Hagen. . In Vorhalle soll ein neuer Edeka-Markt entstehen. Das passt in das gerade beschlossene Einzelhandelskonzept. Wie sieht es im Rest von Hagen aus. Wir haben den Überblick.
- Neues Einzelhandelskonzept nimmt alle Stadtteile unter die Lupe.
- Wo ist noch Bedarf für mehr Lebensmittel- und Drogeriebedarf?
- Wir geben den Überblick über alle Stadtteile.
Vorhalle ist sozusagen ein Vorzeigestück: Die Planungen für einen neuen Edeka-Markt plus Drogeriemarkt und größerem Aldi entsprechen voll den Empfehlungen des Einzelhandelskonzepts für Hagen, an dem sich künftig alle Planungen halten sollen. Es ist jetzt vom Rat beschlossen worden. Und für jeden Stadtteil gibt es eine Empfehlung.
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Vorhalle:
Der Aldi an der Revelstraße und der Netto an der Wortherbruchstraße bilden derzeit die bedeutenden Nahversorgungszentren in Vorhalle. Die Gutachter empfehlen den jetzt geplanten Vollsortimenter.
Boele/Helfe:
Mit den drei großen Sonderstandorten Alexanderstraße(Kaufland, Penny, Lidl) Kabeler Straße (Real, Aldi) und Schwerter Straße (Netto, Aldi, Lidl) lockt Boele auch viele Kunden von außen an. Den Gutachtern ist es aber wichtiger, dass die zentralen Versorgungsbereiche mit den Edeka-Märkten in Boele und Helfe gestärkt werden. Daher: Allenfalls Bestandsschutz für die Sonderstandorte.
Altenhagen:
Mit den neuen Edeka- und Aldi-Märkten an der Altenhagener Straße sind nach Ansicht der Gutachter bereits Hausaufgaben erledigt worden, um die Zentralen Versorgungsbereiche zu stärken. Die klare Maßgabe: Weiter die zentralen Lagen stärken, für Sonderstandorte nur Bestandsschutz.
Hochschulviertel:
12 400 Einwohner leben im Hochschulviertel – für die Größe ist das Nahversorgungsangebot aus Gutachter-Sicht nur sehr schwach ausgeprägt. Es gibt den Edeka (660 Quadratmeter) an der Fleyer Straße und den Kaufpark (720 Quadratmeter) an der Lützowstraße – und einen Kaufkraftabfluss von mehr als 20 Millionen Euro. Die klare Gutachter-Empfehlung: Modernisierungs- und Vergrößerungsabsichten der beiden bestehenden Märkte auf bis zu 1500 Quadratmeter sollten grundsätzlich gefördert werden. Auch Verlegungen seien zu überlegen, auch wenn sich kein Gebiet wirklich anbiete.
Mittelstadt:
Die Nahversorgungslage wird generell als gut eingeschätzt. Die Modernisierung des Kaufparks in der Rathaus-Galerie sei positiv. Gesichert werden sollten die Standorte von Aldi am Graf-von-Galen Ring und an der Frankfurter Straße, sowie Penny und Edeka an der Eppenhauser Straße – und zwar dadurch, dass nicht an anderen, weniger zentralen Orten Lebensmittelbetriebe angesiedelt werden.
Emst:
Der Kaufpark an der Karl-Ernst-Osthaus-Straße, der Frische-Markt Jetter und zwei Aldi-Märkte – das empfinden die Gutachter für gut 10 700 Einwohner auf Emst für zu wenig. Ihre klare Empfehlung: Eine Erweiterung des Vollsortimenters auf bis zu 1400 Quadratmeter (einschließlich Getränkemarkt), zudem einen Drogeriemarkt mit rund 600 Quadratmetern. In der Diskussion: Ein neuer Standort für den Kaufpark neben dem jetzigen im Bereich des heutigen Bolzplatzes oder aber im Bereich des Marktplatzes. „Es laufen Gespräche mit den Eigentümern“, so Martin Bleja von der städtischen Planungsabteilung.
Wehringhausen:
Der Kaufpark an der Minervastraße, der Netto-Markt in der Moltkestraße und der Aldi an der Wehringhauser Straße sind neben Bioladen, Reformhaus und Obst- und Gemüsehändler die Säulen für die Nahversorgung von gut 15 400 Menschen in Wehringhausen. Die Gutachter sehen trotzdem keine Versorgungsdefizite, empfehlen aber, dass sich der Netto-Markt vergrößern und modernisieren soll.
Lennetal:
Bäcker, Kioske und der Ihre-Kette-Markt an der Berchumer Straße – das sind im Lennetal die Möglichkeiten. Eine Verbesserung der Nahversorgung halten die Gutachter für wünschenswert, aber unrealistisch: Es gebe zu wenig Einwohner.
Hohenlimburg:
Ganz klare Empfehlung der Gutachter: Die zentralen Versorgungsbereiche in der Hohenlimburger Innenstadt und in Elsey stärken, für die Sonderstandorte (Auf dem Lölfert, Berlet, Am Paulshof) maximal Bestandsschutz gewähren.
Haspe-West:
Generell sehen die Gutachter keinen zusätzlichen Bedarf . Wenn die Pläne für die Brandt-Brache Realität werden und Kaufpark sowie Aldi ihre bisherigen Standorte aufgeben und dort hinziehen, dann wird der zentrale Versorgungsbereich Westerbauer zwar neu strukturiert, aber: Ein Ausbau der Nahversorgung sei nicht erforderlich: „Mit der Realisierung auf dem Brandt-Areal ist die Entwicklung abgeschlossen.“ Im Herbst soll die Bürgerbeteiligung für die Brandt-Pläne starten.
Haspe-Ost:
Mit dem Real und dem kleinen Kaufpark am Hasper Kreisel sowie diversen kleinen Bäckerein und Kiosken sehen die Gutachter die Nahversorgungslage im Hasper Zentrum generell als gut an: Aber die Sicherung dieser zentralen Lage müsse absolute Priorität haben. Am Lidl-Standort an der Preußerstraße solle kein weiterer Lebensmittelhandel zugelassen werden.
Eilpe:
Kaufpark und Lidl im Eilper Zentrum sollen weiter gestärkt werden, ebenso wie der Netto an der Selbecker Straße für die wohnungsnahe Versorgung. Der Aldi-Markt will sich vergrößern und auf ein Gelände in der Nähe der Wippermann-Passage ziehen. Für die Gutachter ist dies unkritisch.
Dahl:
Ein Ausbau der Nahversorgung ist nach Ansicht der Gutachter aufgrund der geringen Bevölkerungszahl nicht realistisch. Umso wichtiger sei es, den Bestand des Edeka-Marktes zu sichern.