Hagen-Mitte. Ein großes „Hallo“ und „herzlich willkommen“ klingt durch das Theater. Die neue Spielzeit ist eingeläutet.
Neue, kreative Abenteuer verspricht Intendant Francis Hüsers den Mitarbeitern, die er nach der Sommerpause wieder begrüßt und jenen 24, die neu in seinem Team sind. Spielzeit-Eröffnung im Hagener Theater – das ist stets ein großes „Hallo“ und „Herzlich willkommen“.
Ensemblemitglieder, Vertreter der Stadtspitze und der Fördervereine sowie Kulturpolitiker lauschten Hüsers Worten über die erfreulichen Auszeichnungen, die das Haus in den letzten Monaten erhalten hat, allen voran jene des Fachmagazins „Deutsche Bühne“, das vor einem Monat das Hagener Theater zu einer der besten Bühnen im deutschsprachigen Raum gekürt hat.
„60 Experten haben unser Haus in der Kategorie ,Überzeugende Theaterarbeit abseits großer Theaterzentren’ mit dem ersten Platz bedacht“, so der Intendant stolz. Er sehe sich darin bestätigt, dass das Theater Hagen auch überregional nicht als Provinztheater abgetan würde.
Oberbürgermeister Erik O. Schulz griff in seinem Grußwort dann auch gleich den Begriff Provinz auf: „Jene, die das Hagener Theater besuchen, kommen an den südöstlichen Rand der Metropole Ruhr und nicht in die Provinz.“
Der OB lobte den Intendanten, der seit zwei Jahren das Hagener Haus leitet, für seinen Mut, auch Stücke, „bei denen manche die Augenbrauen hochziehen“, auf die Bühne zu bringen, denn „streitbar zu sein ist, wichtig für eine Kulturstätte“.
Das Stadtoberhaupt begrüßte die Wiederbelebung des Bühnenballs, „an den beiden Tagen kamen mehr als 2500 Besucher. Eine solche Veranstaltung zieht auch Menschen ins Haus, die sonst nicht kommen.“
Schulz hieß die neuen Mitglieder willkommen und versicherte ihnen: „Es lohnt sich, auf Hagen – einer Stadt mit immerhin 42 Prozent Waldanteil – einen
zweiten und dritten Blick zu werfen.“
Klaus Fehske, Beiratsmitglied des Theaterfördervereins, unterstrich die Bedeutung des Bürgertheaters für die Stadt Hagen, „und 2000 Theaterunterstützer stehen für das Haus ein“. Fehske sieht das Theater ebenfalls in keiner Provinzstadt beheimatet, „sondern in einer Stadt am nordwestlichen Rand der starken Industrieregion Südwestfalen“.
Keine Wahlkampfrede
Sven Söhnchen, Aufsichtsratsvorsitzender der Theater gGmbH, verzichtete „auf eine Wahlkampfrede vor der Kommunalwahl im nächsten Jahr“ und bedankte sich statt dessen für die gute Arbeit, die das gesamte Ensemble in der letzten Spielzeit geleistet habe.
Ein neues Mitglied im Theater-Team wurde von Francis Hüsers besonders herzlich begrüßt: Marguerite Donlon, ab der Spielzeit 2019/20 Ballettdirektorin in Hagen. „Ich habe nicht geglaubt, dass wir sie für unser Theater gewinnen können, aber es hat geklappt“, so der Intendant erfreut, „Marguerite Donlon wird die Erfolgsgeschichte unseres Hauses weiterschreiben.“
Donlon bringt Unterstützung mit
Die 53-jährige gebürtige Irin, die in den letzten Jahren in Berlin wohnte, hat gemeinsam mit ihrer elfjährigen Tochter ihren Wohnsitz bereits nach Hagen verlegt. „Ich lebe derzeit mit 15 Männern zusammen“, lachte die neue Ballettchefin und spielte damit auf die Handwerker, die derzeit noch in ihrer Wohnung Regie führen, an. Donlon hat Francesco Vecchione als ihren Assistenten und Trainingsleiter mit nach Hagen gebracht. Außerdem wird sie von Compagnie-Managerin Waltraut Körver, die sich künftig um Projektförderungen und Gastspiele kümmert, unterstützt.
Ein Dankeschön an Theater-Mitarbeiter für lange Treue
Im Rahmen der Spielzeiteröffnung wurden auch mehrere Dienstjubilare beglückwünscht.
Seit 40 Jahren arbeitet Peter Losse als Beleuchter am Hagener Theater.
Klaus Grünewald ist seit 35 Jahren als Klarinettist am Haus beschäftigt.
Arnd Slotta-Lanzendörfer arbeitet seit 30 Jahren als Solo-Maskenbildner in Hagen.
Seit einem Vierteljahrhundert ist Oliver Pütter als Theatermaler tätig.
Sympathieträgerin Marilyn Bennett ist seit 25 Jahren Sängerin am Hagener Theater.