Wehringhausen. . Von Oberbürgermeister Schulz offiziell eröffnet, gehört der Bodelschwinghplatz in Wehringhausen zu den schönsten Aufenthaltsorten in Hagen.

Der Bodelschwingh­platz ist wieder einer der schönsten Aufenthaltsorte in Hagen. Gestern wurde das für über 1,3 Millionen Euro sanierte, 5700 qm große Areal von Oberbürgermeister Erik O. Schulz offiziell eröffnet. „Ich bin begeistert“, bekannte das Stadtoberhaupt: „Der Bodelschwingh­platz besitzt wieder eine tolle Aufenthaltsqualität.“

Wie lange diese euphorische Betrachtungsweise anhält, dürfte von der weiteren Entwicklung in Wehringhausen abhängen. Schulz bekannte, dass das Umfeld des Platzes mit den zahlreichen dort lebenden Migranten aus Südosteuropa „nicht ganz einfach“ sei. Viele alteingesessene Wehringhauser fühlten sich abgehängt: „Deshalb dürfen wir nicht nur in Beton investieren, sondern auch in Strukturen.“

Unterführung wird neu gestaltet

Das soll durch den Aufkauf von Immobilien gelingen. Die Hagener Entwicklungs- und Erschließungsgesellschaft (HEG) hat bereits ein Haus am Bodelschwinghplatz aufgekauft und interessiert sich für zwei weitere Gebäude. Zudem hat die HEG vier Häuser in der Wehringhauser Straße erworben.

Sie alle sollen saniert werden, ihre Aufwertung ein neues Mieterklientel anlocken. Zudem kündigte Schulz an, dass die Unterführung vom Platz zur Augustastraße neugestaltet wird. Ob die Drogen- und Alkoholikerszene ferngehalten werden kann, bleibt freilich abzuwarten.

Schönes Denkmal

Im Mittelpunkt des Bodelschwingh­pla­tzes plätschert wieder der fast 120 Jahre alte Drei-Kaiser-Brunnen, dessen Wasserleitungssystem im Rahmen der Sanierung für 100 000 Euro instandgesetzt wurde und der mit seinem Obelisken zu den schönsten Denkmälern in Hagen gehört. Oberhalb des Brunnens gibt es einen Aufenthalts- und einen Spielbereich.

Optische Abgrenzung

Für eine optische Abgrenzung des Platzes zu den angrenzenden Bahnanlagen soll eine etwa zwei Meter hohe Hainbuchenhecke sorgen. Außerdem plant die Bahn, dort eine Lärmschutzwand zu errichten – wann das geschieht, ist allerdings offen.

Die Platzgestaltung setzt sich in Form von Bodenelementen bis über die Wehringhauser Straße hinweg fort.

Und trotz aller Vernachlässigung vermitteln selbst einige der alten Wohnhäuser rund um den Platz mit ihren Jugendstil- und Historismus-Elementen einen Hauch von städtischer Bürgerkultur. Noch vor 20 Jahren gab es hier eine hervorragende Infrastruktur mit Post, Apotheke, Metzger, Bäcker und Café Klarsicht.

Mal sehen, inwieweit der Bodelschwinghplatz seinen alten Charme zurückgewinnt.