Hagen. . Erstmals in diesem Jahr geht die Arbeitslosigkeit in Hagen zurück. Die Quote sank um 0,2 Punkte auf 11,1 Prozent. Vor genau einem Jahr waren es allerdings nur 10,3 Prozent.

Erstmals in diesem Jahr geht die Arbeitslosigkeit in der Stadt Hagen zurück. Die Zahl der Arbeitslosen verringerte sich im Mai um 115 auf 10.826, die Arbeitslosenquote um 0,2 Punkte auf 11,1 Prozent. Vor genau einem Jahr waren es allerdings nur 10,3 Prozent gewesen.

„Die aktuelle Entwicklung ist zunächst erfreulich, auch die Dynamik auf dem heimischen Arbeitsmarkt hat zugenommen.Trotzdem zeigt der Vorjahresvergleich die Probleme. Die Zahl der beschäftigungslosen Menschen in der Grundsicherung ist um zehn Prozent höher als noch vor einem Jahr. Damit sind wir Schlusslicht in NRW“, so Marcus Weichert, Chef der Arbeitsagentur in Hagen.

Verhaltene Frühjahresbelebung

„Besser sieht es bei der Kräftenachfrage aus. Nach dem untypischen Einbruch im April haben sich die Stellenmeldungen wieder deutlich gesteigert: 77 mehr als im Vormonat, 12 mehr als vor einem Jahr. Insofern kann man von einer verhaltenen Frühjahresbelebung auf dem Arbeitsmarkt auch in der Volmestadt sprechen – nur andernorts kam diese viel früher und stärker. Wichtig ist nun, dass die Signale von allen Akteuren am Arbeitsmarkt richtig aufgenommen werden. Es bedarf dringend weiterer gemeinsamer Kraftanstrengungen, um den Arbeitsmarkt in Hagen nachhaltig zu stabilisieren.“

In beiden Rechtskreisen war die Arbeitsmarktentwicklung im Mai günstig: 2076 waren Kunden der Arbeitsagentur (26 oder 1,2 Prozent weniger als im Vormonat), und 8750 wurden durch das Jobcenter Hagen (Hartz IV) betreut (89 oder 1,0 Prozent weniger).

Wenig Veränderung bei Migranten

Bei den Migranten (-17 oder -0,4 Prozent auf 4077) gab es nur leichte Änderungen: In der Arbeitslosenversicherung +0,9 Prozent, in der Grundsicherung -0,6. Speziell die Jüngeren in der Altersgruppe der unter 25-Jährigen mit ihrem hohen Anteil an Flüchtlingen nahmen aber weiter zu. Die Zahl der besonders jungen (unter 20-Jährigen) stieg insgesamt um 6,3 Prozent auf 255, allein in der Grundsicherung sogar um 7,3 Prozent auf 236.

In Relation zum Vorjahr gibt es in der Arbeitslosenversicherung aktuell 84 oder 4,2 Prozent mehr Erwerbslose, in der Grundsicherung sogar 794 oder 10,0 Prozent.

Mehr offene Stellen

Auf und ab bei der Arbeitskräftenachfrage: Nach einer Belebung im März und einem Einbruch im April zeigte sich der Berichtsmonat Mai wieder günstig. 439 neue Stellen wurden in Hagen gemeldet, 77 mehr als im Vormonat und zwölf mehr als vor einem Jahr. Seit Januar gab es in Hagen bereits über 2000 Vakanzen.

Der Bestand an zu besetzenden offenen Stellen erhöhte sich aktuell deutlich auf 1638, 210 oder 14,7 Prozent mehr als vor genau einem Jahr.

Den größten Bedarf hatte wie immer die Leiharbeit (228 Stellen). Es folgten das Gesundheitswesen (48) und der Handel (42). Das Verarbeitende Gewerbe meldete nur 28 Stellen. Logistik und Baugewerbe suchten jeweils 16 Arbeitnehmer.

Die Kurzarbeit zeigte sich auch im Mai nahezu unverändert. Es war kein Anstieg bei den Anzeigen über Arbeitsausfälle festzustellen, auch die tatsächlichen Abrechnungen von Kurzarbeitergeld blieben unauffällig.

Gesamteinschätzung

Der Arbeitsmarkt in Hagen hat im Mai erstmals in diesem Jahr „die Kurve gekriegt“. Saisonal war diese Entwicklung nicht nur zu erwarten, sondern längst überfällig. Die Entwicklung in der Volmestadt hinkt anderen Regionen deutlich hinterher. Im Vorjahresvergleich der Arbeitslosenzahlen steht sie landesweit ganz hinten. Wenigstens die Arbeitskräftenachfrage hat aktuell eine Belebung erfahren.

Es bleibt abzuwarten, wie nachhaltig diese sein wird. Im Juni sind weiter sinkende Arbeitslosenzahlen zu erwarten, bevor die Sommer-pause mit der Hauptferienzeit die Entwicklung bremst.