Hagen. . Das Agaplesion Allgemeine Krankenhaus Hagen investiert 45 Millionen Euro. Wir erklären, wie dieses Geld das Gesicht des Hauses verändern wird.
Durch erhebliche bauliche Veränderungen wird das Agaplesion Allgemeine Krankenhaus (AKH) in den nächsten fünf Jahren sein Gesicht verändern. Anlässlich der Verschmelzung des Hospitals am Buschey vor drei Jahren mit dem bundesweit agierenden Mehrheitsanteilseigner wurde zunächst eine Investitionsspritze von 20 bis 25 Millionen Euro in Aussicht gestellt.
Inzwischen hat der Frankfurter Gesundheitskonzern sogar einen 40-Millionen-Scheck in Hagen vorbeigebracht – Geld, mit dem das Team um Geschäftsführer Georg Schmidt das größte Hagener Einzelhaus räumlich und strukturell neu aufstellen soll: „Wesentliche Meilensteine sind die Optimierung der Notfallversorgung sowie des Ambulanzbereichs einschließlich der Intensivstation sowie die Errichtung eines zeitgemäßen Bettenhauses für etwa 200 Patienten.“
Weitere Etage und Intensivbetten
Vor allem für die neue zentrale Notaufnahme an der Grünstraße laufen bereits die Architektenplanungen. „Wir wollen noch vor der Sommerpause den Bauantrag stellen“, berichtet Schmidt nicht bloß von einer verbesserten Eingangssituation, sondern vor allem über eine Aufstockung des Gebäudeteils um eine Etage. „Unsere Ambulanz ist viel zu klein geworden“, erinnert Schmidt daran, dass das AKH inzwischen nicht bloß 22.000 stationäre Fälle im Jahr betreut, sondern noch 42.000 ambulante Patienten hinzukommen.
„Somit schaffen wir den dringend erforderlichen Platz für zusätzliche Eingriffsräume, einen Schockraum sowie eine Überwachungsstation mit sechs vorstationären Betten. Das bringt uns richtig nach vorne. Patienten können dort 24 Stunden versorgt werden, ohne sie auf eine Station zu verlegen, wo sie vielleicht gar nicht aufgenommen werden müssen.“
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Ebenso zukunftsweisend ist die geplante Erweiterung der Intensivstation. „Der Bedarf für Intensivbetten in Hagen ist weiterhin sehr groß“, möchte das AKH künftig 18 Plätze anbieten. Hinzu kommen noch 14 Intermediate-Care-Plätze, wo Kranke versorgt werden, die keiner klassischen intensivmedizinischen Behandlung (z.B. Beatmung) bedürfen, aber intensiv pflegerisch betreut und mit ihren Vitalfunktionen überwacht werden müssen. Obendrein werden die OP-Kapazitäten erweitert, indem dort zwei zusätzliche ambulante OP-Säle entstehen. „Dies gehört einfach zum Standard eines regionalen Traumazentrums wie wir es sind“, betont der Geschäftsführer. Allein dieser Ausbau, der noch in diesem Jahr beginnen soll, wird ein Drittel der Millionen-Unterstützung verschlingen.
Moderne Gestaltung der Kreißsäle
Bereits in den nächsten Wochen beginnt das AKH angesichts steigender Geburtenzahlen mit der Modernisierung der vier Kreißsäle. Dabei soll einerseits mit Hilfe neuer Böden und Möblierungen die funktionale Krankenhausoptik verschwinden und einer einladenderen Wohlfühlatmosphäre weichen. Andererseits geht es auch um eine verbesserte technische Ausstattung sowie das Angebot einer Geburtswanne. Die gestalterische Modernisierung der Station wird durch das Angebot von echten Familienzimmern als Wahlleistungsangebot abgerundet.
Architekten erarbeiten verschiedene Entwürfe
Die größte Investition wird allerdings die geplante Errichtung eines neuen Bettenhauses. Aktuell skizzieren die AKH-Architekten verschiedene Entwurfsvarianten und erstellen Kostenschätzungen. Dabei ist bislang lediglich sicher, dass das arg in die Jahre gekommene Bettenhaus abgerissen wird. Vorstellbar wäre, dass an gleicher Stelle ein Neubau entsteht, was während der mindestens zweijährigen Bauphase allerdings zu erheblichen logistischen und organisatorischen Kalamitäten am AKH führen würde.
Geschäftsführer Schmidt könnte sich daher genauso vorstellen, die Häuserzeile entlang des Bergischen Rings zugunsten eines neuen Bettenhauses abzureißen. Die verbleibende Baulücke wäre dann für einen Helikopter-Landeplatz nutzbar: „Für welche Lösung wir uns entscheiden, hängt vor allem von den Kosten ab. Da sehen wir bis zum Sommer klarer.“