Hagen/Essen. . Im Fall der U-Boot-Katastrophe mit 44 Toten weist das Unternehmen Ferrostal die Vorwürfe zurück und verteidigt auch die Hagener Firma Hawker.

Das Essener Unternehmen Ferrostal weist die Vorwürfe im Zusammenhang mit der argentinischen U-Boot- Katastrophe, die wohl 44 Tote gefordert hat, entschieden zurück. Und Ferrostal stellt sich auch schützend vor den Hagener Batteriehersteller Hawker, dem ebenfalls von argentinischen Politikern vorgeworfen wird, durch eine möglicherweise minderwertige Batterielieferung mitverantwortlich für das Unglück zu sein. Hawker selbst gab auch am Mittwoch auf Anfrage der WP keinen Kommentar ab.

Die letzte Route des U-Boots.    
Die letzte Route des U-Boots.     © Marion Beckmann

Ferrostaal hat nach eigenen Angaben im Jahre 2005 den Vertrag mit der argentinsichen Armee über die Lieferung von Ersatzteilen und technischer Unterstützungsdienstleistungen für die Batterien des U-Boots „San Juan“ vermittelt. Vertragspartner und Lieferant sei dann aber die Hagener Hawker GmbH gewesen, die bereits beim Bau der „San Juan“ in einer Emdener Werft im Jahre 1983 die Batterien geliefert habe.

Um Kosten zu sparen, hatte die argentinische Armee nach Informationen des Unternehmens Ferrostal keinen vollständigen Austausch der Batterien vorgenommen, sondern lediglich einzelner Batteriezellen. Das habe die Armee weitgehend eigenständig auf der eigenen Werft „Tandanor“ durchgeführt.

Von einem angeblichen Korruptionsverdacht und Qualitätsmängeln habe Ferrostaal erstmals jetzt aus argentinischen Presseberichten erfahren – also zwölf Jahre nach der Vermittlung des Liefervertrages mit Hawker.

Ferrostaal lägen keinerlei keine Anhaltspunkte dafür vor, dass Hawker qualitativ mindere Komponenten geliefert habe. Es sei zudem unseriös, noch bevor das U-Boot gefunden und geborgen sei, öffentlich darüber zu spekulieren, ob einzelne Ersatzteile, deren Einbau und Wartung, Bedienfehler oder gänzlich andere Umstände das Unglück verursacht hätten. Dies gelte insbesondere für das argentinische Verteidigungsministerium, das selbst die volle Verantwortung für Einbau und Wartung der Batterie-Ersatzteile trage.