Hagen. . Neue Runde im internen Streit der SPD Hagen um 55 abgelehnte Mitglieder. Der Parteichef und der Ex-Fraktionschef überziehen sich mit Vorwürfen.

Neue Runde im parteiinternen Streit um die 55 abgelehnten Neu-Mitglieder in der Hagener SPD, von denen die meisten einen Migrationshintergrund haben. Nachdem der frühere SPD-Fraktionschef Mark Krippner die SPD-Parteiführung attackiert hatte (WP berichtete), kommt nun eine nicht minder scharfe Reaktion des SPD-Unterbezirksvorsitzenden Timo Schisanowski. Er bringt nun auch ein Parteiordnungsverfahren gegen Krippner ins Spiel. Der so gescholtene Mark Krippner zeigt sich indes „erschüttert“ und spricht von „wüsten Unterstellungen.

Das sagt Parteichef Timo Schisanowski:

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„Man kann zunehmend den Eindruck gewinnen, dass Mark Krippner in dieser von Unregelmäßigkeiten gekennzeichneten Causa eine zentrale Rolle spielt und damit wieder einmal negativ auffällt“, so Schisanowski. Zum wiederholten Male sorge er für Negativ-Schlagzeilen, „leider immer auch zum Nachteil unserer Partei“. Seit seinem „unrühmlichen Abgang mit Abwahl als Fraktionsvorsitzender“ vor mehr als zwei Jahren falle Krippner, der weiter für die SPD im Rat sitzt, immer wieder durch „destruktives Verhalten und Dauerattacken auf die eigene Partei auf, was in Summe einem verbitterten Rachefeldzug gleicht“.

Vor diesem Hintergrund sei seine in der WP vor einigen Monaten geäußerte Ankündigung, bereit zu sein die Hand zu reichen, „komplett unglaubwürdig und zynisch“, so der Hagener Parteichef. Insgesamt würden jetzt in der gesamten Partei die Stimmen hörbar lauter und zahlreicher, deren Geduld mit sich dem Ende zuneige und die angesichts

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der aktuellen Causa auch ein Parteiordnungsverfahren gegen ihn in Erwägung zögen. Zudem habe der Unterbezirk noch gar nicht über die fraglichen Mitgliedsanträge beraten oder gar entschieden. „Wenn Anträge bis dato abgelehnt wurden, dann durch die Ortsvereine. Beratung und Beschlussfassung des Hagener Unterbezirks stehen vielmehr erst noch bevor, nämlich in der nächsten Parteivorstandssitzung im Rahmen eines geordneten Verfahrens. Bis dahin wird die Causa ordentlich aufbereitet durch unseren UB-Geschäftsführer, Claus Homm, der hierfür auch eine Rechtsanwältin hinzugezogen hat.“

Das sagt Ex-Fraktionschef Mark Krippner_

„Ich bin erschüttert, in welcher Art und Weise der Parteivorsitzende mit der

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aktuellen Situation umgeht“, so Mark Krippner als Reaktion auf die Vorwürfe Schisanowskis. „Wenn das so ist, scheint es so, als sei er mehr als überfordert. Hätte er frühzeitig und ernsthaft das Gesprächsangebot von Herrn Yavuz (er hat die Bewerber um eine SPD- Mitgliedschaft angeworben, Anmerkung der Redaktion) angenommen, hätte die jetzige Eskalation verhindert werden können.“

Auch mit ihm, Krippner, habe er bis heute – trotz mehrer Gesprächsangebote seinerseits – keinen Kontakt aufgenommen. Er finde es schade, sämtliche Informationen aus der Presse zu erfahren. Gegen den Parteichef, mit dem er einst als Fraktionschef eine Doppelspitze gebildet hatte, schießt er zurück: „Bedauerlich ist, dass ich immer wieder wüste Unterstellungen von Herrn Schisanowski ertragen muss. Meine Meinung dazu werde ich bei Bedarf persönlich mit ihm besprechen.“