Hagen. . Eine Modellrechnung für die Hagener Durchschnittsfamilie: Gas und Kita sind die Haupt-Kostentreiber für das Jahr 2019.
Es wird ein teures Jahr 2019 für die Hagener Durchschnittsfamilie. So teuer wie noch nie in den vergangenen fünf Jahren, in denen die Stadtredaktion die Hagen-Kosten für die Familie Mustermann ausrechnet. Der größte Kostenreiber in diesem Jahr ist das Gas. Und die Kita-Gebühren bleiben ein Dauerthema.
Unter den Hagen-Kosten verstehen wir alle Steuern, Gebühren und Preise, über die hier in Hagen oder in der Region entschieden wird. Überregionale Kosten, mögliche Steuererhöhungen, Sozialabgaben oder Benzinpreise schlagen auch ins Kontor – sie finden aber in unserer Rechnung keinen Niederschlag.
Wie schon in den Jahren zuvor, so besteht unsere Hagener Familie Mustermann weiter aus vier Personen. Die berufstätigen Heiko und Anke Mustermann mit Sohn Peter, der Auszubildender ist, sowie Tochter Silke, die tagsüber in der Unter-Dreijährigen-Betreuung in der Kita versorgt wird. Die Mustermanns haben ein Haus mit Gasheizung und Hund Bello. Zudem legt die Familie Wert auf Kultur und Bildung.
Grundsteuer
Die Grundsteuer mag in Hagen im Vergleich zu den Nachbarkommunen hoch sein, sie steigt aber nicht. Für Haus und Grundstück zahlen die Mustermanns in unserer Rechnung weiter 750 Euro pro Jahr.
Strom
Die Mustermanns sind weiter Kunde bei dem Hagener Versorger Enervie und verbrauchen 3500 Kilowattstunden im Jahr. Dafür müssen die Kunden nach der jüngst angekündigten Preiserhöhung (ab 1. Februar) nun 1134,95 Euro in einem Jahr bezahlen, das sind 33,25 Euro mehr als im Jahr zuvor.
Gas
Auch hier gibt es eine deftige Preiserhöhung. Für 10.000 Kilowattstunden Gas im Jahr müssen die Mustermanns 815,10 Euro im Jahr bezahlen. Das sind stolze 59 Euro mehr als zuvor.
Wasser/Abwasser
Der Wasserpreis bei Enervie bleibt auch in diesem Jahr unverändert . 447,92 Euro bezahlt die Familie Mustermann pro Jahr für 125 Kubikmeter Wasser. Die Schmutzwasser-Entsorgung (Kanal und Kläranlage) wird nicht teurer und bleibt bei 2,50 Euro pro Kubikmeter. Geringfügig teurer wird aber die Oberflächenwasser-Entsorgung: Und zwar um 7 Cent pro Quadratmeter befestigte Fläche. Für das Grundstück der Mustermanns bedeutet das in Summe Mehrkosten von 7 Euro im Jahr.
Straßenreinigung
Die Straßenreinigung wird teurer. Aber nur um einen verschwindend kleinen Betrag. Von dem Grundstück der Mustermanns verlaufen zehn Meter entlang der Wohnstraße. Einmal die Woche wird gereinigt. Der Preis pro Meter steigt um 2 Cent auf 4,81 Euro pro Meter. Das sind also 20 Cent mehr pro Jahr. Im Gegenzug sinken die Gebühren für den Winterdienst aber um 10 Cent.
Abfall
Einmal mehr wird auch die Müllabfuhr teurer – diesmal sogar deutlich. Die 60-Liter-Tonne mit wöchentlicher Leerung kostet ab dem neuen Jahr 16,80 Euro mehr.
Hundesteuer
Die Hundesteuer bleibt konstant: Bello kostet 180 Euro pro Jahr.
Kita-Gebühren
Und auch in diesem Jahr steigen die Kita-Gebühren. Es greift einmal mehr die vom Stadtrat beschlossene jährliche zweiprozentige „Dynamisierung“. Für die Mustermanns bedeutet dies konkret: Sie haben ein Brutto-Jahreseinkommen von 50.000 Euro. Tochter Silke ist 35 Stunden pro Woche in der Unter-Dreijährigen-Betreuung untergebracht. Ab 1. August sind 262 Euro pro Monat fällig – 5 Euro mehr als zuvor. Da wir die 5-Euro-erhöhung aus dem vergangen Jahr nur für die letzten drei Monate angesetzt hatten, die Belastung aber für das ganze Jahr gilt, werden wir künftig – um einfacher zu rechnen – die Kita-Gebühren für das ganze Jahr rechnen. Es sind also 5 Euro pro Monat und 60 Euro pro Jahr an Mehrkosten.
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Busfahrkarte
Das Busticket 100 von Anke Mustermann wird um 1,9 Prozent (Vorjahr 2,3 Prozent) erhöht. Zahlte sie bislang 64,44 Euro pro Monat, so sind es jetzt 65,63 Euro. Damit müssen die Mustermanns 1,19 Euro pro Monat mehr bezahlen – im Jahr sind dies 14,28 Euro.
Kultur/Bildung
Die Mustermann legen auf Kultur und Bildung viel Wert. Doch in dem Bereich müssen sie in diesem Jahr nicht tiefer in die Tasche greife. Die Musikschule und die Stadtbücherei werden nicht teurer. Gleiches gilt diesmal für die Volkshochschule. Das Premieren-Abo für Anke Mustermann im Stadttheater wird auch – jedenfalls nach den bisherigen Planungen – im neuen Jahr nicht teuer. Es bleibt bei 215 Euro.
Gesamtrechnung
Unterm Strich müssen die Mustermanns nach unserer Rechnung im Jahr 2019 190,43 Euro mehr an Hagen-Kosten bezahlen als noch im Jahr zuvor. Das ist eine Mehrbelastung von 15,87 Euro im Jahr – und damit der höchste Wert seit Beginn der Rechnung 2014. Trotzdem mag der Wert auf den ersten Blick nicht so erheblich klingen. Addiert man die Gesamtkosten der sechs Jahre, in denen wir die Rechnung anstellen, jedoch, dann kommt man auf einen Gesamtbetrag von 715,84 Euro. Und ein Betrag in dieser Höhe beeinflusst bei einer Familie dann doch die Urlaubsplanung oder die neue Anschaffung.