreckenberg rechnet trotz der Vollsperrung zwar nicht mit einem „größeren Verkehrschaos“, er appelliert aber an Vernunft und Einsicht der Verkehrsteilnehmer: „Jeder sollte sich genau überlegen, ob er unbedingt seinen Wagen nutzen muss.“