Hagen. . Fünf Jahre war er gesperrt. Jetzt ist der Ruhrtalradweg zwischen Hengsteysee und Westhofen freigegeben. Aber es gibt auch reichlich Kritik.

  • Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau radelt auf herbeigeschafftem Rad ein paar Meter.
  • Hang am Ruhrtalradweg ist in aufwendigem Verfahren für 462.000 Euro gesichert worden.
  • Pächterin der Gaststätte „Lennemündung“ fühlt sich über Jahre hinweg im Stich gelassen.

Es könnte so schön sein. Sonnenschein, 22 Grad – das zieht der Dortmunder Oberbürgermeister Ullrich Sierau sein Jackett aus, nimmt schon mal den Fahrradhelm in die Hand und schwärmt – vom blühenden Ruhrtal-Tourismus, von einer Erfolgsgeschichte und vom zweitbeliebtesten Radweg der Republik.

Es ist der Tag, an dem die Offiziellen mit Fahrrädern, die die Stadt Dortmund mit Lastwagen und Anhänger herbeigekarrt hat, einen Abschnitt des Ruhrtalradwegs wieder eröffnen, der unglaubliche fünf (!) Jahre stillgelegen hat.

Steine purzelten einst den steilen Hang hinab

Radfahren bei schönstem Frühjahrswetter; der Ruhrtalradweg bei Hagen.
Radfahren bei schönstem Frühjahrswetter; der Ruhrtalradweg bei Hagen. © Jens Stubbe

An der Strecke zwischen Hengsteysee und Westhofen waren 2012 Steine den Hang hinab gepurzelt, weshalb aus Sicherheitsgründen der Abschnitt gesperrt worden war.

Radfahrer mussten einen kilometerlangen Umweg (siehe Grafik) entlang viel befahrener Straßen strampeln, während sich die Stadt Dortmund und die Deutsche Bahn eifrig stritten – um Zuständigkeiten, um den richtigen Weg der Hangsicherung und nicht zuletzt ums Liebe Geld.

Rücksicht auf die Natur verzögert Start der Arbeiten

Als dann nach zähem Ringen eine Lösung gefunden war, musste in dem Naturschutzgebiet auch noch eine Vegetationsperiode ins Land ziehen, bevor mit den eigentlichen Arbeiten, bei denen sogar ein Hubschrauber zum Einsatz kam, begonnen werden konnte.

