Hagen. Die massive Müllanhäufung in Wehringhausen hat die Diskussion um eine kostenlose Sperrmüllabfuhr wieder angefacht. Doch das Pilotprojekt wird noch geprüft.

HEB lässt mögliche kostenlose Sperrmüllabfuhr in Hagen von Experten prüfen WP-Bürgerbarometer: Mehrheit der Bürger würde dafür höhere Müllgebühren zahlen HEB-Sprecherin: Mitarbeiter sind angesichts der Vermüllung verärgert

  • HEB lässt mögliche kostenlose Sperrmüllabfuhr in Hagen von Experten prüfen
  • WP-Bürgerbarometer: Mehrheit der Bürger würde dafür höhere Müllgebühren zahlen
  • HEB-Sprecherin: Mitarbeiter sind angesichts der Vermüllung verärgert
HEB lässt mögliche kostenlose Sperrmüllabfuhr in Hagen von Experten prüfen WP-Bürgerbarometer: Mehrheit der Bürger würde dafür höhere Müllgebühren zahlen HEB-Sprecherin: Mitarbeiter sind angesichts der Vermüllung verärgert

Die massive Ansammlung von illegal entsorgtem Abfall rund um die Augustastraße in Wehringhausen in der vergangenen Woche hat die Diskussion um eine kostenlose Sperrmüllabfuhr in Hagen wieder befeuert. Als Reaktion auf die WP-Berichterstattung wird sie von vielen Lesern ins Spiel gebracht. Ein entsprechendes Pilotprojekt, das Herbert Bleicher, Chef des Hagener Entsorgungsbetriebs (HEB), im Frühjahr in Aussicht gestellt hatte, ist aber weiter in der Planungsphase.

„Wir haben das INFA-Institut mit einer Studie beauftragt“, so HEB-Sprecherin Jaqueline Jagusch. Denn ein solcher Schritt – eine kostenlose Sperrmüllabfuhr, deren Mehrkosten dann auf die allgemein Müllgebühr umgelegt würde – habe verschiedene Auswirkungen: „Nicht nur auf die Gebühren, sondern auch bei uns betriebsintern auf die Logistik.“ INFA habe große Erfahrungen und könne bundesweite Modelle zum Vergleich heranziehen. Wann das Pilotprojekt starte, sei noch unklar.

WP-Bürgerbarometer

Schon seit Jahren wird um den richtigen Weg gerungen, um die illegale (Sperr-)Müllentsorgung einzudämmen. Derzeit müssen die Bürger 25 Euro für 200 Kilogramm Sperrmüll zahlen, der zu einem festen Termin abgeholt wird. Dann muss der Bürger zu Hause sein, um bar zu zahlen – im Zweifel muss er sich also frei nehmen. Ein Abholtermin nach 16 Uhr kostet noch einmal extra.

Das Bürgerbarometer der WESTFALENPOST, eine repräsentative Umfrage, hatte im Frühjahr ergeben, dass 57 Prozent der Hagener bereit wären, generell höhere Abfallgebühren zu zahlen, wenn im Gegenzug die Sperrmüllabfuhr kostenlos würde. HEB-Chef Herbert Bleicher hatte daraufhin den Pilotversuch in einem Hagener Stadtteil angekündigt. Die Skepsis bleibt aber bei den Experten groß, ob dies das Grundproblem lösen würde. „Es ist fraglich, ob die Menschen, die den Müll schon jetzt einfach an die Straße stellen, sich dann an die Abfuhrtermine halten würden“, so Jaqueline Jagusch. Zudem gehe es ja oft nicht um Sperrmüll, sondern um Restmüll.

HEB-Mitarbeiter verärgert

Den hohen Druck, insbesondere im unteren Wehringhausen, bestätigt sie aber: „Auch unsere Mitarbeiter, die dort im Einsatz sind, sind verärgert. Sie sagen, sie bräuchten gar kein Beauftragung mehr durch das Ordnungsamt, sie könnten hier jeden Tag vorbeifahren und würden immer Ansammlungen finden.“