Hagen.. Im Fall der 55 abgelehnten Mitglieder attackiert Ex-Fraktionschef Krippner die SPD-Spitze in Hagen. Von Unterwanderung zu reden, sei Schwachsinn.
Der frühere Fraktionschef der SPD im Hagener Stadtrat, Mark Krippner, hat die Parteiführung scharf wegen ihres Verhaltens bei der Ablehnung von Parteimitgliedschaftsbewerbern kritisiert. Wie die WP berichtet hatte, hat der SPD-Unterbezirk Hagen die Mitgliedsanträge von 55 Bewerbern abgelehnt. Die Hagener Parteizentrale wittert Unregelmäßigkeiten, spricht vom Verdacht einer gezielten Unterwanderung, um Mehrheitsverhältnisse – insbesondere im Ortsverein Wehringhausen, der vom heutigen Fraktionschef Claus Rudel geführt wird – zu kippen.
Weil es sich bei den Bewerbern vorwiegend um Migranten handelt, sieht sich die Parteiführung nun Rassismus-Vorwürfen ausgesetzt. Auch weil der Mann, der wohl hinter der Mitgliederwerbung steckt, selbst türkische Wurzeln hat.
Rassismus-Vorwurf „verständlich“
Mark Krippner – seit seiner Abwahl gilt er als entschiedener Gegner der Parteiführung um den Unterbezirksvorsitzenden Timo Schisanowski und Fraktionschef Rudel, hat nun gegenüber dem Magazin „Informer“ die Kritik verschärft: „Dass es hier eine Unterwanderung geben soll – das ist Schwachsinn, Unfug eine Schutzbehauptung – mehr nicht.“ Er könne verstehen, dass der Initiator der Mitgliederwerbung das als Rassismus empfinde. „Alles bleibt wie es ist in der SPD, in Wehringhausen. Bloß niemanden einbinden, der vielleicht anders ist, der sich einbringen, der mitarbeiten möchte und einen ausländischen Namen
trägt.“
Mit der WP wollte Krippner am Montag nicht zu dem Thema sprechen. Unterbezirkschef Timo Schisanowski kündigt indes an, sich noch in dieser Woche zu den Krippner-Vorwürfen zu äußern.