Haßley. . Der europaweit agierende Möbel-Riese XXXLutz möchte sich jetzt doch in Hagen ansiedeln. Im Rathaus liegt ein Bauantrag für zwei Märkte vor.
Die XXXLutz-Unternehmensgruppe macht am Standort Hagen jetzt doch Nägel mit Köpfen: Die österreichische Einrichtungshauskette hat bei der Stadt Hagen einen Bauantrag zur Errichtung eines XXXL-Möbelhauses sowie eines Mömax-Trendmitnahmemarktes an der Haßleyer Straße eingereicht.
Das bestätigte Unternehmenssprecher Volker Michels der WP-Stadtredaktion. Aktuell befinden sich die eingereichten Unterlagen für die Millionen-Investition im Rathaus in der Vorprüfung. Zu weiteren Details möchten sich zum jetzigen Zeitpunkt weder der Antragsteller noch die Stadt Hagen äußern.
Eckesey-Pläne längst verworfen
Zuletzt war im Sommer 2018 bekannt geworden, dass XXXL seine ursprünglichen Planungen verworfen hatte, in der ehemaligen Max-Bahr-Immobilie an der Eckeseyer Straße sein Konzept eines Möbel-Mitnahmemarktes umzusetzen. Hintergrund dieses Strategiewechsels war die Übernahme der Poco-Möbeldiscounter-Kette durch die Österreicher.
In Dortmund nicht einmal B-Plan-Antrag gestellt
In der Nachbarstadt Dortmund verfestigte sich in der Politik zuletzt mehrheitlich die Haltung, lediglich die Ansiedlung eines weiteren Einrichtungshauses zuzulassen. Dabei steht vor allem das Projekt der bayerischen Kette Segmüller (Friedberg) im Fokus, die sich ein Grundstück am Rande des Dortmunder Induparks gesichert hat und dort 2021 ein 40.000 Quadratmeter großes Möbelhaus eröffnen möchte.
XXXL wollte zudem im Dortmunder Norden noch ein Einrichtungshaus etablieren. Dafür ist bis heute jedoch noch nicht einmal ein Antrag für ein Bebauungsplanverfahren gestellt worden. Bislang geben die Dortmunder Haushalte, in deren direktem Umfeld sich Ostermann (Witten), Hardeck (Bochum) und Zurbrüggen (Unna) befinden, 40 Prozent ihrer Möbel-Investitionen nicht in der eigenen Stadt aus.
Mit dem in der Branche aufmerksam verfolgten Deal wechselten 123 Dependancen mit etwa 8000 Mitarbeitern in den Schoß der Unternehmensgruppe – unter anderem auch die Filiale in Vorhalle. Somit machte es für XXXL, die aktuell etwa 22.000 Mitarbeiter in 260 Märkten in elf Ländern Europas beschäftigen, keinen wirtschaftlichen Sinn mehr, nur etwa zwei Kilometer von der Poco-Filiale Am Ringofen entfernt in Eckesey ein ähnlich gelagertes Angebot zu etablieren.
Stattdessen möchte die Unternehmensgruppe jetzt beide Angebote – klassisches Einrichtungshaus und Mitnahmemarkt – am Rande der Sauerlandlinie nebeneinander etablieren. Auf Grundlage der einstigen Sonneborn-Projektentwicklung, die seit der XXXL-Übernahme von den neuen Eigentümern weiterverfolgt wird, besteht auf dem stattlichen Areal zwischen der Enervie-Zentrale und dem Raiffeisenmarkt bereits Baurecht für ein Möbelhaus mit einer maximalen Verkaufsfläche von bis zu 34.000 Quadratmetern.
Baurecht besteht schon seit 2012
In der Hagener Politik war angesichts der über Jahre ausbleibenden Bauanträge – das Baurecht besteht bereits seit 2012 – zuletzt spekuliert worden, dass XXXL eine Millionen-Investition an einem anderen Standort favorisiere. In diesem Falle hätte die Politik nach sieben Jahren das Recht gehabt, das Baurecht wieder zurückzuziehen und das attraktive Grundstück an der Autobahn-Anschlussstelle Hagen-Süd als klassische Gewerbefläche auszuweisen.
Diese Überlegungen werden stattdessen inzwischen für die gegenüberliegende Straßenseite verfolgt. Bei der Erstellung des Regionalplanes Ruhr möchte die Stadt Hagen das gut neun Hektar große landwirtschaftliche Areal zwischen dem Enervie-Umspannwerk (Donnerkuhler Weg) und der Haßleyer Wohnbebauung für Gewerbe- und Industrieansiedlungen vorsehen.