Hagen. Isabell Voß studiert und arbeitet gleichzeitig: „Für mich die absolut richtige Wahl. Auch wenn so ein dualer Bildungsweg sehr zeitintensiv ist.“

Ausbildung oder Studium? Auch dieses Jahr stehen wieder zahlreiche Abiturienten vor dieser Frage. „Ich habe mich damals quasi für beides entschieden“, sagt Isabell Voß. Bei der Waelzholz KG begann sie 2015 ein Verbundstudium: die Kombination aus Hochschulausbildung und der praktischen Arbeit im Betrieb. „Für mich die absolut richtige Wahl“, findet Voß. „Auch wenn so ein dualer Bildungsweg manchmal sehr zeitintensiv ist.“ Im Gespräch mit unserer Zeitung erzählt sie über den spannenden, wenn auch nicht immer ganz leichten Alltag von Verbundstudenten.

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Die Hagener Azubi-Messe 2014: Tausende junge Menschen waren gekommen, um sich über die vielen Berufsfelder in der Region zu informieren. So auch Isabell Voß, damals noch Schülerin am Theodor-Heuss-Gymnasium (THG): „Ich fand die Idee, Studium und Ausbildung zu kombinieren, schon vor der Messe interessant“, sagt sie. „Mein Besuch dort hat mich von diesem Bildungsweg überzeugt.“

Logische Konsequenz

2015 folgte nach dem Abitur die logische Konsequenz: eine Bewerbung bei der Waelzholz KG für ein vierjähriges Verbundstudium, kombiniert aus einer kaufmännischen Ausbildung und einem BWL-Studium an der Fachhochschule Südwestfalen. Und es klappte, Isabell Voß wurde genommen. Schon im Oktober ging es los. „Am Anfang war natürlich alles sehr neu für mich“, erinnert sich die Verbundstudentin. „Ich wurde dann aber relativ schnell von den Kollegen in die Betriebsabläufe eingeführt.“

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Nach und nach durchwanderte sie die verschiedenen Abteilungen, landete schließlich im Controlling der Waelzholz KG. „Dort zu arbeiten macht mir unheimlich viel Spaß“, erzählt sie. „Ich hoffe auch, später dort übernommen zu werden.“ Was ihr jedoch anfangs noch schwer gefallen sei, war die Gewöhnung an ihre neuen Arbeitszeiten: Nach der täglichen Ausbildung von 8 bis 14 Uhr im Betrieb stand oftmals Lernen für anstehende Klausuren auf dem Plan.

Ehrgeiz und Disziplin

Hinzu kamen die Vorlesungen an mehreren Samstagen im Monat. „Klar hat man da weniger Freizeit als normale Studenten“, weiß Isabell Voß. „Die spannende und praxisnahe Ausbildung und die guten Chancen, später übernommen zu werden, machen das aber wett.“ Ein weiterer Pluspunkt: Bereits in den ersten Monaten erhalten Verbundstudenten ein festes Gehalt.

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Doch ein solcher Bildungsweg ist trotzdem nicht jedermanns Sache. Für Maximilian Waelzholz-Junius, zurzeit Praktikant bei der Waelzholz KG, käme er zum Beispiel nicht in Frage. „Mir persönlich wäre der Zeitaufwand bei einem Verbundstudium viel zu hoch“, meint er. „Da gehe ich lieber den klassischen Weg des BWL-Studiums. Und habe dabei mehr Freizeit.“

Dass Verbundstudenten viel Ehrgeiz und Disziplin an den Tag legen müssen, weiß auch Ausbildungsleiter Marco Luciani. „Wir erwarten vor allem ein sehr selbstständiges Zeitmanagement“, so Luciani. „Das ist uns wichtig.“

Vorbereitung der Azubi-Messe

Jetzt geht es für Verbundstudentin Isabell Voß an die Vorbereitung der diesjährigen Azubi-Messe. Dort ist sie mitverantwortlich für die Gestaltung und Betreuung des Waelzholz-Standes. „Ich möchte den Messe-Besuchern mit meinen Erfahrungen bei ihrer beruflichen Entscheidung weiterhelfen“, meint sie.

Möglich seien beim Verbundstudium verschiedene Kombinationen, vom kaufmännisch angelegten BWL-Studiengang bis zum praxisnahen Maschinenbaustudium. Auf einen entsprechend großen Andrang hofft Ausbildungsleiter Luciani: „Letztes Jahr hatten wir um die 60 Bewerbungen auf Verbundstudienplätze. Es wäre toll, wenn wir auch dieses Jahr wieder viele junge Menschen für einen solchen Bildungsweg begeistern könnten.“

>> HINTERGRUND: Ausbildungsmesse

  • Die diesjährige Ausbildungsmesse findet am kommenden Freitag, 7. Juli, Uhr auf dem Gelände des Bildungszentrums der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer (Eugen-Richter-Str. 110) und dem benachbarten Gelände der Kreishandwerkerschaft Hagen (Handwerkerstr. 11) im Gewerbegebiet Kückelhausen statt.
  • Zwischen 8.30 und 16 Uhr können sich dort interessierte junge Menschen über Ausbildungsmöglichkeiten und Verbundstudiengänge in der Region informieren.