Hagen. Die Folgen nach dem Brand im Woolworth-Kaufhaus in Hagen sind immens: Die ebenfalls im Haus ansässigen Praxen bleiben vorerst geschlossen.

Der Brand in der Woolworth-Filiale in der Elberfelder Straße 55 am Freitagmittag war relativ schnell unter Kontrolle gebracht (wir berichteten), doch die Folgen sind immens: Der Betrieb in dem kompletten Gebäude, in dem etliche Arzt -und Therapiepraxen untergebracht sind, ist eingestellt. Nach dem Feuer, das im Eingangsbereich des Kaufhauses ausgebrochen war und dessen genaue Ursache nach Angaben von Polizeisprecher Michael Siemes noch durch Experten geklärt werden muss, musste das Wasser abgestellt werden. Das Mobiliar in den oberen Etagen ist größtenteils verrust, genau wie das Treppenhaus und die beiden Fahrstühle.

Im Eingangsbereich des Gesundheitszentrums hat der Eigentümer des betroffenen Hauses (es handelt sich um eine Immobilienfirma mit Sitz in Israel) einen Aushang platzieren lassen, der den Betrieb der Praxen untersagt und die Patienten der Ärzte und Therapeuten darüber informiert, dass die Praxen am Montag geschlossen bleiben. „Aufgrund erforderlicher gutachterlicher und polizeilicher Tätigkeit zur Klärung der Brandursache im Laden im Erdgeschoss wird die Ausübung der ärztlichen Tätigkeit untersagt“, verkündet das Schreiben. Die Woolworth-Filiale wurde bereits am Freitag von der Kripo versiegelt. Und das alles wird wohl noch länger andauern.

Der Physiotherapeut: David Lopez

Feuer bei Woolworth in Hagen

Feuer in der Woolworth Filiale Elberfelder Straße.
Feuer in der Woolworth Filiale Elberfelder Straße. © Unbekannt | Unbekannt
Die Hagener Feuerwehr im Einsatz.
Die Hagener Feuerwehr im Einsatz. © Unbekannt | Unbekannt
Die Hagener Feuerwehr im Einsatz.
Die Hagener Feuerwehr im Einsatz. © Unbekannt | Unbekannt
Die Hagener Feuerwehr im Einsatz.
Die Hagener Feuerwehr im Einsatz. © Unbekannt | Unbekannt
Die Hagener Feuerwehr im Einsatz.
Die Hagener Feuerwehr im Einsatz. © Unbekannt | Unbekannt
Die Hagener Feuerwehr im Einsatz.
Die Hagener Feuerwehr im Einsatz. © Unbekannt | Unbekannt
Die Hagener Feuerwehr im Einsatz.
Die Hagener Feuerwehr im Einsatz. © Unbekannt | Unbekannt
Die Hagener Feuerwehr im Einsatz.
Die Hagener Feuerwehr im Einsatz. © Unbekannt | Unbekannt
Die Hagener Feuerwehr im Einsatz.
Die Hagener Feuerwehr im Einsatz. © Unbekannt | Unbekannt
Die Hagener Feuerwehr im Einsatz.
Die Hagener Feuerwehr im Einsatz. © Unbekannt | Unbekannt
Die Hagener Feuerwehr im Einsatz.
Die Hagener Feuerwehr im Einsatz. © Unbekannt | Unbekannt
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„Ich gehe davon aus, dass ich frühestens Anfang der kommenden Woche wieder öffnen kann“, sagt Physiotherapeut David Lopez, der Räume in der ersten Etage angemietet hat. „Vermutlich muss ich das meiste entsorgen. Verbandsmaterial, Handtücher, Laken – nichts ist mehr zu gebrauchen.“ In der Übergangsphase betreut David Lopez seine Patienten im Reha-Sportzentrum in der Bahnhofstraße 30.

