Hagen. . Stadion-Atmosphäre wollte zwar nicht aufkommen, doch die Fans genossen einen friedlichen Fußball-Abend auf der Springe und das Weiterkommen der deutschen Mannschaft.

Am Ende brandete denn doch verhaltener Jubel auf unter den rund 250 Deutschland-Fans, die sich am Dienstagabend zum finalen Gruppenspiel der Fußball-Europameisterschaft gegen Nordirland beim Public Viewing auf der Springe eingefunden hatten. „Hauptsache, wir sind als Gruppenerster eine Runde weiter und müssen im Achtelfinale nicht gegen einen starken Gegner wie Spanien spielen“, lautete die Bilanz von Olaf Kampschulte (42), der die Begegnung gemeinsam mit Sohn Luca (9) auf der Großleinwand verfolgt hatte.

Achtelfinale wieder live auf der Springe

Auch das nächste EM-Spiel der deutschen Nationalmannschaft wird live auf der Springe übertragen. Es findet am kommenden Sonntag, 26. Juni, um 18 Uhr statt.

Die Stimmung auf dem Platz vor dem Cinestar ähnelte eher der eines Klassik-Konzerts unter freiem Himmel, von Fußballstadion-Atmosphäre war – anders als bei Public-Viewing-Veranstaltungen in den vergangenen Jahren – nichts zu spüren. Die zumeist jungen Besucher tranken friedlich ihr Bier und genossen im T-Shirt, dass es während der Partie immer wärmer wurde. Dagegen standen die zahlreichen Ordner und Polizeibeamten, deren Anzahl sich nach der Halbzeit deutlich verringerte, etwas verloren herum. „Es ist doch schön, das Spiel zusammen mit Freunden zu gucken“, brachte es Amelie Wuttke (16) auf den Punkt, während Luca Wehberg (18) denn doch den sportlichen Aspekt in den Vordergrund rücken wollte: „Ich hoffe, dass unsere Mannschaft defensiv kompakt steht und vorne der letzte Pass ankommt.“

Ein Überangebot an Public-Viewing-Events

Das war zwar häufiger der Fall, mehr als ein mageres 1:0 sprang aber nicht heraus für das deutsche Team. Bild- und Tonqualität auf der Springe ließen an diesem netten Abend nichts zu wünschen übrig, neben der Chancenverwertung konnte nur die dürftige Besucherzahl nicht zufrieden stellen. „Dabei haben wir den Eintrittspreis extra von sieben auf vier Euro gesenkt“, sagte Veranstaltungsleiter Jonah Ney: „Vielleicht gibt es inzwischen ein Überangebot an Public-Viewing-Events, möglicherweise liegt es auch daran, dass die Vorrunde dieses Turniers sportlich nur begrenzten Wert hat.“ Vielleicht kommt ja im Achtelfinale echte EM-Atmosphäre auf.

Mit einem Autokorso feierten deutsche und polnische Fans, deren Team sich ebenfalls für das Achtelfinale qualifiziert hatte, nach dem Abpfiff gemeinsam das Weiterkommen.