Hagen. . Verschiedene Behörden sollen in Hagen in einem Integration Point gebündelt werden, um Flüchtlinge schnell in Arbeit und Ausbildung zu bringen.

  • Hagen soll bis Jahresende „Integration Point“ bekommen
  • Auf kurzen Dienstwegen Flüchtlinge in Arbeit bringen
  • Arbeitsagentur-Chef sieht hohe Bereitschaft bei Unternehmen

In Hagen soll spätestens zum 1. Januar ein so genannter „Integration Point“ eingerichtet werden, den es unter anderem schon in Dortmund gibt. Hinter diesem englischen Begriff steckt konkret: Auf einem Flur sollen Vertreter von Arbeitsagentur und dem für Hartz IV-Bezieher zuständigen Jobcenter sitzen, die auf kurzem Dienstweg die unterschiedlichen Flüchtlings-Fälle bearbeiten.

Hagens Arbeitsagentur-Chef Marcus Weichert setzt auch darauf, dass die Stadt sich an diesem Integration Point beteiligt. Und zwar mit Ausländeramt, Jugendamt und möglichst auch Gewerbeamt. „Dann hätten auch die Flüchtlinge eine Anlaufstelle, die sich hier selbstständig machen wollen.“

 Marcus Weichert, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hagen.
Marcus Weichert, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hagen. © WP Michael Kleinrensing

Dass die Arbeitslosenzahl in Hagen durch die steigende Zahl von Flüchtlingen bald steigen wird, hält Weichert zwar für wahrscheinlich. Doch wie stark, das lasse sich nicht prognostizieren: „Entscheidender als die bloßen Flüchtlingszahlen wird die wirtschaftliche Entwicklung in Hagen sein: Gibt es ein gutes Klima für Unternehmen, in dem sie Arbeitsplätze schaffen?“

Der Arbeitsagentur-Chef schließt nicht aus, dass es gerade in den unteren Lohngruppen auch zu Konkurrenz-Situationen zwischen einheimischen Arbeitslosen und Flüchtlingen kommen kann. Für höher Qualifizierte sieht er gute Voraussetzungen. Angesichts des drohenden Mangels an Fachkräften gebe es eine positive Stimmung bei Arbeitgebern. : „Ich sehe bei meinen vielen Unternehmensbesuchen durchweg die Bereitschaft, auch Flüchtlinge einzustellen.“

Wohl mehr Personal

Eine Botschaft ist Weichert aber auch wichtig: „Es sollte nicht der Eindruck entstehen, als kümmere sich die Arbeitsagentur nur um Flüchtlinge. Wir haben alle Arbeitslosen im Blick.“ Das Personal bei Arbeitsagentur und Jobcenter werde wohl auch aufgestockt.