Hagen. . Politik und Verwaltung in Hagen reagieren auf öffentlichen Druck: Das Budget für die 135 städtischen Spielplatzanlagen wird verzehnfacht.

Es gibt Hoffnung für die 135 Hagener Spielplätze, die sich in Teilen in einem desaströsen Zustand befinden und für die es wegen des Spardrucks nur das Budget von 12 000 Euro für die Neuanschaffung von Spielgeräten gibt. Nach der Berichterstattung der WESTFALENPOST am vergangenen Samstag und angesichts hunderter Stimmen von wütenden Bürgern einigten sich gestern im Haupt- und Finanzausschuss die Fraktionen darauf, den bisherigen Ansatz zu verzehnfachen.

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Künftig sollen 270 000 Euro zur Verfügung stehen. Für Neuanschaffung stehen demnach 120 000 statt bislang 12 000 Euro bereit, für Ersatzbeschaffung bestehender Geräte 150 000 statt 15 000 Euro.

Mit einem Antrag, die Summen in diesem Volumen in die Höhe zu schrauben, war die SPD in die Beratungen um den Haushalt gegangen. „Mit dem erhöhten Etatansatz soll der Überalterung der Geräte und der Flickschusterei durch die Mitarbeiter des Wirtschaftsbetriebs Hagen wenigstens ansatzweise entgegengewirkt werden“, so Claus Rudel, Vorsitzender der SPD-Fraktion.

Für den Vorschlag, die Mittel aus ursprünglich geplanten und nun doch nicht vorgesehenen Ausgaben an Hengstey- und Harkortsee zu akquirieren, fand sich aus haushälterischen Gründen keine Mehrheit. Allerdings sagte Kämmerer Christoph Gerbersmann in der Diskussion zu, Gelder aus anderen Projekten zur Verfügung zu stellen, die zwar geplant sind, aber nicht so teuer wie geplant werden. Ein entsprechender CDU-Antrag wurde dann einstimmig angenommen.

Hälfte der Spielplätze überaltert

Damit setzen Politik und Verwaltung das deutliche Zeichen, dass sie dem Bürger-Wunsch nach mehr Familienfreundlichkeit in dieser Stadt nachkommen wollen. In dem WP-Bericht hatte der beim Wirtschaftsbetrieb Hagen (WBH) zuständige Fachleiter Thomas Becker erklärt, dass 50 Prozent der 135 Spielplätze in einen völlig überalterten Zustand und teilweise über 30 Jahre alt seien.

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Man könne nur höchst kleinteilig arbeiten und durch Ersatzteile versuchen, die Spielanlagen in Schuss zu halten. In Städten, die über Geld verfügen würden, wären manche Anlagen wie in Hagen undenkbar, so Becker. Dort stünden längst zeitgemäße Spielgeräte.