Hagen. . Mit 1260 Mitarbeitern ist C.D. Waelzholz eines der größten Unternehmen Hagens. Nun baut der Marktführer für Bandstahl seinen Hauptstandort aus.

Die Firma C.D. Waelzholz GmbH &Co. KG – mit 1260 Mitarbeitern eines der größten Unternehmen in Hagen und einer der führenden Bandstahl-Hersteller weltweit – baut ihren Hauptstandort im Lennetal weiter aus.

Dies geschieht zum einen durch die Verlagerung von Anlagen und Maschinen, zum anderen durch den Erwerb weiterer Grundstücke im Umfeld der Zentrale an der Feldmühlenstraße.

„Wenn wir uns erweitern, dann muss damit eine technische Weiterentwicklung einhergehen“, betont CDW-Marketingchefin Ute Neuhaus: „Unser Anspruch ist es, Innovationsführer in unserer Branche zu bleiben.“

C.D. Waelzholz zieht in neue Halle ein

Im Zuge dieser langfristigen Unternehmensplanung ist an der Kreuzung von Buschmühlen- und Schwerter Straße eine neue Halle emporgewachsen, in die nach Fertigstellung Teile des Maschinenparks der Ende 2015 von Waelzholz übernommenen Kaltbandfertigung von Wickeder Westfalenstahl aus Wickede verlagert werden sollen.

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Es handelt sich um Glühanlagen; Glühen dient beim Kaltwalzen unter anderem der sogenannten „Rekristallisation“ des Gefüges im Stahl. Hiermit wird ermöglicht, das Stahlband, das beim Walzen verfestigt wird, wieder „weich“ zu glühen, um es dann wiederum dünner walzen zu können. Aber auch die Härterei aus der Nahmer in Hohenlimburg, wo Casper Diederich Wälzholz (1787 bis 1860) im Jahr 1829 mit einer Drahtzieherei den Grundstein des Weltunternehmens legte, wird an den neuen Standort versetzt.

C.D. Waelzholz produziert unter anderem kaltgewalzte und wärmebehandelte Stahlbänder.

Das Grundstück an der Buschmühlenstraße erwarb Waelzholz vor zwei Jahren vom schwedisch-finnischen Papierkonzern Stora Enso, der seine Fabrik in Kabel kurz darauf unter dem Namen Premium Pulp & Paper an ein Konsortium deutscher Investoren verkaufte. Auch den stillgelegten Bahnhof in Kabel hat Waelzholz von Stora gekauft.

In Hagener Werken sind 1260 Mitarbeiter im Einsatz

Die Firma C.D. Waelzholz beschäftigt derzeit in den Hagener Werken 1260 Mitarbeiter.

In die neue, rund 4000 Quadratmeter große Halle „Kabel 2“ an der Buschmühlenstraße wurde samt Verlagerung und Neukonzeption der Vergüterei ein zweistelliger Millionenbetrag investiert.

Das Grundstücks neben der Kläranlage Fley misst etwa 48 000 Quadratmeter.

Über die zukünftige Nutzung des Geländes, das derzeit noch von der Hagener Feuerwehr zu Übungszwecken verwendet wird, ist aber ebenso wenig entschieden wie über ein großes Areal an der Federnstraße, das CDW gekauft hat.

Auch Interesse an Kläranlage Fley

Und sollte der Ruhrverband die Kläranlage Fley in einigen Jahren tatsächlich aufgeben, könnte Waelzholz auch hier Interesse zeigen. „Grundstücke zu kaufen ist für uns natürlich kein Selbstzweck, sondern wir sorgen mit Reserveflächen nahe unserer Stammwerke vor, um die Produktion dann bei Bedarf erweitern zu können“, begründet Prokurist Martin Grotthaus die Erwerbungen.

Die Integration des benachbarten Kaltwalzwerkes der insolventen Firma Theis in das Waelzholz-Gefüge ist ein Jahr nach der Übernahme weitgehend abgeschlossen. CDW will einen Teil seiner Verwaltung in das ehemalige Bürogebäude von Theis verlagern. Dort besitzt zwar auch die Verwaltung der katholischen Kliniken einen Mietvertrag, doch eine Etage des Hauses ist bereits frei.

Wachstum und Qualitätssteigerung

„Das Zusammenwachsen mit Theis hat nicht zuletzt deshalb so reibungslos funktioniert, weil beide Unternehmen aus derselben Branche kommen“, so Ute Neuhaus: „Ich glaube, auch aus Sicht der Theis-Mitarbeiter ist das ein erfreulicher Prozess.“ Die Theis-Schriftzüge an den Immobilien sind denn auch längst verschwunden, im Waelzholz-Verbund heißt der Standort jetzt Werk Halden.

Trotz seiner internationalen Ausrichtung mit Werken unter anderem in China, Brasilien und den USA hält C.D. Waelzholz also an seinem traditionellen Standort Hagen fest und erweitert ihn sogar. Im übrigen habe die Internationalisierung des Unternehmens ja keine Arbeitsplätze in Hagen gekostet, sondern im Gegenteil Wachstum in die Stadt gebracht. „Und wir sind sicherlich darauf angewiesen weiter zu wachsen“, so Ute Neuhaus: „Doch immer auch unter dem Gesichtspunkt der gleichzeitigen Qualitätssteigerung.“