Eilpe. . Mit einem Anbau an der Gesamtschule Eilpe reagiert die Stadt Hagen auf den durch die Zuwanderung gestiegenen Bedarf an Klassenräumen.

Die Gesamtschule in Eilpe wird um einen Anbau ergänzt und auf fünf Züge erweitert. Damit rea­giert die Stadt Hagen auf die durch die Zuwanderung stark gestiegene Zahl an Schülern, die weit über den 2011 vom Bonner Biregio-Institut erwarteten Daten liegen. Allein im laufenden Schuljahr werden die Prognosen um 850 Schüler überschritten.

Derzeit 930 Schüler

Der Schulausschuss folgte gestern einstimmig dem Vorschlag des Fachbereichs Bildung, die Schule möglichst schon im Schuljahr 2017/18 auszubauen. Die Gesamtschule Eilpe ist mit vier Zügen die kleinste der drei Gesamtschulen in Hagen (Helfe: sieben Züge pro Jahrgang, Haspe: sechs Züge) und wird das auch nach der Erweiterung bleiben. Derzeit werden dort 930 Jugendliche von 80 Lehrern unterrichtet, nach der Erweiterung wird die Schülerzahl recht bald die 1000er-Marke überschreiten. Welche Auswirkungen die Fünfzügigkeit auf die Differenzierung des Unterrichts haben wird, vermag Schulleiter Frank Grabowski zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu sagen: „Damit habe ich mich noch nicht beschäftigt, wir werden aber sicherlich in diese Aufgabe hineinwachsen.“

Eine vorläufige Schätzung hat ergeben, dass der Anbau rund 2,5 Millionen Euro kosten wird. Damit ist das Vorhaben nur unwesentlich teurer als die alternative Variante, die darin bestand, das Gebäude der ehemaligen, im Sommer geschlossenen August-Hermann-Francke-Förderschule in der Selbecke als Filialstandort der Gesamtschule zu nutzen. Diese Maßnahme hätte nach Angaben von Horst Hermann, Leiter des Schulamtes, mit etwa 2,4 Millionen Euro zu Buche geschlagen, da die Immobilie umgebaut und saniert werden müsste. Zudem wäre eine solche Lösung aus organisatorischen und pädagogischen Gründen an der Gesamtschule auf wenig Gegenliebe gestoßen. „Die Erweiterung vor Ort ist auf jeden Fall besser als ein Filialbetrieb“, sagte Thomas Walter, schulpolitischer Sprecher der CDU, und sein Pendant Friedrich-Wilhelm Geiersbach (SPD) ergänzte: „Ich freue mich, dass wir angesichts der gestiegenen Schülerzahlen eine Perspektive besitzen.“

Übergangslösungen notwendig

Ob die Erweiterung auf fünf Züge ausreicht, um der durch Zuwanderung und Flüchtlingsstrom ausgelösten Herausforderung gerecht zu werden, bleibt abzuwarten. Nicole Pfefferer sagte, der Ausbau sei lediglich „ein Tropfen auf den heißen Stein“. Zudem dürfte es kaum möglich sein, den Anbau zum angestrebten Termin im Sommer 2017 zu realisieren. Gegebenenfalls müssen Übergangslösungen gefunden werden.