Hagen. . Der Nahverkehr soll verbessert werden. Darin sind sich Politiker aller Fraktionen einig. Wann und wie umgestellt werden soll, ist umstritten.

Eigentlich hatten Sozialdemokraten und Grüne auf Parteiebene vereinbart, das Thema Verbesserungen im Öffentlichen Personennahverkehr in Hagen gemeinsam zu beschleunigen.

Jetzt aber zeigt sich in der politischen Diskussion wie jüngst im Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss, dass die Grünen-Fraktion auf die Linie der selbsternannten „Allianz der Vernunft“, die mit CDU und FDP bildet, einschwenkt.

SPD setzt auf möglichst schnelle Umsetzung

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Die SPD drängt auf möglichst schnelle Verbesserungen. „Rund 40 Prozent, die von den Gutachtern befragt wurden, wollen, dass wieder mehr Busse in den Abendstunden fahren“, sagt Werner König. „Wenn die Geschäfte abends schließen, stehen Massen von Autos in der Innenstadt, um die Verkäuferinnen abzuholen. Die Vereine beklagen, dass das Clubleben in den Abendstunden nicht mehr stattfinden kann. Jugendliche fühlen sich mit ihren Bedürfnissen nicht ernst genommen.“

Weitere SPD-Kritikpunkte am System: Parallelfahrten von drei Linien in Richtung Hohenlimburg sowie zu lange Linien und deshalb Verspätungen, die sich von Haltestelle zu Haltestelle summieren sowie ein Samstagsnetz ohne Anschlüsse abseits der Hauptverbindungsachsen. „Jetzt muss etwas passieren. Jetzt haben wir die Schadstoffproblematik“, so Jörg Meier. „Das kostet dann eben Geld.“ Auch die Linken befinden sich auf SPD-Linie.

Allianz setzt auf Haushaltsdisziplin

„Ein Sammelsurium von SPD-Wunschpunkten“, nennt Alexander Plahr (FDP) die SPD-Vorschläge. Die Allianz, der sich neben Liberalen, CDU und Grünen in diesem Punkt auch Hagen Aktiv anschließt, sieht zwar auch Verbesserungsbedarf, legt aber größten Wert darauf, dass sich der Zuschussbedarf für den ÖPNV in diesem und im nächsten Jahren nicht erhöhen dürfe (für 2018 und 2020 wurde die Zahlung an die Straßenbahn-Dachgesellschaft HVG sogar um eine Million Euro gekürzt).

„Kurzfristig sind gar keine Verbesserungen möglich, weil die Planungen für den Fahrplan 2019 in den letzten Zügen liegen“, so Grünen-Ratsherr Rüdiger Ludwig. Und auch CDU-Sprecher Jörg Klepper unterstreicht: „Wir sind ja zu Maßnahmen bereit. Es darf nur nicht mehr kosten.“ Statt den Haushalt zu belasten, will die Allianz Fördermittel akquirieren.