Hagen. . Mit Parktickets und Knöllchen kassiert die Stadt Hagen pro Jahr über 3 Millionen Euro. Wir wollen wissen, wo Bürger beim Parken Probleme sehen.

Wir bemerken es immer wieder an den Reaktionen unser Leserinnen und Leser: Es gibt kaum ein Thema in Hagen, das die Menschen so schnell auf die Palme bringen kann wie Parkplatznot, Parkgebühren, Parken in den Wohngebieten, Knöllchen oder Parkverstöße auf Privatgeländen. Und das sind nur einige Stichworte rund um das Thema Stellplätze.

Die WESTFALENPOST-Stadtredaktion wird sich daher in den kommenden Tagen intensiv mit diesem Thema beschäftigen. Wir wollen Probleme beleuchten, Fakten präsentieren und auch über Alternativen sprechen. Wir wollen aber vor allen Dingen Ihnen zuhören, liebe Leserinnen und Leser: Was genau bewegt Sie beim Thema Parken? Wo gibt es Probleme? Wo sehen Sie Alternativen? Wir wollen die Stimmen aus der Bürgerschaft sammeln, veröffentlichen und auch weiterverfolgen.

Welche Dimensionen das Thema Parken hat, wird schon klar, wenn man sich nur ein paar Zahlen vor Augen führt.

Stellplätze in der Innenstadt

6792 Stellplätze gibt es allein in der Innenstadt – doch für die allerwenigsten gibt es keine Beschränkungen: So ist nur auf 168 Stellplätzen freies Parken möglich. 3800 sind dagegen gebührenpflichtige Plätze in den privat betriebenen Parkhäusern. Für mehr als 1600 weitere Stellplätze muss man Parkscheine am Automaten ziehen – sei es auf

Parkscheibe vergessen kann teuer werden

Den Bußgeldkatalog für Parksünder kann die Stadt Hagen nicht selbst festlegen, hier ist vielmehr die Straßenverkehrsordnung entscheidend. Einige Beispiele für Verstöße:
- P arken auf Geh- und Radweg: 20 Euro/ ab 1 Stunde: 30 Euro.
- P arken ohne Park­scheibe, ohne Parkschein oder Über­schreiten der Höchst­parkdauer: bis 30 Minuten: 10 Euro, bis 1 Stunde: 15 Euro, bis 2 Stunden: 20 Euro, bis 3 Stunden: 25 Euro, mehr als 3 Stunden: 30 Euro
- Parken auf Schwerbe­hinderten-Parkplatz: 35 Euro
- nicht platz­sparend geparkt: 10 Euro
- Parken vor oder in Feuerwehr­zufahrten: 35 Euro

2017 hatte die Stadt 1776 Bewohnerparkausweise ausgestellt für je 30,70 Euro. Die Einnahmen beliefen sich auf 54 523 Euro. Schon 2005 hat der Rat beschlossen, keine weiteren Bewohnerparken-Zonen im Innenstadtbereich einzurichten.

städtischem Grund (317) oder auf den Geländen von privaten Betreibern (765). Bei 660 weiteren Stellplätzen müssen die Anwohner zwar nicht zahlen – alle anderen müssen aber zum Automaten gehen. Die Parkscheibe muss in der Hagener Innenstadt an rund 560 Stellplätzen gedreht werden. In rund 500 Fällen davon haben Anwohner aber unbegrenztes Parkvergnügen.

Einnahmen aus Parktickets

1,4 Millionen Euro betrugen die Einnahmen aus Parktickets im Jahr 2017 (exakt: 1 403 474 Euro). „Die Entwicklung ist seit dem Jahr 2015 aber rückläufig“, so Stadtsprecher Michael Kaub. „Denn es sind auch viele bewirtschaftete Parkplätze entfernt worden.“ Wie am Ende des Jahres die Situation für 2018 aussehen wird, ist noch offen: Bis zum 11. September hat die Stadt mit Parktickets 969 036 Euro eingenommen.

Einnahmen aus Knöllchen

1,7 Millionen Euro hat die Stadt Hagen im Jahr 2017 durch Parkverstöße eingenommen (exakt: 1 678 011,25 Euro). Damit ist der Posten „Knöllchen“ im städtischen Haushalt immer weiter gewachsen (2015: 1 417 171 Euro; 2016: 1 602 037 Euro). In diesem Jahr flossen durch Parksünder bis Juli bereits 1 039 101 Euro in die Kasse. Läuft es so weiter, könnte das 2017er-Ergebnis also übertroffen werden.

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