Hagen-Mitte. Ende August 2009 wurde das Kunstquartier eingeweiht. Etliche sprachen damals von einem „Jahrhundertereignis für Hagen“.

Was war das für ein Spektakel damals – vor zehn Jahren. An vier Tagen drehte sich in Hagen alles – so schien es zumindest – um die Einweihung des Kunstquartiers. Und zehn Jahre danach? Kulturdezernentin Margarita Kaufmann zeigt sich in einem WP-Jubiläumsinterview mit dem bislang erreichten durchaus zufrieden.

Rund um den Geburtstag des Hagener Malers, der am 29. August 2009 97 Jahre alt geworden wäre, feierten Schüler, Kulturinteressierte und Politprominenz (unter ihnen der damalige Bundestagspräsident Norbert Lammert und NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers) den Neubau des Schumacher-Museums und die Wiedereröffnung des Osthaus-Museums. https://www.wp.de/staedte/hagen/kulturdezernentin-blickt-auf-zehn-jahre-kunstquartier-hagen-id226919679.html

Am 28. August wurde das Kunstquartier kirchlich eingeweiht, am 29. August nahmen 1900 geladene Gäste am Festakt in der Stadthalle teil, 4000 Schüler feierten auf dem Johanniskirchplatz sowie in der Fußgängerzone und abends wurde beim „Extrabreit“-Konzert abgerockt. Am Samstag wurden Live-Musik und Ballett auf der Museumsinsel präsentiert und am Sonntag schließlich die Christian-Rohlfs-Sonderausstellung „Musik der Farben“ eröffnet.

Einige von jenen, die das Spektakel verfolgten, sprachen damals von einem „Jahrhundertereignis für Hagen“.

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Und zehn Jahre danach? Alles vergessen? Nein, der damals entstandene Museumskomplex – die Bau- und Renovierungskosten lagen bei 26 Millionen Euro – hat aufgrund seiner architektonischen Finesse noch immer eine ganz besondere Ausstrahlung. Die Kombination aus historischer Baukunst und moderner Glasarchitektur ist außergewöhnlich und steht für Großstadtflair.

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Das Kunstquartier sei bundesweit bekannt, versichert denn auch Kultursoziologe Prof. Dr. Frank Hillebrandt und betont, dass Museen wie Osthaus- und Schumacher-Museum zu einer Großstadt wie Hagen „einfach dazu gehören“. Und Kulturdezernentin Kaufmann beteuert, dass auch die Besucherzahlen weitgehend den Zahlen vergleichbarer Häuser in vergleichbaren Städten entsprechen würden.

Unterschiedliche Schlagzeilen

In den vergangenen zehn Jahren hat besonders das Osthaus-Museum durch publikumsziehende Ausstellungen von sich reden gemacht.

Allein­ die Hundertwasser-Ausstellung lockte 68.000 Besucher aus ganz Deutschland nach Hagen. Doch auch die unsägliche Baumängelliste samt Beweissicherungsverfahren bringen das Kunstquartier immer wieder in die Schlagzeilen.