Bathey. Der Bäckerei-Großhandel Bäko verlässt Hagen. 21 Arbeitsplätze ziehen im kommenden Jahr mit. Nun werden Pläne für einen Autohof wieder aktuell.

  • Bäckerei-Großhandel Bäko verlässt im kommenden Jahr Hagen mit 21 Arbeitsplätzen
  • Investor Werner Pfaller denkt darüber nach, die Autohof-Pläne in Bathey zu reaktivieren
  • Beim ersten Anlauf gab es Proteste der Anwohner und ein Verwaltungsgerichtsverfahren

Erneut kehrt eine überregional agierende Firma der Stadt Hagen den Rücken: Der Backwaren-Großhändler Bäko Berg + Mark gibt seinen Standort in Bathey zur Jahresmitte 2018 auf und verlagert die Produktion nach Velbert, wo das Unternehmen seinen Hauptsitz hat. Damit gehen in Hagen 21 Arbeitsplätze verloren. „Aus wirtschaftlicher Sicht können wir den Betrieb in Hagen nicht aufrecht erhalten, da bleibt uns keine andere Wahl“, so Bäko-Geschäftsführer Jörg Warnke.

Hintergrund sei die in der Vergangenheit enorm geschrumpfte Anzahl an Bäckereien, sie sind Hauptkunden des genossenschaftlich organisierten Unternehmens. Die wenigen Bäckereien in Hagen und Umgebung, die ihre Waren über Bäko beziehen, könnten auch von Velbert aus beliefert werden, so Warnke. Es würden jedoch keine Kündigungen ausgesprochen, allen Mitarbeitern werde ein Arbeitsplatz in Velbert angeboten.

Bäko liefert Rohstoffe und Verkaufswaren aller Art an Bäckereien – Mehl, Zucker, Salz und Molkereiprodukte ebenso wie Getränke, Produktionsmaschinen und Ladeneinrichtungen. Die Artikel werden in Hagen gelagert und dann für die Kundschaft kommissioniert. Der kaufmännische Bereich wurde bereits vor eineinhalb Jahren von Hagen nach Velbert ausgelagert.

An wen Grundstück und Firmenhalle in Bathey verkauft werden, stehe noch nicht fest, so Geschäftsführer Warnke. Nach Informationen der WESTFALENPOST hat Werner Pfaller, Geschäftsmann aus Castrop-Rauxel, großes Interesse an dem rund 12 000 Quadratmeter großen Areal.

Proteste von Anwohnern

Pfaller hat von der Hagener Entwicklungsgesellschaft Hapro bereits die angrenzende, nahezu doppelt so große Fläche der ehemaligen Spedition Lueg, auf der sich derzeit schon eine Total-Tankstelle befindet, erworben. Er will dort einen Autohof und weitere Betriebe ansiedeln. „Das Puzzle habe ich aber noch nicht ganz zusammen, mehr kann ich im Moment deshalb nicht sagen“, so der Investor, der die Autohof Hagen GmbH gegründet hat und bis zu zehn Millionen Euro in das Projekt stecken will, auf WP-Anfrage.

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Mit einem solchen Vorhaben ist die Hapro GmbH, die das Gelände infolge der Insolvenz von Lueg 2009 erworben hatte, allerdings schon einmal gescheitert. Die Hagener Projektentwicklungsgesellschaft musste ihre Pläne zum Bau eines großen Autohofes, unter anderem nach Protesten von Anwohnern, die sogar vor dem Verwaltungsgericht klagten, abspecken. Schließlich durfte sich auf dem Gelände der Tankstellenbetreiber Total ansiedeln, immerhin gibt es sieben Lkw-Stellplätze. Ein Mitarbeiter des Hagener Bauordnungsamtes bezeichnete die Konzeption seinerzeit als „Autohof light“.

Die Total-Tankstelle spielt auch in den Überlegungen des neuen Grundstücksbesitzers eine zentrale Rolle, sie soll das Herzstück des Autohofes bilden.

>> HINTERGRUND:

  • Hagen hatte in den vergangenen Monaten den Verlust von sehr vielen Arbeitsplätzen beklagen müssen, weil Unternehmen ihre – teils schon länger angekündigten – Wegzüge aus Hagen umgesetzt hatten.

Bei Douglas waren 400 Stellen betroffen, bei Nordwest 350, bei Putsch im ersten Schritt 100 und bei der Spedition Schenker rund 130.