Hagen. . Die Regionalzüge haben hohe Pünktlichkeitsquoten in Hagen. Der Zustand der Haltestellen ist aber nicht so wie ein Qualitätsbericht ihn darstellt.
- Vor allem die Pünktlichkeits- und die Ausfallquoten der Regionalexpresszüge und -bahnen lassen Hagen gut dastehen.
- Der RE 16 ist allerdings als pünktlichster Express NRWs abgelöst worden – aber immer noch extrem pünktlich
- Zustand der Bahnstationen in Hagen schätzt Qualitätsbericht überraschend gut ein.
Ein durchaus positives Ergebnis erzielt der Schienenpersonennahverkehr aus Hagener Sicht im aktuellsten Qualitätsbericht des Kompetenzcenters Integraler Taktfahrplan NRW. Der Bericht wird im Auftrag des Verkehrsministeriums herausgegeben. Vor allem die Pünktlichkeits- und die Ausfallquoten der Regionalexpresszüge und -bahnen lassen den Hagener Hauptbahnhof als zuverlässigen Reise- und Pendelstandort dastehen. Ein Überblick.
Die Regional-Expresse
Viele Jahre steuerte der pünktlichste aller Regional-Express-Züge Hagen an. Und zwar der RE 16, der zwischen Essen und Siegen fährt und von Abellio betrieben wird. 2012, 2014 und 2015 landete diese Verbindung auf dem ersten Platz. Zuverlässig ist sie mit einer Pünktlichkeitsquote von 90 Prozent weiterhin – sie wird im Pünktlichkeitsranking aber von aktuell vier Verbindungen landesweit geschlagen. 1,9 Prozent aller Fahrten des RE 16 fielen 2016 aus. Ein leichtes Plus im Vergleich zum Vorjahr von 0,6 Prozentpunkten.
Im landesweiten Vergleich aller Regionalexpress-Verbindungen schneidet auch der Sauerland-Express (RE 17 von Kassel nach Hagen) mit 88-prozentiger Pünktlichkeit zufriedenstellend ab. Gleiches gilt für die den RE 13 (Venlo - Hamm) mit 87 Prozent Pünktlichkeitsquote. Etwas mehr Probleme gibt es beim RE 7 (Krefeld - Rheine), betrieben vom Unternehmen National Express. Die Pünktlichkeit liegt nur bei 77 Prozent.
Die Regionalbahnen
Die Linien der Regionalbahnen weisen 2016 im Vergleich zu den Regional-Expresszügen deutlich höhere Pünktlichkeitsquoten auf. Hagen wird von der RB 40 (Ruhr-Lenne-Bahn von Essen nach Hagen), der RB 52 (Volmetalbahn von Dortmund nach Lüdenscheid) und der RB 91 (Ruhr-Sieg-Bahn von Hagen nach Kreuztal) angesteuert. 91 Prozent der Verbindungen der RB 40 fuhren 2016 pünktlich. Nur 0,6 Prozent fielen aus. Die RB 91 erreicht sogar eine Pünktlichkeitsquote von 94 Prozent. 2,2 Prozent der Züge fielen aus. Beide Linien werden von Abellio betrieben.
Die vergleichsweise hohen Pünktlichkeitsquoten der Regionalbahnen gegenüber den Regionalexpress-Zügen sind laut Qualitätsbericht auf die überwiegend kurzen Laufwege bei zum Teil gleichzeitiger Nutzung von separaten Trassen ohne externe Einflüsse zurückzuführen. Dennoch sei seit dem Jahr 2011 ein kontinuierlicher Rückgang der Pünktlichkeitsquote zu beobachten.
Der Fernverkehr
Noch immer sind Hagener Pendler von der Streckensperrung Köln-Wuppertal-Dortmund/Hamm (wegen Arbeiten am Stellwerk in Wuppertal) betroffen. Diese Strecke ist seit dem 17. Juli und noch bis zum 29. August gesperrt. Hagen gehört zu den Haltausfällen neben Wuppertal und Solingen. Die ICE auf der Strecke Berlin-Köln werden über Düsseldorf-Dortmund umgeleitet. Dadurch entfällt auch der Halt in Hagen. Der Intercity Hamburg-Köln-Frankfurt, der Intercity Dresden-Hannover-Köln sowie die ICE zwischen Dortmund-Basel entfallen auf dem Abschnitt Dortmund-Hagen-Köln.
Für einzelne ICE- und IC-Verbindungen aufgeschlüsselte Pünktlichkeitswerte gibt es nicht. Die Pünktlichkeitsquote der Fernverkehrszüge soll laut Deutscher Bahn in den ersten sechs Monaten dieses Jahres aber bei knapp 82 Prozent liegen. Im Gesamtjahr 2016 waren es noch 78,9 Prozent gewesen.
>> Bei innerstädtischen Bahnhöfen liegt Bericht daneben
Dieses Ergebinis ist überraschend: Weil es eine deutliche Diskrepanz zwischen gefühlter und statistischer Wirklichkeit aufzeigt. Der Qualitätsbericht soll auch Aufschluss über die Qualität der Bahnhöfe geben. Nicht alle innerstädtischen Stationen werden im Qualitätsbericht 2016 dargestellt. Von sieben Haltestationen in Hagen sind der Hauptbahnhof, Oberhagen und Vorhalle dabei.
Die drei genannten Stationen sind in den Augen der Öffentlichkeit und auch nach einem Test unserer Zeitung in einem bemitleidenswerten Zustand. Vor allem in den Kategorien Sauberkeit, Funktionalität, Barrierefreiheit und Sicherheit. Im Qualitätsbericht 2016 werden sie aber als „akzeptabel“ dargestellt.
Aber: Der Bahnhof in Oberhagen ist nicht barrierefrei, versifft und macht einen vergessenen Eindruck. Gleiches Bild in Vorhalle. Zwar ist der Bahnsteig saniert worden, aber die Bahnhofshalle ist marode und unhygienisch. Barrierefreiheit: Fehlanzeige. Von den Stationen ist einzig der Halt „Heubing“ als akzeptabel zu bewerten.
Im Rahmen der Modernisierungsoffensive 3 (MOF 3) von Land und Bahn soll der Bahnhof Oberhagen für eine Million Euro saniert werden. Damit sollen der Bahnsteig auf 76 Zentimeter erhöht und die Bahnsteigausstattung modernisiert werden.
Hier gibt esHaltepunkte in Hagen: Vorhalle, Westerbauer, Heubing, Wehringhausen, Oberhagen, Dahl und Rummenohl.