Boele. . Die Speisegaststätte Timmerbeil in der Boeler Straße besteht seit 50 Jahren, das Jubiläum soll mit Mitarbeitern und Stammgästen gefeiert werden.

  • Manfred Timmerbeil betreibt seit 50 Jahren das Restaurant Timmerbeil an der Boeler Straße
  • Traditionelle gutbürgerliche Küche und Gemütlichkeit werden groß geschrieben
  • Drei Tage wird mit dem kleinen Mitarbeiter-Team und den Stammgästen Jubiläum gefeiert

Fast alle Gäste sind Stammgäste, mit vielen duzt er sich seit Jahrzehnten, und die Uhren scheinen hier etwas langsamer zu ticken als in der hektischen Hagener Innenstadt: Manfred Timmerbeil betreibt seit 50 Jahren das Restaurant Timmerbeil an der Boeler Straße 106. Als Traditions-Speisegaststätte bezeichnet der 74-jährige Chef seinen Betrieb, „ja, traditionelle gutbürgerliche Küche und Gemütlichkeit werden hier groß geschrieben“. Die Gäste, die ihn besuchen, kommen fast ausschließlich zu Fuß, aus Altenhagen oder aus Boele – „wir liegen direkt auf der Grenze“. Drei Tage wird mit dem kleinen Mitarbeiter-Team und den Stammgästen Jubiläum gefeiert. Von Freitag bis einschließlich Sonntag heißt es vor dem Restaurant und im neu errichteten Biergarten „50 Jahre Timmerbeil“.

„Solch eine Kontinuität wird immer seltener“, weiß Lars Martin. Der Geschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga, Bereich Hagen, rechnet nach: „Gerade mal 15 bis 20 Betriebe, die über Jahrzehnte gutbürgerliche Speisen anbieten, gibt es in Hagen. Und genau diese meist kleinen, familiär geführten Gaststätten bilden das Rückgrat des Verbandes.“

50 Jahre Gastronomie

Als Dankeschön für 50 Jahre Gastronomie überreichte Lars Martin Manfred Timmerbeil eine offizielle Dehoga-Urkunde. „Seit 1966 beweisen Sie, dass Sie betriebswirtschaftliche Kenntnisse besitzen und mit Ihren Gästen sehr gut umgehen können“, lobte Martin.

Manfred Timmerbeil schmunzelte ein wenig verlegen. Und erzählte aus seinen Anfangsjahren: Als 15-Jähriger sei er mit einer klassischen Kellnerausbildung im Haus Concordia gestartet. Dann habe er in ein Nobel-Restaurant in Bad Reichenhall gewechselt, „aber da hatte der Arbeitstag fast 20 Stunden“.

Nach nur einer Saison kam Timmerbeil zurück, arbeitete für vier Jahre im Parkhaus am Stadtgarten. „Das war damals ein großes, angesehenes Haus, in dem zahlreiche Veranstaltungen, Bälle und Feste stattfanden.“

In vierter Generation

Die Gaststätte befindet sich an der Boeler Straße 106. 20 Gäste finden im Restaurant Platz, im großen Gesellschaftssaal 60. Der Betrieb wird in vierter Generation geführt und hat viele Stammgäste aus Boele und Altenhagen, die gern zu Fuß kommen.

Dienstags ist bei Timmerbeil Ruhetag.

1966 – als 24-Jähriger – übernahm er dann nach Urgroßvater, Großvater und Vater den Familienbetrieb Timmerbeil. Seitdem hat er eine Sechs-Tage-Woche, schaut kaum auf die Uhr, macht selten Urlaub. Und Manfred Timmerbeil denkt trotz allem noch lange nicht ans Aufhören.

Auch vegetarische Gerichte

Im Restaurant finden 20 Gäste Platz, im Gesellschaftssaal an die 60, im kleinen Biergarten hinter dem Haus etwa 25 Personen. Deutsche Küche kommt bei Manfred Timmerbeil auf den Tisch, und saisonale Speisen. Im Frühjahr gibt’s Spargel, momentan Pfifferlinge, im Herbst/Winter Gänsekeulen. „Aber man muss auch mit der Zeit gehen; mittlerweile biete ich auch vegetarische Gerichte an“, betont der 74-Jährige. Dienstags ist in der Boeler Straße 106 Ruhetag, außer, wenn eine geschlossene Gesellschaft Geburtstag oder Hochzeit feiert. Und das ist nicht selten . . .