Breckerfeld. . Am Sonntag wird es feierlich in der Jakobuskirche Breckerfeld: Pfarrerin Chritin Klein wird ordiniert – ein besonderer Tag für die Geistliche.

So eine Hochzeit ist ein ganz besonderer Tag. Die Familie kommt zusammen. Sie wohnt der feierlichen Zeremonie bei. Sie stößt an, sie feiert gemeinsam.

Die Familie kommt natürlich. Aber eigentlich füllt die Familie am morgigen Sonntag um 15 Uhr ein ganzes Gotteshaus. Denn die Familie ist an diesem Tag im übertragenen Sinne die Evangelische Jakobus-Gemeinde Breckerfeld. Und so wird diese Hochzeit eine ganz besondere. Eine, die Christin Klein mit Sicherheit nur einmal erleben wird. „Wenn das Vikariat die Verlobung ist, dann ist die Ordination die Hochzeit“, sagt die junge Pfarrerin, „eine Art Hochzeit mit der Kirche.“

Seit 13 Monaten in Breckerfeld

Diese Hochzeit – sie bedeutet der 29-Jährigen, die eigentlich mal Psychologie studieren wollte und jetzt seit 13 Monaten ihren Dienst in Breckerfeld versieht, so viel. „An diesem Tag wird eine Menge mit mir passieren“, sagt Christin Klein, „das wird sehr emotional für mich. Es ist das Ende eines langen Weges, der nun zum Ziel führt.“

Ein Weg, der seinen Anfang nahm, als die Einser-Abiturientin feststellen muss, dass ihr sehr gutes Abitur nicht für einen Studienplatz in Psychologie reichen wird. „Es war eine Zeit, in der ich in meiner Heimatgemeinde immer aktiver geworden bin. Ich hatte einen tollen Reli-Lehrer und habe schließlich gedacht, ich versuch’s mit einem Theologie-Studium“, sagt Christin Klein. Als sie ihrem Pfarrer von den Plänen erzählt, meldet der sie spontan zu einem Wochenend-Seminar für Abiturienten an, in dem Studierende und der Ausbildungsdezernent über Studium und Beruf erzählen. „Das fand ich cool. Das mache ich jetzt – habe ich damals beschlossen.“

Toller Mentor während des Vikariats an der Seite

Der Altar in der Jakobuskirche ist einer der „Arbeitsplätze“ von Pfarrerin Christin Klein.
Der Altar in der Jakobuskirche ist einer der „Arbeitsplätze“ von Pfarrerin Christin Klein. © Archiv/Michael Kleinrensing

Was folgt: 13 Semester Studium, das erste theologische Examen bei der Landeskirche, das Vikariat im Dortmunder Süden („Mit einem ganz tollen Mentor an der Seite“), das zweite Examen und seit dem 1. Oktober 2017 die Zeit als Pfarrerin im Probedienst in Breckerfeld mit dem eigenen Bezirk Zurstraße, einer eigenen Konfirmanden-Gruppe, der Verantwortung für die Kinderkirche und den Gottesdiensten für junge Leute sowie die Mitarbeit im Ökumeneausschuss.

„Die Arbeit hier macht unheimlich Spaß. Die Gemeinde ist keine Service-Gemeinde“, sagt Christin Klein, „die Menschen bringen sich ein. Hier kann man richtig was auf die Beine stellen – wenn ich zum Beispiel an das Zeltlager oder an unseren Weihnachtsmarkt denke.“ Dazu, so sagt Christin Klein, käme eine unheimliche Offenheit der Menschen. „Und Kollegen, die ich sehr schätze, mit denen man wunderbar zusammenarbeiten kann“, sagt Christin Klein.

Zukunft der jungen Pfarrerin ist noch offen

Ob ihre Zukunft aber dauerhaft in Breckerfeld liegt – das ist im Moment noch völlig offen. „Ich persönlich kann mir das durchaus vorstellen“, sagt Christin Klein, „aber letztlich ist das natürlich davon abhängig, wo Stellen frei sind. Meine Dienstanweisung für Breckerfeld gilt drei Jahre.“

Breckerfeld ist Arbeitsstätte. Aber auch Heimat. „Es ist ein sehr lebenswerter Ort“, sagt die junge Geistliche, die mit ihrem Freund eine Wohnung am Heider Kopf bezogen hat. Der studiert ebenfalls Theologie. Mag also sein, dass bald eine weitere Hochzeit ansteht. So oder so.