Zwei Betonpfeiler der Lennetalbrücke werden gesprengt
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Lennetal. . Zwei Pfeiler der alten Lennetalbrücke werden am Samstag gesprengt. Dazu muss der Verkehr auf der A45 angehalten werden.
Zwei Pfeiler der alten Lennetalbrücke werden am kommenden Samstag gesprengt
Der Verkehr auf der A 45 wird dann aus Sicherheitsgründen für einige Minuten angehalten
In jedem Pfeiler werden 20 Sprengladungen explodieren,die Bauwerke sacken am Ufer in sich zusammen
Großes Kino auf der Baustelle der Lennetalbrücke: Am Samstag werden die beiden unmittelbar am Lenneufer befindlichen Pfeiler gesprengt. „Das geht schneller als den Abbruch, der im Bereich des Flusses ohnehin kompliziert genug ist, auf herkömmliche Art und Weise zu erledigen“, begründet Baustellenleiter Michael Neumann vom Landesbetrieb Straßen NRW den Sinn der Maßnahme.
Die Operation ist generalstabsmäßig vorbereitet: Bevor Sprengmeister Martin Hopfe, der 2004 schon den Langen Oskar, ehemaliger Sitz der Hagener Sparkasse, zu Fall brachte, um 15 Uhr das Kommando zum Sprengen gibt, wird der Verkehr auf der A 45 aus Sicherheitsgründen angehalten. In einem Umkreis von 100 Metern rund um die beiden Pfeiler darf sich zu diesem Zeitpunkt niemand aufhalten, die nahebei ansässigen Firmen sind informiert und müssen geräumt sein.
150 Tonnen schwer
In jedem Pfeiler werden 20 Sprengladungen explodieren, ein Keil sorgt dafür, dass die 21 Meter hohen und 150 Tonnen schweren Bauwerke aus Stahlbeton nicht in die Lenne stürzen, sondern am Ufer in sich zusammensacken. „Es handelt sich um eine sogenannte Fallrichtungssprengung“, sagt Neumann: „Das ist ein bisschen so wie beim Fällen eines Baumes.“ Wenn alles glatt geht, soll der Verkehr auf der Autobahn schon nach wenigen Minuten wieder freigegeben werden.
Ohrenbetäubender Lärm
Doch auch abgesehen von der Sprengung befindet sich der Abriss der knapp einen Kilometer langen Brücke derzeit in seiner wohl spektakulärsten Phase. Mit riesigen Baumaschinen, darunter zwei Longfrontbagger, von denen es nur fünf in Deutschland gibt, setzen die Arbeiter der Firma Moß aus Lingen im Emsland der 1967 errichteten Brücke zu. Unter ohrenbetäubendem Lärm zerren, kneifen und nagen die Kolosse am Stahlbeton.
Abriss der Lennetalbrücke
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Weil das Abbruchmaterial nicht in die Lenne stürzen darf, werden die 100 Tonnen schweren Längsstreben oberhalb des Flusses mit Hilfe von diamantbesetzten Sägen zerteilt und ans Ufer gewuchtet. Schneekanonen berieseln die Baustelle permanent mit Wasser, um den Staub in der Luft zu binden. Derzeit wird täglich von 7 bis 22 Uhr gearbeitet.
Die Sperrung der A45 am ist aber nichts gegen die Beeinträchtigungen, denen sich Autofahrer vermutlich im nächsten Jahr ausgesetzten sehen werden. Der Landesbetrieb rechnet damit, dass Mitte 2018 der Abriss der Talbrücken Kattenohl und Brunsbecke beginnt. Auch die neue Lennetalbrücke wird zu diesem Zeitpunkt längst nicht fertig sein, so dass sich Verkehrsteilnehmer von einer Baustelle zur nächsten quälen müssen. Das dürfte dann noch längere Staus zur Folge haben als das derzeit ohnehin der Fall ist.
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