Haspe. Am Evangelischen Krankenhaus Haspe entsteht im kommenden Jahr eine neue Parkpalette, um dort den Stellplatzdruck zu reduzieren.

Egal ob als Patient, Therapiegast oder als Besucher am Krankenbett – wer in Haspe das Evangelische Krankenhaus oder das Alten- und Pflegeheim auf dem Mops mit dem Auto ansteuert, erlebt eines der letzten Abenteuer dieser Zeit. Denn die Suche nach einem Parkplatz im Umfeld des Hospitals erfordert angesichts der drastischen Not wahrlich dicke Nerven. Ein seit Jahren beklagter Dauerengpass auf dem Spielbrink, der im kommenden Jahr durch den Bau von weiteren 100 Stellplätzen entschärft werden soll.

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„Einschließlich der Gestaltung der Außenanlagen werden wir etwa vier Millionen Euro in eine zweistöckige Parkpalette investieren“, kündigt Markus Bachmann, Kaufmännischer Vorstand der Evangelischen Stiftung Volmarstein, an. Nach der Sommerpause soll der entsprechende Bauantrag gestellt werden, so dass die Ausschreibung des Projektes noch in diesem Jahr erfolgen kann.

Vier Meter tief in die Erde

Konkret wird die bestehende Parkfläche zwischen dem Alten- und Pflegeheim und der Wohnbebauung entlang der Brusebrinkstraße durch eine Konstruktion über zwei Ebenen ersetzt. Dazu ist angedacht, auf der Fläche des jetzigen Parkplatzes etwa vier Meter tief in die Erde zu gehen, um eine Souterrain-Parkebene entstehen zu lassen. Darauf aufgesetzt wird ein weiteres Stellplatz-Geschoss, das somit auf dem gleichen Höhenniveau wie die heutige Fläche entsteht. Damit wird die Kapazität an diesem Standort von 140 auf 260 Stellplätze erhöht.

Für die Anwohner der Brusebrinkstraße (unten) soll es durch die neue Anfahrt deutlich ruhiger werden.
Für die Anwohner der Brusebrinkstraße (unten) soll es durch die neue Anfahrt deutlich ruhiger werden. © www.blossey.eu | Hans Blossey

„Für uns steht ein vernünftiges Miteinander mit den Nachbarn im Vordergrund“, betont Olaf Heinrich, Kaufmännischer Geschäftsführer des Krankenhauses, diesen Schritt, der beim Blick auf die bereits vorhandenen Stellplatz-Kapazitäten rein formal gar nicht notwendig wäre. Der Parkdruck rund um das Allgemeine Krankenhaus oder auch das St.-Josefs-Hospital ist mindestens genauso hoch wie am Spielbrink. Allerdings hat der anhaltende Wachstumskurs am Mops die Situation in den vergangenen Jahren erheblich verschärft.

Nicht nur die Besucher kreisen verzweifelt durch die angrenzenden Wohnstraßen des Spielbrinks auf der Suche nach einer Abstellmöglichkeit, auch die Mitarbeiter des Hauses sind zu jedem Schichtwechsel unterwegs und müssen zum Teil bis an die Schülinghauser Straße am Hasper Stadtwald ausweichen. Auch bei Beisetzungen auf dem Hasper Friedhof wird es oft arg eng, weil die angereisten Trauergäste rund um den Gottesacker ihre Autos nicht mehr los werden.

Parkplätze werden zur Nachbarschaft abgeschottet

Die neue Parkpalette wird zur Brusebrinkstraße baulich geschlossen und anschließend begrünt, damit die Anwohner akustisch und optisch weitgehend unbehelligt bleiben.

Lichtgutachten werden zudem dafür sorgen, dass die Stellplatzanlage so gestaltet wird, dass die Scheinwerfer der Autos in den Abend- und Nachtstunden beim Rangieren nicht regelmäßig die Wohn- und Schlafzimmer der Nachbarschaft störend ausleuchten.

Die Krankenhaus-Führung ist überzeugt, mit der Errichtung der Parkpalette den Druck im Quartier erheblich reduzieren zu können. Zumal mit dem Neubau auch die Zufahrt künftig über die Büddinghardt (Kastanienallee) erfolgen soll, was die Anrainer aus der Brusebrinkstraße erheblich entlasten dürfte. Über diesen Weg werden künftig lediglich noch etwa 50 Mitarbeiter-Parkplätze angesteuert. Dafür entsteht an der Kastanienallee ein Kreisverkehr, um dort die Abbiegesituation zu ordnen.

Engpass während der Bauphase

Besonders spannend dürfte es allerdings während der Bauphase rund um das Mops-Krankenhaus zugehen: Denn während der Arbeiten werden die aktuell bestehenden 140 Parkplatze ersatzlos wegfallen müssen. Eine unvermeidliche Tatsache, die über Monate nicht bloß den Parkdruck, sondern auch den Abenteuerfaktor im Quartier noch einmal drastisch erhöht.