Hagen-Mitte. . 100 neue unterirdische Müllbehälter (1300 Liter) haben die Mülleimer (45 Liter) in der Innenstadt von Hagen abgelöst.
- 100 neue unterirdische Müllbehälter in Innenstadt
- 1300-Liter-Behältnisse werden mit großem Sauer geleert
- Zehn Arbeitsplätze werden eingespart
Seit Ende April sind sämtliche Mülleimer (45 Liter Fassungsvermögen) in der Hagener Innenstadt gegen Unterflurbehälter (1300 Liter) ausgetauscht worden. Das System hat die alte Abfallentsorgung zwischen Springe und unterer Elbe abgelöst und darf nach nur fünf Monaten im Betrieb als Erfolg verbucht werden. Ein Fortschritt, der die Folge einer Sparmaßnahme ist.
.
Spardiktat ist Spardiktat. Und deswegen kommentiert das Thema beim HEB auch niemand offiziell. In der Ratssitzung vom 29. November 2012 wurde eine Reduzierung der Reinigungsintervalle beschlossen, um zu sparen. Der Kämmerer wollte eigentlich 390 000 Euro herrauspressen, am Ende wurden es 150 000 Euro.
Mit der neuen Unterflurtechnik in der City kann dieses Ziel, trotz einer höheren sechsstelligen Investition unter anderem erreicht werden. Statt vorher fünfmal täglich von Hand, werden die Unterflurbehälter nun einmal wöchentlich von einer Saugmaschine leergepumpt. Dafür braucht es nur einen Mitarbeiter, der sechs Stunden für die Innenstadt benötigt. Und: Noch nicht einmal ist ein einziger der unterirdischen Behälter bislang bis oben hin gefüllt gewesen. „Was zeigt, dass die Kapazität gut kalkuliert war. Das System funktioniert gut“, sagt HEB-Sprecherin Jacqueline Jagusch.
HEB: Keine größeren Container notwendig
In unserer großen Serie „Was braucht Hagen?“ war die Stadtsauberkeit das Hauptproblem aller Bürger dieser Stadt. Zu viel wilder Müll, zu wenig Abgabekapazitäten, zu viele versiffte Straßen. Die neue Systematik in der Innenstadt zeigt, dass das höhere Fassungsvermögen der Behältnisse eine wichtige Stellschraube bei der Verkleinerung des Problems ist. Wieso können nicht auch Container-Standorte größer werden, um die Flut von wild abgekipptem Müll drumherum zu bändigen?
„Wir wissen, was für ein großes Problem die Container-Standorte für die Bürger in Hagen sind und dass der Anblick viele verärgert“, sagt HEB-Sprecherin Jagusch, „aber eine Vergrößerung der Container ist nicht immer die Lösung. Wir beobachten die Standorte genau und sehen, dass oft aus reiner Faulheit der Müll einfach drumherum abgestellt wird, obwohl im Container noch Platz wäre. Oder es handelt sich um Kartonagen oder Sperrmüll, der ohnehin nicht in die Container gehört.“
Blickpunkt Altenhagen
Im „Container-Krisengebiet“ am Friedensplatz in Altenhagen beispielsweise würden die Behältnisse mittlerweile zweimal am Tag geleert, sagt Jacqueline Jagusch. Zumindest das könnte dafür sprechen, dass weitere Container an dieser Stelle sinnvoll wären.
Kippen-Problem gelöst
Mittlerweile ist auch die Kippen-Problematik gelöst worden. Sorgten qualmende Stummel anfangs für kleine Schwelbrände in den Unterflur-Behältern, haben die Kippen-Gitter nun ein funktionierendes Kontergewicht. Liegen 40 Gramm Zigaretten-Stummel auf dem Gitter, klappt es um und die nicht mehr qualmenden Zigaretten fallen in den Behälter.
Wenn das Prinzip doch in der City so gut funktioniert, wieso kommt es dann nicht auch in den Nebenzentren Hagens zum Einsatz? „Erstmal wollen wir über einen längeren Zeitraum Erfahrungen mit dem System sammeln. Dann wird es eine Kostenfrage sein und ob solche Behälter auch woanders gut anzufahren wären“, so Jagusch. Mitte November will der HEB mit einer großen Stadtsauberkeits-Kampagne in Hagen an den Start gehen. Spots, Clips und Anzeigen in Kinos, Radios und Zeitungen sollen den Bürgern vor Augen führen, dass der HEB zwar Hauptansprechpartner bei der Reinigung in der Stadt ist, dass alle Bürger aber auch eine persönliche Verantwortung dafür tragen.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Textes hieß es, dass infolge der Einführung der Unterflur-Behälter zehn Stellen beim Hagener Entsorgungsbetrieb (HEB) gestrichen worden seien. Dies war nicht korrekt. Wir haben das korrigiert und bitten um Entschuldigung.