Hagen. . Auch im Februar hat der Hagener Arbeitsmarkt im Vergleich zum Bundestrend schlecht abgeschnitten. Die Zahl der Arbeitslosen stieg um 86 auf 10 841.

  • Wieder mehr Arbeitslose in der Stadt Hagen
  • Fast 800 Menschen mehr ohne Job als vor 1 Jahr
  • Stadt schneidet im Bundesvergleich schlecht ab

Der Anstieg ist nur leicht und durch jahreszeitliche Ursachen begründet. Doch auch im Februar hat der Hagener Arbeitsmarkt im Vergleich zum Bundestrend schlecht abgeschnitten. Während deutschlandweit die Arbeitslosigkeit zurückgegangen ist, stieg die Zahl der Arbeitslosen in Hagen um 86 auf 10.841. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich damit leicht um 0,1 Punkte auf jetzt 11,2 Prozent. Im Vorjahr waren es 10,4 Prozent.

„Dies ist aktuell eine weitere Verschlechterung der heimischen Arbeitsmarktlage und für die Jahreszeit durchaus nicht ungewöhnlich. In der Vergangenheit wurde die höchste Arbeitslosigkeit in einem Kalenderjahr häufig erst im Februar erreicht“, so Hagens Arbeitsagenturchef Marcus Wei­chert. Gegenüber Januar hat sich der Anstieg damit deutlich verlangsamt. Der Vorjahresabstand ist hingegen weiter angewachsen.

Jetzt sind fast 800 Hagener mehr arbeitslos gemeldet als vor einem Jahr. Weichert hofft auf Besserung: „In den nächsten Monaten sind saisonale Impulse zu erwarten. Dann muss sich zeigen, ob es eine spürbare Frühjahresbelebung auf dem Arbeitsmarkt an der Volme geben wird.“

Verhältnis Arbeitsagentur/Jobcenter: Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Februar verteilte sich auf die beiden Rechtskreise sehr unterschiedlich: 2085 wurden von der Arbeitsagentur (39 oder 1,8 Prozent weniger als im Vormonat) betreut – sie waren also noch nicht so lange ohne Job und erhielten in der Regel Arbeitslosengeld I. 8756 Frauen und Männer wurden hingegen durch das Jobcenter Hagen betreut (125 oder 1,4 Prozent mehr), das heißt: Sie sind schon länger arbeitslos und beziehen in der Regel Grundsicherung (Hartz IV). Nachdem sich zahlreiche beendete Arbeitsverhältnisse statistisch bereits im Januar auswirkten, war die Arbeitslosenversicherung im Februar weniger betroffen – dafür aber die erwerbsfähigen Hilfebedürftigen im Bereich der Grundsicherung. Beim Vorjahresvergleich nach Rechtskreisen hat die Arbeitslosenversicherung aktuell 120 oder 5,4 Prozent weniger Erwerbslose, die Grundsicherung aber 911 oder 11,6 Prozent mehr.

Junge Arbeitslose: Einige jüngere Ausbildungsabsolventen drängten auf den Markt. In der Altersgruppe der 15- bis unter 25-Jährigen stieg die Zahl der Arbeitslosen (vorübergehend) um 3,0 Prozent auf 1082.

Ausländer: Die Zahl der arbeitslosen Ausländer erhöhte sich nochmals um 1,3 Prozent auf 3906.

Arbeitskräftebedarf: Wie schon zu Jahresbeginn war der Arbeitskräftebedarf im Februar erfreulich hoch. 429 neue Stellen wurden in der Volmestadt gemeldet, 97 mehr als im Januar und 75 mehr als vor einem Jahr. Im Bestand der Arbeitsagentur Hagen befinden sich aktuell 1429 Stellen zur Besetzung. Vor zwölf Monaten waren es nur 1193 gewesen. Den größten Bedarf hatten erneut die Leiharbeit (200) und das Gesundheitswesen (50). Handel, Logistik und verarbeitendes Gewerbe meldeten jeweils rund 30 Stellen.

Kurzarbeit: Die Kurzarbeit war im Wesentlichen unverändert. Ein weiterer Anstieg bei den Anzeigen über Arbeitsausfälle war nicht festzustellen, auch die tatsächlichen Abrechnungen von Kurzarbeitergeld blieben unauffällig. Erneut hat es aber einige vorbeugende Anfragen gegeben.

Gesamteinschätzung: Die saisonalen Effekte sind erkennbar, und doch zieht der Arbeitsmarkt aus dem milden Winter und der damit nicht eingebrochenen Kräftenachfrage Vorteile. Zu der gestiegenen Jugendarbeitslosigkeit gibt es mit der „Woche der Ausbildung“ vom 7. bis 11. März wieder einige wichtige Impulse.Im März sollten die ersten Vorboten des Frühjahres Entlastung für den Arbeitsmarkt bringen.