Die Hautarztpraxis: Volker und Christian Kingreen

In der ersten Etage über Woolworth befindet sich ebenfalls die Dermatologen-Praxis von Volker und Christian Kingreen. „Meine Versicherung hat ein Sanierungsunternehmen beauftragt, das sich den Schaden angeschaut hat“, so Dr. Volker Kingreen am Montag auf Nachfrage der WP. „Da die 400 Quadratmeter großen Praxisräume stark verrust sind, geht der Experte davon aus, dass wir die Praxis erst in sechs Wochen wieder öffnen können“, so der Dermatologe entsetzt. In den nächsten Tagen werde ein Chemiker noch Spezialproben entnehmen, eventuell müssten medizinische Geräte wie Laser zur Überprüfung eingeschickt werden, „eine einzige Katastrophe“, so Volker Kingreen. Für seine Patienten hat das Kingreen-Team eine Notfallsprechstunde im Allgemeinen Krankenhauses eingerichtet. „Unser Personal ist dort im Haus 1, 4. Stock, zu unseren normalen Praxis-Öffnungszeiten vor Ort“, versichert der Hautarzt.

Der Chirurg: Dr. Thomas Gerhard

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Auch Dr. Thomas Gerhard musste am Montag notgedrungen eine Zwangspause einlegen. Der Chirurg räumte in seiner Praxis auf und informierte Patienten, die nichts ahnend zu ihm in die fünfte Etage kamen, über den Brand im Erdgeschoss und die Folgen für die Mit-Mieter. „Wir versuchen, unsere Patienten telefonisch zu erreichen und ausgemachte Termine zu verschieben. Unseren Anrufbeantworter haben wir auch neu besprochen, wir schildern kurz die Situation. Ich hoffe, möglichst viele meiner Patienten zu erreichen und ihnen unnütze Wege zu ersparen“, so Thomas Gerhardt.

Die Apotheke: Glimpflich davon gekommen

Zwei Häuser neben Woolworth ist die Bären Apotheke beheimatet. „Wir haben echtes Glück gehabt“, sagt Rosanna Benna. Die PTA-Angestellte erinnert sich, dass es am Freitagmittag plötzlich unangenehm gerochen habe, dann habe sich weiß-grauer Nebel vor der Tür ausgebreitet und dann hätte auch schon die Polizei in der Apotheke gestanden. „Wir Mitarbeiter sind dann schnell rausgelaufen und haben die Türen verschlossen. Zum Glück, so konnte kein weiterer Qualm eindringen.“ Die Bären-Apotheke leistet derzeit Nachbarschaftshilfe: „Die Mieter aus Haus 55 holen bei uns Wasser, benutzen unser WC und wir nehmen für sie Pakete entgegen. Das ist doch klar“, sagt Rosanna Benna.

Das Kaufhaus: Woolworth bleibt länger geschlossen

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Die 1200 Quadratmeter große Woolworth-Filiale, in der das Feuer am Freitag ausgebrochen war, wird auf unbestimmte Zeit geschlossen bleiben. „Der Schaden ist sehr groß“, so Unternehmenssprecherin Diana Peisert. Wie groß genau, das wird sich erst zeigen, wenn die Gutachter ihre Arbeit erledigt haben. „Dementsprechend können wir auch noch nicht absehen, wie lange die Sanierungsarbeiten dauern werden.“ Man werde aber auf jeden Fall dem Standort treu bleiben. „Hagen ist für uns generell eine lohnende Stadt, auf die wir auf keinen Fall verzichten wollen“, so Diana Peisert. Die 15 Mitarbeiter würden zunächst in anderen Filialen eingesetzt. Die Hagener Filiale war erst vor drei Jahre nach einer erheblichen Erweiterung neu eröffnet worden.

Die Stadtbäckerei Kamp: Sämtliche Waren entsorgt

Die (genau wie die Apotheke) in der Elberfelder Straße 51 ansässige Stadtbäckerei Kamp hatte weniger Glück. „Wir mussten am Freitagnachmittag sämtliche Waren – Brötchen, Kuchen, Torten – entsorgen. Die Backwaren waren nicht verbrannt, jedoch komplett verrust“, sagt Stefanie Kamp. Ihr Mann und das Filial-Team hätten dann den gesamten Laden (die Einrichtung sowie Körbe, Tabletts und Geschirr) gereinigt und die Räume gelüftet, „wir konnten am Samstagmorgen dann wieder öffnen“, so Stefanie Kamp erleichtert.