Hagen. Nach Berichterstattung der WESTFALENPOST und der lauten Stimme der Bürger war das Spielplatz-Budget verzehnfacht worden. Jetzt ist Umbau-Start.

Jetzt wird umgesetzt, was Tausende Hagener Bürger zu Jahresbeginn mit ihrer Wut ins Rollen gebracht hatten. Nachdem die WESTFALENPOST im Februar den öffentlichen Ärger über das viel zu kleine Unterhaltungs- und Investitionsbudget für die fast 160 Spielplätze in Hagen berichtete hatte, war der Spielplatz-Topf von Politik und Verwaltung kurzerhand fast verzehnfacht worden . Mit Extra-Geld werden nun die ersten zwölf Spielplätze im Stadtgebiet nahezu runderneuert. Doch es bleibt extrem wichtig, dass für den Rest der in die Jahre gekommenen Anlagen auch über den Doppelhaushalt 2018/2019 hinaus mindestens so viel Geld zur Verfügung gestellt wird.

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Thomas Becker, der beim Wirtschaftsbetrieb Hagen (WBH) quasi der Spielplatz-Chef ist, traute im Februar selbst seinen Augen und Ohren nicht, als statt magerer 30 000 Euro plötzlich 270 000 Euro für die Spielanlagen in den Haushalt eingestellt wurden. Das Geld steht allerdings jeweils zur Hälfte für jedes Jahr des Doppelhaushaltes zur Verfügung. 50 Prozent in 2018 und 50 Prozent in 2019.

Es war trotz aller finanzieller Not der hoch verschuldeten Stadt Hagen ein überparteiliches Zeichen, dass man für die Kinder dieser Stadt bereit ist, noch mal etwas aus dem eng geschnürten Sparpaket heraus zu pressen. „Jetzt sind wir voll bei der Arbeit“, sagt Becker. Konkrete Angebote für den Austausch fast aller Geräte der zur Sanierung anstehenden Spielplätzen sind eingeholt worden. Dazu gehören die Anlagen am Lönsweg in Boelerheide, an der Ost- und Wesselbachstraße in Hohenlimburg, Am Times Busch in Halden und Am Weitblick in Eilpe.

Weitere Anlagen im Visier

Darüber hinaus gibt es dringenden Bedarf, der jetzt durch den Einzelaustausch von Geräten auf folgenden Plätzen angegangen wird: Spielbrink (an der Schule, einige Geräte sind schon abgebaut), an der Detmolder Straße am Tücking, an der Corbacher Straße in Haspe, Am Rafflenbusch in Eilperfeld, im Hameckepark, in der Lützowstraße in der Innenstadt und im Lennepark in Hohenlimburg. 15 bis 20 weitere Standorte müssten auf jeden Fall noch überholt werden, sagt Thomas Becker. Aber eigentlich müsste es das Ziel sein, auch Anlagen, die zwar als verkehrssicher gelten, nach modernen Maßstäben umzubauen. „Wir haben noch Plätze mit Spiele-Konzepten aus den 60er-Jahren.“

Großteil der Plätze in die Jahre gekommen

Ein Großteil der 158 Spielplätze (28 davon gehören zu Kindergärten) ist thematisch in die Jahre gekommen und oft flickgeschustert worden.

Die Hagener Verwaltung kann auf Anfrage noch keine Zusagen machen, wie viel Geld in den Folge­haushalten nach 2019 für die Spielplätze zur Verfügung stehen wird. Es bestehe aber die generelle Haltung, das Budget auch in der Zukunft höher zu halten und den eingeschlagenen Weg bei den 158 Spielplätzen in Hagen weiterzugehen.