Die Buschmühlenstraße im Hagener Industriegebiet Lennetal wird saniert, benachbarte Firmen zahlen Anliegerbeiträge im sechsstelligen Bereich.

Die lange Zeit umstrittene Sanierung der Buschmühlenstraße ist in vollem Gange. Die für das Industriegebiet Lennetal so wichtige Verbindung wird auf dem 1250 Meter langen Teilstück zwischen der Einmündung zur Schwerter Straße und der Kläranlage Lennetal erneuert. Bis zum Abschluss der Bauarbeiten im Oktober hat der Wirtschaftsbetrieb Hagen (WBH) eine Einbahnstraßenregelung festgesetzt, die Straße kann nur in Richtung Bathey befahren werden. „Der Verkehr läuft nach anfänglichen Schwierigkeiten inzwischen sehr gut“, so Bauleiter Georg Skouras.

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Gar nicht glatt verliefen dagegen die Planungen der Baumaßnahme. Zwar war von Anfang an unstrittig, dass die marode Straße saniert werden muss. Doch das städtische Bau- und Planungsdezernat hatte sich für eine Erneuerungsvariante im großen Stil entschieden und dafür knapp zwei Millionen Euro veranschlagt. Dagegen liefen die Anlieger CD Wälzholz, Federnwerke Grüber, Uhde High Pressure und Deutsche Post Sturm, sollten sie sich doch – so schreibt es das Kommunale Abgabengesetz vor – mit 762.000 Euro an den Kosten beteiligen.

Brandbrief an Ratsvertreter

In einem Brandbrief an Hagener Ratsvertreter wandten sie sich vor allem gegen den ausgebauten Parkstreifen und Gehweg, die sie für überflüssig hielten: „Wir wollen und können uns nicht an Maßnahmen beteiligen, deren Realisierung in keinem Verhältnis zum tatsächlich Notwendigen steht.“ Die Unternehmen wollten nicht einsehen, dass sie Spaziermöglichkeiten für Besucher der Lenneauen oder Parkraum für übernachtende Trucker finanzieren sollten.

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Stattdessen forderten sie, die Sanierung auf die Erneuerung der Fahrbahndecke zu beschränken. Das würde nicht nur die Last der Anlieger senken, sondern auch dem Steuerzahler Ausgaben im sechsstelligen Bereich ersparen.

Die Buschmühlenstraße wird saniert.
Die Buschmühlenstraße wird saniert. © WP Hagen/Heuel | Hubertus Heuel

Schließlich einigten sich beide Seiten unter Vermittlung von Oberbürgermeister Erik O. Schulz auf einen Kompromiss, der vor allem den Parkstreifen, der nun auf einer Länge von 290 Metern nicht erneuert wird, betrifft. Auch an anderer Stelle konnten die Ausbaukosten gesenkt werden, so wird die Fahrbahn nur auf einer Länge von 900 Metern komplett saniert, beim restlichen Stück werden lediglich die obersten beiden Schichten erneuert.

Warten auf Abschlussrechnung

Der WBH veranschlagt die Sanierung jetzt mit 1,5 Millionen Euro. Wieviel die vier Unternehmen davon zahlen müssen, wird erst nach Erstellung der Abschlussrechnung feststehen.

CD Waelzholz beklagt mangelhafte Information

Die Firmen an der Buschmühlenstraße begrüßen zwar, dass die Sanierung der Straße begonnen und es hinsichtlich der Anliegerbeiträge eine Einigung gegeben hat. CD Waelzholz moniert jedoch, über den tatsächlichen Baubeginn im Vorfeld nicht rechtzeitig informiert worden zu sein. Jetzt habe man natürlich mit Verkehrsbehinderungen zu kämpfen, das koste Zeit und Geld.

In diesem Zusammenhang beklagt das Unternehmen auch, dass die Baustelle an der Federnstraße den Verkehr zwischen den Werken über lange Zeit stark beeinträchtigt habe und Waelzholz dringend darauf angewiesen sei, dass die Ampelanlage schnell abgebaut werde.

„Weitere Sanierungsprojekte müssen folgen, gerade die Zubringerstraßen zu den Autobahnen sind teilweise in sehr schlechtem Zustand, teilte die Firma mit und nannte beispielhaft den Zubringer zur A45-Auffahrt Ergste über Garenfeld.

Auf der Straßenseite, auf der die Firmen ihren Sitz haben, wird ein Geh- und Radweg angelegt und mit Bügeln vor dem Auto- und Lkw-Verkehr geschützt. Die Straßenbeleuchtung bleibt erhalten, sie wird allerdings auf die Seite des Gehwegs versetzt.

Die Bushaltestellen, die vor allem von Mitarbeitern der an der Buschmühlenstraße tätigen Unternehmen genutzt werden, sollen barrierefrei ausgebaut werden. Und schließlich bleiben auch die Zugänge zum etwas tiefer gelegenen Lenneradweg erhalten.