Die SPD Hagen streitet mal wieder intern. Das erzeugt Wut, Mitgefühl und Trauer, kommentiert Michael Koch
Man kann mit Spott und Häme auf die Hagener SPD blicken. Das Sommertheater wird mit dem Streit um die abgelehnten Mitglieder und den Rassismus-Vorwurf im Alleingang bestritten. Und das alles nur als weiterer Akt im wenig stilvollen Drama: Ex-Fraktionschef Mark Krippner und seine Anhänger gegen Parteichef Timo Schisanowski und seine Mitstreiter. Einst schritten sie Seit an Seit, heute gehen sie sich an die Kehle. Den Hang zu internem Streit hat die SPD in Hagen nicht exklusiv: CDU und Grüne haben auch für schöne Schlagzeilen gesorgt. Aber niemand tut dies so öffentlichkeitswirksam wie die SPD.
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Und deshalb kann man als Demokrat auch mit einer Mischung aus Trauer, Mitgefühl und Wut auf die SPD blicken. Wut, weil es die Genossen geschafft haben, durch ihr kollektives Unvermögen den Wählerwillen dreist zu verfälschen. Der Wähler hat 2017 die SPD zur stärksten Fraktion im Rat gemacht. Durch Übertritte ist sie heute nur noch die Nummer zwei im Rat. Dazu gibt es intern die Kritiker rund um Mark Krippner gegen die Fraktionsspitze.
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Mitgefühl kann man haben, weil die Akteure sich in diesem parteinternen Streit aufreiben. Es ist schon tragisch, wie sehr sich einige in Parteistatuten, in Protokollnotizen und vermeintlichen bösen Strategien des jeweils anderen vertiefen können. Tragisch auch, warum man es nicht schafft, einfach – mit gesundem Menschenverstand oder auch mit Hilfe eines Mediators – miteinander zu reden. Denn zu glauben, eine Seite könnte die Schlacht derart gewinnen, dass wieder Friede herrscht, ist illusorisch.
Trauer kann man empfinden, weil diesen Streit kein Außenstehender verstehen kann. Da mögen die Argumente der jeweiligen Lager noch so
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nachvollziehbar klingen: Es bleibt hängen, dass sich die SPD nicht um die wirklichen Probleme der Bürger kümmert. Bundesweit steht die SPD in Umfragen bei 18 Prozent, in manchen Ländern steht sie auf Platz drei oder vier im Parteienspektrum. Die SPD in Hagen sollte in ihrer einstigen Hochburg ja nicht glauben, das könne ihr nicht passieren. Michael Koch