Hagen. . Die Möbelmarkt-Kette XXXL ändert ihre Hagen-Strategie: Der Mömax-Mitnahmemarkt soll nicht in Eckesey, sondern auch auf Haßley realisiert werden.

Die europaweit agierende Möbelmarkt-Kette XXXL konkretisiert ihre Planungen für den Standort Hagen: Nach eine Mitteilung von Stadtbaurat Thomas Grothe im Stadtentwicklungsausschuss verzichtete das österreichische Unternehmen auf die Entwicklung eines 7000 Quadratmeter großen „Mömax“-Mitnahmemarktes auf dem Grundstück des ehemaligen Max-Bahr-Baumarktes an der Eckeseyer Straße. Stattdessen, so habe die Unternehmensgruppe der Stadt Hagen offiziell mitgeteilt, solle das Konzept ebenfalls auf der Haßleyer Insel realisiert werden.

34 000 Quadratmeter Fläche

Dort plant XXXL ja ohnehin schon den Bau eines klassischen Einrichtungshauses. Aufgrund der ursprünglichen Sonneborn-Projektentwicklung besteht auf dem stattlichen Areal zwischen der Enervie-Zentrale und dem Raiffeisenmarkt am Rande der Sauerlandlinie (A 45) Baurecht für ein Möbelhaus mit einer maximalen Verkaufsfläche von bis zu 34 000 Quadratmetern.

Das Unternehmen selbst bestätigte gestern gegenüber dieser Zeitung die Informationen von Grothe ausdrücklich, wollte jedoch zu weiteren Fragen hinsichtlich des weiteren Zeitplanes sowie zur Gestaltung der beiden Möbelmärkte auf Haßley keine Stellung nehmen: „Wir befinden uns derzeit in Planungs- und Abstimmungsgesprächen und bitten daher um Verständnis, dass wir hierzu noch keine Aussagen treffen können“, teilte XXXL-Sprecher Volker Michels lediglich mit. Sicher scheint lediglich, dass sich die Möbelhändler wieder von dem Grundstück in Eckesey trennen wollen.

Grundstück ist wieder auf dem Markt

Die Fläche an der B 54 wird bereits über eine Immobilientochter wieder auf dem Markt offeriert und im Hagener Rathaus gehen bereits Anfragen von potenziellen Interessenten zu den möglichen Nutzungsmöglichkeiten ein.

Hintergrund des XXXL-Strategiewechsels scheint nach Informationen der Stadtredaktion die Übernahme der Poco-Möbeldiscounter-Kette durch die Österreicher (Wels) im Frühjahr dieses Jahres zu sein. Mit dem in der Branche aufmerksam verfolgten Deal wechselten 123 Dependancen mit etwa 8000 Mitarbeiter in den Schoß der Unternehmensgruppe – unter anderem auch die Filiale in Vorhalle. In unmittelbarer Nähe (Fahrstrecke: knapp zwei Kilometer) wollte der Möbelriese sich nun doch keine Konkurrenz machen.

Baurecht besteht seit 2012

Offen bleibt derweil, wann denn nun tatsächlich auf Haßley die Bagger rollen. Das Einrichtungshaus könnte sofort einen Bauantrag stellen, weil dort bereits Baurecht besteht. Denn die Politik hatte dem ursprünglichen Interessenten Sonneborn bereits 2012 grünes Licht für dessen Investitionspläne gegeben. Baudezernent Grothe hat bislang keine Signale, dass XXXL diese Chance verstreichen lassen möchte.

Allerdings drängt allmählich die Zeit: Der Rat der Stadt Hagen hat sieben Jahre nach dieser Entscheidung das Recht, ohne Entschädigungen leisten zu müssen den Bebauungsplan zu ändern. Und es gibt angesichts des erheblichen Mangels an Hagener Gewerbeflächen in einigen Ratsfraktionen durchaus Tendenzen, im Frühjahr 2019 von der Möbelhandel-Nutzung auf dem prominenten Grundstück an der Haßleyer Straße wieder abzurücken und stattdessen produzierendes Gewerbe zu favorisieren.

>>HINTERGRUND: FÜHREND IN EUROPA

  • Die XXXLutz Unternehmensgruppe betreibt 256 Einrichtungshäuser in elf europäischen Ländern und beschäftigt mehr als 22 000 Mitarbeiter.
  • In Deutschland tragen rund 11 000 Mitarbeiter zum Erfolg der Gruppe bei, die hier 45 XXXLutz-Häuser und 34 Mömax-Trend-Mitnahmemärkte betreibt.
  • Mit einem Jahresumsatz von über 4,2 Milliarden Euro ist die XXXLutz-Gruppe einer der größten Möbelhändler in Europa. Die XXXLutz-Gruppe in Deutschland hat ihren Sitz in Würzburg.