Hagen. Der Platz ist nagelneu, doch das Müllproblem immer noch das Gleiche. Warum hat der Entsorgungsbetrieb kein Unterflursystem angelegt?

Nach der Neugestaltung des Bodelschwinghplatzes in Wehringhausen fällt dort weiterhin viel Müll an. Jacqueline Jagusch ist Sprecherin des Hagener Entsorgungsbetrieb (HEB) und erklärt im Interview, warum der HEB nur vier Abfallsäulen und keine Unterflurbehälter installiert hat.

Unter dem neugestalteten Bodelschwinghplatz gibt es nur vier Abfallsäulen. Gerade hier aber fällt doch viel Müll an. . .

Jagusch: Deshalb hatte die Stadtverwaltung auch den Wunsch an uns herangetragen, Unterflurbehälter einzurichten. Diese Notwendigkeit sehen wir aber nicht.

Aufnahme vom neuen Bodelschwinghplatz am Eröffnungstag Ende August.
Aufnahme vom neuen Bodelschwinghplatz am Eröffnungstag Ende August.

Warum nicht?

In den öffentlichen Mülleimern soll nicht der klassische Hausmüll entsorgt werden. Und auch für den Sperrmüll, über den sich Anwohner im Umfeld beschweren, wären Unterflurbehälter keine Lösung. Für die Entsorgung des Alltagsmülls, etwa Zigarettenschachteln oder Kaugummis, halten wir die vier Behälter für absolut ausreichend.

Richtet der HEB in Hagen überhaupt noch Unterflurbehälter ein?

Das wäre nicht sinnvoll. Wir haben in der Innenstadt knapp 140 dieser Behälter, von denen jeder 1300 Liter Fassungsvermögen besitzt, installiert. Die Dichte ist also groß, was sich vor allem bei Großveranstaltungen positiv bemerkbar gemacht hat, denn es gibt keine Überfüllungen mehr.

Wie oft werden die Behälter denn geleert?

Sie werden wöchentlich kontrolliert und bei Bedarf ausgesaugt. Die oberirdischen Mülleimer, die zuvor in der Innenstadt standen, fassten nur 45 Liter und mussten fünfmal pro Tag geleert werden.

Und in den anderen Stadtvierteln?

Machen Unterflurbehälter wirtschaftlich keinen Sinn. Oftmals ist die technische Umsetzbarkeit nicht gegeben. Oder sie würden bei der Entleerung den Verkehr zusammenbrechen lassen, etwa am Hasper Torhaus, wo wir eine solche Investition geprüft haben. Deshalb bleiben die Behälter auf die City begrenzt.

Mit Jacqueline Jagusch
sprach Hubertus Heuel