Hagen/Wetter. . Wenn die Anschlussstelle Haspe an der A1 bei Hagen gesperrt wird, drohen Anwohnern der Enneper Straße mehr Lkw. Die Politik will das verhindern.
- Stadt soll eine Umleitung der Lastwagen durch ein Gewerbegebiet prüfen.
- SPD drängt auf eine zügige Sanierung der Enneper Straße in Haspe.
- Auffahrt Richtung Bremen an der A1 wird eventuell früher wieder freigegeben.
Es könnte doch noch Bewegung in das zähe Ringen rund um die Sperrung der Autobahnanschlussstelle Haspe/Volmarstein kommen. Selbst die bislang so sperrige Deutsche Einheit- und Fernstraßenplanungs- und bau GmbH (Deges) erwägt, die Auffahrt, die wegen des Neubaus der Talbrücke Volmarstein gesperrt werden muss, früher als bislang geplant wieder zu öffnen.
Auf jeden Fall soll die Stadt Hagen prüfen, ob eine Entlastung für die Anwohner möglich ist, die entlang der inoffiziellen Ausweichroute an der Enneper Straße (ehemalige B7) wohnen.
SPD stellt Dringlichkeitsantrag im Umweltausschuss
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Einen entsprechenden Antrag hat der Umweltausschuss jetzt auf Initiative der SPD beschlossen. „Nach bisherigem Stand sind die Anwohner drei Jahre lang einer erheblichen Belastung ausgesetzt“, erklärte SPD-Ratsherr Horst Wisotzki und richtete dabei besonders den Blick auf die Schlucht zwischen dem ehemaligen Zweibackwerk und den Wohnhäusern auf der anderen Seite, die schon jetzt zu den Schadstoff-Hotspots der Stadt zählt.
Aus diesem Grund ist hier nur eine Geschwindigkeit von maximal 30 Stundenkilometern erlaubt.
Umleitung durch Gewerbegebiet geplant
Der Plan der Genossen sieht vor, dass der Abschnitt zwischen Martinstraße auf Hasper Gebiet und dem Abzweig Breddestraße auf Gevelsberger Gebiet für Lastwagen gesperrt wird. Stattdessen sollen die Lkw über die Neue Straße und Am Sinnerhoop durch ein Gewerbegebiet rollen. Lediglich ganz am Ende der Umleitungsstrecke seien sechs Wohnhäuser betroffen, so erläuterte der ortskundige Wisotzki. Und betonte: „Auch den Gevelsbergern wird eine Umleitung des Lkw-Verkehrs wesentlich lieber sein. In Vogelsang und Haspe wären tausende Menschen betroffen.“
Parallel dazu sprechen sich die Sozialdemokraten dafür aus, die Sanierung an der Enneper Straße wegen der Sperrung der Anschlussstelle nicht zu verschieben. Ein solcher Schritt würde die Belastung der Anwohner auf sechs bis sieben Jahre ausdehnen.
„Erst Giftstoffe, dann Dreck“
„Erst setzten wir sie dem Giftstoffen aus und dann dem Dreck der Baustelle“, so Wisotzki. „Das ist unzumutbar.“ Der Stadtentwicklungsausschuss hatte hingegen dafür votiert, die Arbeiten an Enneper Straße und an der Autobahnbrücke nicht parallel durchzuführen.
An der Anschlussstelle Volmarstein werden in der Zwischenzeit jene Fakten geschaffen, gegen die vor allem Spediteure vergeblich protestiert hatten. In Fahrtrichtung Köln läuft der Verkehr nur noch auf zwei Spuren. In der kommenden Woche wird dann auch in Fahrtrichtung Bremen eine Spur eingezogen. Ab Dienstag ist dann die Auffahrt Richtung Bremen komplett gesperrt.
Kilometerlanger Umweg als offizielle Umleitung
Nach der Vorstellung der Deges sollen Lastwagen stattdessen in Richtung Köln auffahren, einen kilometerweiten Umweg in Kauf nehmen und dann am Autobahnkreuz Wuppertal Nord „wenden“. Die Anschlussstelle Gevelsberg ist nach Ansicht der Deges keine Alternative, weil die Enneper Straße auf Grund der hohen Schadstoffbelastung keine Ausweichstrecke sein darf. Dass die Lastwagenfahrer sich jedoch an die offizielle Umleitung halten – daran glaubt Wisotzki nicht.
Immerhin: Die Deges bewegt sich an anderer Stelle und signalisiert, dass es eine frühzeitige Entlastung geben könnte, sobald die erste Brückenhälfte fertig gestellt sei. Da die neue Brücke drei Spuren plus Standstreifen haben wird, ist sie breiter als da bisherige Bauwerk. Der ursprüngliche Plan sah vor, dann in Fahrtrichtung Köln eine dritte Spur zu öffnen und so die Stau- und Unfallwahrscheinlichkeit bei bergauf langsam fahrenden Lastwagen zu senken.
Frühzeitige Freigabe der Auffahrt an der A1 möglich
Jetzt aber gibt es Überlegungen, den zusätzlichen Platz dafür zu nutzen, das Auffahren in Richtung Bremen wieder zu ermöglichen. „Wir werden intensiv beobachten, wie sich der Verkehr rund um die Baustelle entwickelt“, erklärt Udo Pasderski, NRW-Bereichsleiter der Deges.
>>HINTERGRUND: SANIERUNG GEPLANT
- Die Stadt Gevelsberg hat die ehemalige Bundesstraße 7 bis zur Stadtgrenze saniert. Neben einem Kreisverkehr an der Kreuzung Asker Straße und einer neuen Decke sind Radwege entlang der Fahrbahn entstanden.
- Jetzt will auch die Stadt Hagen nachziehen und die Enneper Straße zwischen Stadtgrenze und der Einmündung An der Wacht sanieren. Parallel soll ein Einzelhandelszentrum auf dem Brandt-Gelände entstehen.