Ruhrtalradweg wieder frei

Der Ruhrtalradweg zwischen Westhofen und Hengsteysee ist wieder geöffnet. Die Stadt Dortmund und die Deutsche Bahn haben nach fünf Jahren Sperrung einen Hang gesichert.
Der Ruhrtalradweg zwischen Westhofen und Hengsteysee ist wieder geöffnet. Die Stadt Dortmund und die Deutsche Bahn haben nach fünf Jahren Sperrung einen Hang gesichert. © Jens Stubbe
Der Ruhrtalradweg zwischen Westhofen und Hengsteysee ist wieder geöffnet. Die Stadt Dortmund und die Deutsche Bahn haben nach fünf Jahren Sperrung einen Hang gesichert.
Der Ruhrtalradweg zwischen Westhofen und Hengsteysee ist wieder geöffnet. Die Stadt Dortmund und die Deutsche Bahn haben nach fünf Jahren Sperrung einen Hang gesichert. © Jens Stubbe
Der Ruhrtalradweg zwischen Westhofen und Hengsteysee ist wieder geöffnet. Die Stadt Dortmund und die Deutsche Bahn haben nach fünf Jahren Sperrung einen Hang gesichert.
Der Ruhrtalradweg zwischen Westhofen und Hengsteysee ist wieder geöffnet. Die Stadt Dortmund und die Deutsche Bahn haben nach fünf Jahren Sperrung einen Hang gesichert. © Jens Stubbe
Der Ruhrtalradweg zwischen Westhofen und Hengsteysee ist wieder geöffnet. Die Stadt Dortmund und die Deutsche Bahn haben nach fünf Jahren Sperrung einen Hang gesichert.
Der Ruhrtalradweg zwischen Westhofen und Hengsteysee ist wieder geöffnet. Die Stadt Dortmund und die Deutsche Bahn haben nach fünf Jahren Sperrung einen Hang gesichert. © Jens Stubbe
Der Ruhrtalradweg zwischen Westhofen und Hengsteysee ist wieder geöffnet. Die Stadt Dortmund und die Deutsche Bahn haben nach fünf Jahren Sperrung einen Hang gesichert.
Der Ruhrtalradweg zwischen Westhofen und Hengsteysee ist wieder geöffnet. Die Stadt Dortmund und die Deutsche Bahn haben nach fünf Jahren Sperrung einen Hang gesichert. © Jens Stubbe
Der Ruhrtalradweg zwischen Westhofen und Hengsteysee ist wieder geöffnet. Die Stadt Dortmund und die Deutsche Bahn haben nach fünf Jahren Sperrung einen Hang gesichert.
Der Ruhrtalradweg zwischen Westhofen und Hengsteysee ist wieder geöffnet. Die Stadt Dortmund und die Deutsche Bahn haben nach fünf Jahren Sperrung einen Hang gesichert. © Jens Stubbe
Der Ruhrtalradweg zwischen Westhofen und Hengsteysee ist wieder geöffnet. Die Stadt Dortmund und die Deutsche Bahn haben nach fünf Jahren Sperrung einen Hang gesichert.
Der Ruhrtalradweg zwischen Westhofen und Hengsteysee ist wieder geöffnet. Die Stadt Dortmund und die Deutsche Bahn haben nach fünf Jahren Sperrung einen Hang gesichert. © Jens Stubbe
Der Ruhrtalradweg zwischen Westhofen und Hengsteysee ist wieder geöffnet. Die Stadt Dortmund und die Deutsche Bahn haben nach fünf Jahren Sperrung einen Hang gesichert.
Der Ruhrtalradweg zwischen Westhofen und Hengsteysee ist wieder geöffnet. Die Stadt Dortmund und die Deutsche Bahn haben nach fünf Jahren Sperrung einen Hang gesichert. © Jens Stubbe
Der Ruhrtalradweg zwischen Westhofen und Hengsteysee ist wieder geöffnet. Die Stadt Dortmund und die Deutsche Bahn haben nach fünf Jahren Sperrung einen Hang gesichert.
Der Ruhrtalradweg zwischen Westhofen und Hengsteysee ist wieder geöffnet. Die Stadt Dortmund und die Deutsche Bahn haben nach fünf Jahren Sperrung einen Hang gesichert. © Jens Stubbe
Der Ruhrtalradweg zwischen Westhofen und Hengsteysee ist wieder geöffnet. Die Stadt Dortmund und die Deutsche Bahn haben nach fünf Jahren Sperrung einen Hang gesichert.
Der Ruhrtalradweg zwischen Westhofen und Hengsteysee ist wieder geöffnet. Die Stadt Dortmund und die Deutsche Bahn haben nach fünf Jahren Sperrung einen Hang gesichert. © Jens Stubbe
Der Ruhrtalradweg zwischen Westhofen und Hengsteysee ist wieder geöffnet. Die Stadt Dortmund und die Deutsche Bahn haben nach fünf Jahren Sperrung einen Hang gesichert.
Der Ruhrtalradweg zwischen Westhofen und Hengsteysee ist wieder geöffnet. Die Stadt Dortmund und die Deutsche Bahn haben nach fünf Jahren Sperrung einen Hang gesichert. © Jens Stubbe
Der Ruhrtalradweg zwischen Westhofen und Hengsteysee ist wieder geöffnet. Die Stadt Dortmund und die Deutsche Bahn haben nach fünf Jahren Sperrung einen Hang gesichert.
Der Ruhrtalradweg zwischen Westhofen und Hengsteysee ist wieder geöffnet. Die Stadt Dortmund und die Deutsche Bahn haben nach fünf Jahren Sperrung einen Hang gesichert. © Jens Stubbe
Der Ruhrtalradweg zwischen Westhofen und Hengsteysee ist wieder geöffnet. Die Stadt Dortmund und die Deutsche Bahn haben nach fünf Jahren Sperrung einen Hang gesichert.
Der Ruhrtalradweg zwischen Westhofen und Hengsteysee ist wieder geöffnet. Die Stadt Dortmund und die Deutsche Bahn haben nach fünf Jahren Sperrung einen Hang gesichert. © Jens Stubbe
Der Ruhrtalradweg zwischen Westhofen und Hengsteysee ist wieder geöffnet. Die Stadt Dortmund und die Deutsche Bahn haben nach fünf Jahren Sperrung einen Hang gesichert.
Der Ruhrtalradweg zwischen Westhofen und Hengsteysee ist wieder geöffnet. Die Stadt Dortmund und die Deutsche Bahn haben nach fünf Jahren Sperrung einen Hang gesichert. © Jens Stubbe
Der Ruhrtalradweg zwischen Westhofen und Hengsteysee ist wieder geöffnet. Die Stadt Dortmund und die Deutsche Bahn haben nach fünf Jahren Sperrung einen Hang gesichert.
Der Ruhrtalradweg zwischen Westhofen und Hengsteysee ist wieder geöffnet. Die Stadt Dortmund und die Deutsche Bahn haben nach fünf Jahren Sperrung einen Hang gesichert. © Jens Stubbe
Der Ruhrtalradweg zwischen Westhofen und Hengsteysee ist wieder geöffnet. Die Stadt Dortmund und die Deutsche Bahn haben nach fünf Jahren Sperrung einen Hang gesichert.
Der Ruhrtalradweg zwischen Westhofen und Hengsteysee ist wieder geöffnet. Die Stadt Dortmund und die Deutsche Bahn haben nach fünf Jahren Sperrung einen Hang gesichert. © Jens Stubbe
Der Ruhrtalradweg zwischen Westhofen und Hengsteysee ist wieder geöffnet. Die Stadt Dortmund und die Deutsche Bahn haben nach fünf Jahren Sperrung einen Hang gesichert.
Der Ruhrtalradweg zwischen Westhofen und Hengsteysee ist wieder geöffnet. Die Stadt Dortmund und die Deutsche Bahn haben nach fünf Jahren Sperrung einen Hang gesichert. © Jens Stubbe
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Immerhin: „Vieles hier war komplizierter, als es schien“, sagt Ullrich Sierau. „Teilweise wurden sogar Verträge aus den 30er-Jahren hervorgekramt und studiert. Aber die Möglichkeit, den Ruhrtalradweg hier wieder nutzen zu können, passt heute zum Wetter.“

