Hagen. . Die Stadt Hagen will zwei Problem-Immobilien an der Wehringhauser Straße im Frühjahr abreißen lassen. Zuvor mussten sie jetzt entmüllt werden.
Der Abriss von zwei Schrott-Immobilien an der Wehringhauser Straße, die die Stadt mit Hilfe von Landesgeldern gekauft hat, wird konkreter: Im Frühjahr 2019 soll es soweit sein. Zuvor war allerdings eine aufwändige Entmüllung der zwei Häuser notwendig: Mehr als 40 Tonnen Unrat wurden in den vergangenen Tagen aus den zuletzt unbewohnten Immobilien mit den Hausnummern 95 und 97 geholt. Unklar ist weiter das Schicksal des verfallenen Hauses mit der Nummer 99. Das gilt weiter als „herrenlos“, hat also keinen Besitzer.
Die aufwändige Entmüllungs-Aktion in den Häusern 95 und 97 war notwendig, um überhaupt den Abriss planen zu können. „Die Statiker können jetzt erst mit ihrer Arbeit beginnen“, so Stadtsprecher Michael
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Kaub. Denn der Abriss müsse bis ins Detail vorbereitet werden: „Das Ziel ist es, die Häuser von innen zu entkernen und schon möglichst viel Material zu entsorgen.“ So soll möglichst der Zeitraum kurz gehalten werden, in dem es zu einer Fahrbahnverengung auf der viel befahrenen Wehringhauser Straße kommt. „Zudem gibt es ja in der Nachbarschaft noch bewohnte Häuser – auch die müssen natürlich geschützt werden“, sagt Stadtsprecher Kaub.
40 000 Euro Kosten für Entmüllung
Die 40 Tonnen Unrat, die nun entsorgt worden sind, verteilten sich über die Hinterhöfe bis hoch unters Dach. Allein die Kosten für die Entsorgung belaufen sich bereits auf rund 40 000 Euro. Auch diese wird die Stadt aber aus dem Etat für die Problem-Immobilien begleichen können, die das Land der Stadt Hagen – wie anderen Kommunen mit ähnliche Problemlagen auch – zur Verfügung gestellt hat. Neben den Häusern an
der Wehringhauser Straße mit den Nummer 95 und 97 hat die Stadt bislang auch das Haus Rehstraße 34 erworben. Auch dieses soll abgerissen werden. Und noch weitere Immobilien sollen folgen. Über die Höhe der zu Verfügung gestellten Landesmittel will die Stadt nichts sagen. Nach WP-Informationen sind es aber mehr als 3,5 Millionen Euro. Das erklärte Ziel des Programms ist es, Hagen und andere Städte wie Duisburg und Gelsenkirchen für Zuwanderer aus Südosteuropa unattraktiver zu machen, die durch massenhaft leer stehenden schlichten Wohnraum angezogen werden.
Gespräche mit Land laufen
Auch das Haus Wehringhauser Straße 99 (direkt am Bahndamm) will die Stadt gern abreißen. Doch hier handelt es sich um eine „herrenlose“ Immobilie. Das heißt: Der letzte Besitzer hat seinen Besitz durch Erklärung beim Grundbuchamt abgegeben. Das Land hat in solch einem Fall das erste Zugriffsrecht, hat aber verzichtet. Dann gilt das „Windhundprinzip“: Wer sich zuerst beim Grundbuchamt am Amtsgericht meldet, kann sich als Besitzer eintragen lassen. Das hat bei der verfallenen Immobilie aber niemand getan.
Somit gehört die Immobilie dem Land beziehungsweise dem landeseigenen Immobilienbetrieb. Der dürfte eigentlich auch wenig Interesse an der wenig attraktiven Immobilie haben. Doch bislang ist sie der Stadt nicht überschrieben worden. „Wir stehen derzeit noch mit dem Land in Gesprächen“, so Michael Kaub.
Was die Stadt mit den nach den Abrissen leeren Grundstücken machen will, ist noch unklar. Neue Wohnhäuser sollen dort aber nicht entstehen. Aus städtebaulicher Sicht seien die Lagen nicht mehr für Wohnen geeignet, so die Stadt.