Altenhagen. . Einer der traditionsreichsten Handwerksbetriebe in Hagen wird 100 Jahre alt: die Firma Kopp aus dem Heizungsbau- und Sanitärfachgewerbe.

Die Firma Kopp gehört zu den traditionsreichsten Handwerksbetrieben in Hagen. Das Unternehmen wurde am 8. Mai 1919 vom Ingenieur Edward Kopp gegründet und hat sich seinen guten Namen in der Branche bis heute erhalten, auch wenn die alten Brenner, in denen die Briketts schmauchten, längst von digital gesteuerten Anlagen ersetzt wurden. „Unsere Firma hat sich dieser Stadt immer verbunden gefühlt“, berichtet Geschäftsführerin Stefanie Goege: „Wir pflegen langjährige Geschäftsbeziehungen zu namhaften Kunden wie Bilstein.“

Zunächst Sitz am Hauptbahnhof

Über den Firmengründer und Namensgeber des Unternehmens ist heute nicht mehr viel bekannt. „Mein Vater hat mir noch erzählt, dass er Vertreter für Klöckner in Brüssel war, ehe er sich in Hagen selbstständig gemacht hat“, berichtet Stefanie Goege.

Der Betrieb hatte seinen Sitz zunächst nah des Hauptbahnhofs. 1957 zog sich Kopp aus gesundheitlichen Gründen aus der Geschäftsführung zurück, 1960 starb er im Alter von 80 Jahren. Nun übernahmen seine zwei Töchter die Leitung der Firma, verkauften diese jedoch 1966 an zwei junge Fachingenieure, die kurz zuvor eingestellt worden waren: Rudolf Sülz, den Vater von Stefanie Goege, und Gerhard von Oepen.

Inhaberin ist Juristin

In den 60-er und 70-er Jahren hatte das Unternehmen bis zu 60 Mitarbeiter, 1974 erfolgte nach Übernahme der Firma Gerber der Umzug in die Lützowstraße, 2013 hat die Kopp GmbH an der Brinkstraße in Altenhagen eine neue Heimat gefunden. Trotz all dieser Veränderungen bewahrte sich die Firma ihren guten Namen im Heizungsbau- und Sanitärfachgewerbe.

Wie wechselvoll die Lebensläufe bisweilen sind, zeigt das Beispiel der jetzigen Inhaberin: Stefanie Goege (49) ist Juristin und hatte eigentlich eine Laufbahn im diplomatischen Dienst ins Auge gefasst, blieb jedoch nach dem Studium und einem als Übergangsphase geplanten Aufenthalt im Betrieb hängen: „Und ich bin froh, dass es so gekommen ist.“

Digitale Messgeräte

Inzwischen sind noch zehn Beschäftigte in der Firma, darunter langjährige Mitarbeiter wie Karsten Fischer, dessen Vater schon bei Kopp arbeitete und der selbst seit 28 Jahren dabei ist.

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Erfahrene Handwerker wie er sind heutzutage Gold wert, denn wie bei zahlreichen Betrieben ist die Nachwuchsgewinnung ein Problem: „Wir haben viel zu tun, die Auftragsbücher sind voll“, berichtet Stefanie Goege: „Aber man bekommt kaum Fachkräfte.“ In der Branche werde eine vakante Stelle im Schnitt erst nach 195 Tagen wiederbesetzt.

Jubiläum wird am Samstag gefeiert

Die Firma Kopp feiert ihr 100-jähriges Jubiläum mit ihren Kunden und anderen Gästen am Samstag, 11. Mai, von 10 bis 16 Uhr in der Brinkstraße 72.

Die Geschäftsführerin und ihr Kompagnon Wolfgang Radüg (53) bemühen sich derzeit mit attraktiven Angeboten, etwa einer Beteiligung an den Führerscheinkosten, um Mitarbeiter. Die müssen heutzutage mit einem breiten Spektrum an Werkzeugen umgehen können – von der Waserpumpenzange bis zum Tablet. Denn um zum Beispiel den Prüfdruck in einer Leitung darzustellen, ist das herkömmliche U-Rohr-Manometer längst von digitalen Messgeräten abgelöst worden.

So wird das Erbe von Edward Kopp fortgesetzt. Auch wenn sich die Technik verändert hat, ist sein Name geblieben.