Wirtin der Gaststätte Lennemündung übt Kritik

Es könnte so schön sein. Aber ist gibt auch an diesem Feiertag die anderen Stimmen. Die Initiative „Bathey Aktiv“ hat ein Plakat mit einer Schnecke darauf aufgestellt. Ein Rad-Rentner im bunten Trikot sucht sich seinen Weg durch die Eröffnungsgäste und muffelt ein „hat aber auch lange genug gedauert“ vor sich hin.

Der Biergarten der Gaststätte Lennemündung ist ein herrlicher Flecken Erde: Wirtin Martina John mit Gästen.
Der Biergarten der Gaststätte Lennemündung ist ein herrlicher Flecken Erde: Wirtin Martina John mit Gästen.

Und dann ist da noch jene Frau, die jahrelang ausgeharrt und trotz ausbleibender Radler wundersamer Weise nicht kapituliert hat. „Ich bin auch heute noch wirklich kraftlos“, sagt Martina John, Betreiberin der Gaststätte Lennemündung, eines traumhaft schönen Biergartens, gelegen auf einer Anhöhe, den viel zu wenig Gäste besucht haben.

Angst hatte sie um ihre Existenz. Immer wieder hätten sich Verantwortliche verleugnen lassen. „Der Ruhrtalradweg war denen über Jahre egal“, wettert die Gastwirtin gegen die Stadtverwaltung Dortmund, „denen war nur daran gelegen, dass sich der Phoenix-See entwickelt.“ Jetzt setzt sie darauf, dass die Geschäfte an einem wunderbaren Flecken Erde anlaufen.

>>HINTERGRUND: 525 METER GESICHERT

  • Auf einer Länge von 525 Metern ist zwischen Westhofen und dem Hengsteysee ein Hang gesichert worden, der sich parallel zum Ruhrtalradweg und zu einer Bahnstrecke befindet.
  • Der Hang ist bis zu 40 Meter hoch und in Teilen 80 bis 90 Grad steil.
  • Die Sicherung ist eine Kombination aus Fangzäunen, Einzelsicherungen und einer Auffangschürze.
  • Die Arbeiten hatten am 13. Oktober begonnen.