Hagen. . Abseits der Ratsallianz wollen sich SPD und Grüne für deutliche Verbesserungen im Hagener Busnetz einsetzen. Die Stadtteile sollen profitieren.
Die Parteigremien des SPD-Unterbezirks Hagen sowie des Hagener Kreisverbands der Grünen haben das bereits angekündigte gemeinsame Konzept zum Öffentlichen Personennahverkehr in Hagen jetzt jeweils einstimmig auf den Weg gebracht. Damit einher geht der Auftrag an die Ratsfraktionen, das Konzept in die zuständigen Gremien der Stadt einzubringen.
Taktfolgen nicht mehr zeitgemäß
Die beiden Parteien stellen unisono fest, dass die Attraktivität des ÖPNV seit Jahren permanent abgenommen habe und das Angebot gerade für Arbeitnehmer völlig indiskutabel sei. Darüber hinaus seien Linienführungen und Taktfolgen vor allem außerhalb des Zeitraums von 7 bis 18 Uhr kaum vertretbar und berücksichtigten nicht den Wandel der Lebensverhältnisse.
Ebenso entsprächen die Fahrzeuge hinsichtlich Komfort (z.B. bei der Klimatisierung) und Kapazität (in Bezug auf Rollatoren und Kinderwagen überwiegend nicht dem heute notwendigen Standard.
„Wir sind uns als SPD und Grüne darin einig, dass wir den ÖPNV in Hagen dringend zu einem Schwerpunkt der politischen Arbeit machen müssen“, so Timo Schisanowski, Parteivorsitzender der SPD Hagen. „Die Attraktivität unserer Stadt hängt entscheidend davon ab, wie gut unser Nahverkehrssystem funktioniert. Mit unserem gemeinsam erarbeiteten und jetzt beschlossenen ÖPNV-Konzept bieten wir konkrete inhaltliche Lösungsvorschläge an.“
Christa Stiller-Ludwig und Rolf Willaredt, Sprecher des Grünen-Kreisverbands in Hagen, stimmen ihrem SPD-Kollegen zu: „Eine Alternative zum Individualverkehr ist das Busnetz nicht. Angesichts der Umweltbelastungen – insbesondere aufgrund der Tallage Hagens – ist es jedoch notwendig, ein attraktives Nahverkehrsangebot zu schaffen.“
Stadtteile besser anbinden
Neben der Verstärkung des Angebots in den Abend- und Nachtstunden sowie an den Wochenenden, der Optimierung der Linienführung, der besseren Anbindung der Nebenzentren erwarten die beiden Parteien auch die verpflichtende Ausstattung der Fahrzeuge mit Klimaanlagen, die ausschließliche Neuanschaffung von Bussen mit emissionsarmer Antriebstechnik sowie die verstärkte Berücksichtigung der Transportnotwendigkeit für Menschen mit Handicaps.
Darüber hinaus wären Vorrangschaltungen an Ampelanlagen, mehr separate Busspuren oder die bessere Verknüpfung unterschiedlicher Verkehrsmittel (Park & Ride usw.) – sprich: ein konsequenter Vorrang für den ÖPNV bei allen verkehrspolitischen Entscheidungen – denkbar.
„Wir wollen diese Diskussion gemeinsam führen. Dies ist dringend nötig und daher laden wir alle politischen Kräfte dazu ein, sich daran konstruktiv und zum Wohle unserer Stadt zu beteiligen.“, so der gemeinsame Appell.