Eilpe. . Eltern der Gesamtschule in Eilpe wehren sich gegen die geplante Auflösung von acht Schulklassen. Ein Vater hat den Petitionsausschuss angerufen.
- Eltern wehren sich gegen die geplante Auflösung von Klassen an Gesamtschule Eilpe
- Vater einer Tochter hat den Petitionsausschuss des Landtages eingeschaltet
- Bezirksregierung unterstützt Mehrklassenbildung, hat diese aber nicht angewiesen
An der Gesamtschule Eilpe formiert sich Widerstand gegen die geplante Auflösung von acht Klassen. Frank Strohdiek, Vater einer Tochter an der Schule, hat den Petitionsausschuss des Landtags angerufen und fordert, dass die bestehenden Klassenverbände erhalten bleiben: „Das hat man uns schließlich bei der Anmeldung an der Schule versprochen.“ Die Integration der 36 Einwanderer- und Flüchtlingskinder, die die Gesamtschule aufnehmen muss, könne über die Bildung von Förderklassen viel besser gelingen, so Strohdiek: „Integration findet doch nicht im Mathematikunterricht statt.“
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Die Gesamtschule soll, laut Schulleiter Frank Grabowski aufgrund einer Anweisung der Bezirksregierung Arnsberg, im kommenden Sommer die jeweils vier Klassen des siebten und achten Jahrgangs auflösen und dann je fünf neue Klassen bilden, in denen die ausländischen Kinder gleichmäßig verteilt sind. Auf diese Weise soll die Integration möglichst schnell gelingen.
Benachteiligung befürchtet
Einige Eltern wie Frank Strohdiek befürchten jedoch, dass ihre Kinder durch die Auflösung der gewachsenen Klassenverbände benachteiligt werden. Eine Klasse liege beispielsweise im Englischunterricht bereits jetzt deutlich zurück. Es sei kaum zu erwarten, „dass dieser Rückstand aufgeholt werden kann, wenn in der Klasse zusätzliche Schüler mit unklarem Wissensstand und geringen Deutschkenntnissen unterricht werden sollen“, so der Vater.
Förderklassen bilden
Sein Vorschlag: die Klassenverbände bleiben erhalten und für die „neuen“ Kinder werden Förderklassen gebildet, in denen sie so viel Deutsch lernen, dass sie möglichst schnell dem Regelunterricht folgen können. Bei entsprechender Qualifikation werden sie dann auf die bestehenden Klassen verteilt, spätestens in Jahrgangsstufe 9, wenn durch die beginnende Differenzierung die Klassenverbände ohnehin in Auflösung seien, könnten sie ohne größere Probleme in die entsprechenden Kurse integriert werden: „Dieses Vorgehen erhält die Möglichkeiten auf individuelle Förderung der einzelnen bisherigen Schüler, überfordert die Kinder ohne Deutschkenntnisse nicht, bei denen ich die Gefahr sehe, dass sie frustriert aufgeben, da sie dem Unterricht nicht folgen können. Außerdem wird so die zugesagte Verlässlichkeit bezüglich der gemeinsamen Klassenverbände und der Begleitung durch zwei feste Klassenlehrer bis zur Jahrgangsstufe zehn umgesetzt.“
Keine Anweisung aus Arnsberg
Unterstützung erhält Strohdiek vom Hagener Landtagsabgeordneten Wolfgang Jörg, der selbst Mitglied des Petitionsausschusses ist. Ob die Auflösung der Klassenverbände tatsächlich zwingend vorgeschrieben sei, wolle er zum jetzigen Zeitpunkt nicht beurteilen, doch biete der Petitionsausschuss die ideale Plattform, um das Für und Wider dieses Prozesses zu diskutieren: „Im Petitionsausschuss müssen alle Fakten auf den Tisch.“ In der Sache möchte sich Jörg noch nicht festlegen: „Wir müssen aber gut abwägen zwischen den Interessen von Eltern und Schülern sowie der Integration.“
Kritik übt Frank Strohdiek auch am Vorgehen von Schulleiter Grabowski, der keineswegs für Transparenz gesorgt bzw. die Eltern in ausreichendem Maße in den Prozess eingebunden habe. Vielmehr seien bei einem Informationsabend zahlreiche Fragen offen und die Eltern ratlos zurück geblieben. Nicht zuletzt seine Tochter fühle sich durch das Vorgehen der Schule überfordert.
Die Bezirksregierung in Arnsberg teilte gegenüber dieser Zeitung mit, sie habe die Mehrklassenbildung in der Schule keineswegs angewiesen, sondern die Stadt Hagen als Schulträger habe einen entsprechenden Antrag gestellt und dafür grünes Licht erhalten: „An der Gesamtschule in Eilpe ist dieser Weg sinnvoll, gewünscht und notwendig“, so ein Sprecher der Behörde: „Wir unterstützen das ausdrücklich.“ Die Entscheidung sei jedoch letztlich in Hagen und nicht in Arnsberg gefallen.