Hagen. . Er zieht sich schon viel länger als erwartet, doch nun könnte der Prozess um den Mord an dem Hagener Millionär Wolfgang S. bald beendet werden.

Der Prozess um die Ermordung des Hagener Millionärs Wolfgang S. (55) biegt auf die Zielgerade ein: Am nächsten Verhandlungstag (20. August) könnte die Beweisaufnahme geschlossen werden. Das hat Schwurgerichtsvorsitzender Marcus Teich angekündigt. Daraufhin wandten die Verteidiger ein, dass sich die Angeklagten gegebenenfalls doch noch zur Sache einlassen würden. „Dies bleibt abzuwarten“, erklärt Gerichtssprecherin Inga Papajewski.

Ursprünglich war der letzte Sitzungstag in dem Raubmordprozess bereits für den 19. März beabsichtigt – doch verzwickte Beweisanträge der Verteidiger verzögerten das Verfahren und wirbelten den vorgesehenen Terminplan des Schwurgerichts durcheinander.

Wie berichtet, sind Milan B. (47) aus Bosnien-Herzegowina und Thomas W. (52) aus Lünen seit Anfang Februar diesen Jahres angeklagt, den wohlhabenden Immobilienkaufmann Wolfgang S. in dessen Villa auf Emst am Abend des 9. November 2006 brutal ausgeraubt und durch zwei Schüsse getötet zu haben.

Keine weitere Aufklärung zu erwarten

Während des laufenden Prozesses war ein Beutestück aus dem Verbrechen in der Schweiz aufgetaucht: eine wertvolle Rolex-Uhr. Auch will Angeklagter Milan B. ein Alibi für den Tatzeitraum haben: Er hätte damals eine Fahrschule in Bosnien besucht und dort seinen Führerschein gemacht. Entsprechende Beweisanträge der Verteidiger, diesen Punkten im Ausland nachzugehen, hatten das Schwurgerichtsverfahren monatelang ins Stocken gebracht.

„Die Kammer hat inzwischen einen Beschluss verlesen, dass die beiden Rechtshilfeersuchen in der Schweiz und in Bosnien nicht weiter verfolgt werden, da von diesen keine weitere Aufklärung zu erwarten sei“, sagt Gerichtssprecherin Papajewski, „insbesondere ließen sich keine Anhaltspunkte für entlastende Umstände für die Angeklagten finden.“